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Liguster pflegen, pflanzen, gießen und düngen - Tipps zu Ligustrum vulgare

Liguster
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Liguster

Botanischer Name:Ligustrum vulgare, Ligustrum ovalifolium
Weitere Namen:Gemeiner Liguster, Gewöhnlicher Liguster, Goldliguster, Rainweide, Wintergrüner Liguster
Verwendung:Hecke, Gruppenpflanze, Strauch, Einzelstellung, Hangbepflanzung, Windschutz, Vogelschutzgehölz (Brutplatz und Nahrungslieferant), Bienenweide, Gehölz für Garten und Balkon
Herkunft:Asien
Blütefarbent:dunkelgrün, grün mit gelbem Rand, glänzendes Blatt
Blüte :weiße Rispen, stark duftend, April bis Juni
Beeren:giftig, nicht zum Verzehr geeignet, schwarz
Besonderheiten:Windschutzhecken aus Liguster sind dicht, beliebt und robust. Mit aufrechtem Wuchscharakter und zügigem Wachstum lassen sich schnell hohe Hecken schaffen und dank der guten Schnittverträglichkeit können Sie die Höhe selbst bestimmen. Problemlos kann die Heckenpflanze bis zu 4 Meter wachsen.

 

Besonders wegen seiner robusten Art und dem raschen Wachstum wird der Gemeine Liguster (Ligustrum vulgare) als Heckenpflanze geschätzt. Das Gehölz wirft in strengen Wintern das Laub zum Teil oder vollständig ab und wird dadurch als halb-wintergrün bezeichnet. Im Gegensatz dazu behält der Wintergrüne Liguster (Ligustrum vulgare 'Atrovirens') fast vollständig seine Blätter und ist auch im Winter blickdicht und attraktiv. Die anspruchslose Pflanze benötigt wie ein Baum einen regelmäßigen Schnitt und ist als Vogelnährgehölz beliebt. Die schwarzen Beeren des Liguster vulgare sind häufig bis in den Frühling an der Hecke. Als Blickfang mit farbenfrohem Laub bereichert der Goldliguster (Ligustrum ovalifolium 'Aureum' mit attraktiver Blattfärbung Balkon und Garten. Alle Ligustrum sind für eine Windschutzhecke und in Einzelstellung zu verwenden.

Liguster Blüten
Ligusterblüten
Liguster Beeren
Ligusterbeeren

Ligustrum Standort

Liguster stellt keine besonders hohen Ansprüche an den Standort und ist wie die meisten Mitglieder der Familie der Ölbaumgewächse sehr robust. Grundsätzlich wächst die Heckenpflanze auf normalen Gartenboden und toleriert auch gut Trockenheit. Am besten gedeiht er an sonnigen bis halbschattigen Standorten, verträgt aber auch Schatten. Windexponierte Lagen sind nicht optimal. Besonders wertvoll ist das Laubgehölz für die Bepflanzung von Hängen und Böschungen, denn mit seinem flachen Wurzelwerk ist es in der Lage, als Schutz vor Erosion zu dienen. Teilweise bildet Liguster Ausläufer, die jedoch nie zum Problem werden. Dennoch sollte bei der Standortwahl darauf geachtet werden, dass ausreichend Platz zu den Nachbarpflanzen vorhanden ist. Pflanzen Sie vorzugsweise in humose Böden mit einem pH- Wert von 5 bis 7 und guter Drainage.

Liguster gießen

Direkt nach der Pflanzung ist es wichtig, dass Sie dem Gehölz bedarfsorientiert Wassergeben. Das bedeutet, dass in Phasen ohne nennenswerten Niederschlag ein Wässern nötig ist. Dennoch darf es nie zur Staunässe kommen. Grundsätzlich gilt, dass in Abständen gegebene, größere Mengen Wasser besser sind als tägliche kleine Gaben. Genaue Angaben sind schwer möglich, da der Bedarf wesentlich von der Einstrahlung, der Bodenbeschaffenheit, der Größe der Pflanzen und dem Niederschlag abhängt. Hat das Gehölz neue Wurzeln gebildet. Achten Sie beim Wässern darauf, dass Sie das Wasser direkt an die Wurzel geben und nicht über das Laub. So sparen Sie Wasser und schützen die Pflanzen vor pilzlichen Krankheiten. Ab dem 3. Standjahr ist ein Gießen nur auf leichten Sandböden und Jahren mit extremer Trockenheit notwendig. Beachten Sie dennoch, dass immergrüne und wintergrüne Pflanzen durch ihre Blätter ganzjährig verdunsten und anders als ein Baum, der die Blätter verliert, bei Bedarf gegossen werden müssen.

Ligusterhecken düngen

Die Gehölze sind anspruchslose Pflanzen und wachsen wie viele heimische Gehölze ohne große Pflege. Regelmäßige Düngergaben fördern den Austrieb, die Verzweigung und die Vitalität. Vor allem Hecken neben Rasenflächen sollten regelmäßig gedüngt werden, um den Gräsern nicht zu viel Nährstoffe zu entziehen. Düngen Sie das erste Mal mit Beginn der Vegetation ab Ende Februar. Bestens geeignet ist hierfür der Startdünger Baum, Strauch, Hecke. Dieser Spezialdünger enthält im Düngergranulat organische und mineralische Nährstoffe, die für eine kurz- und langfristige Wirkung sorgen. Besonders bei großen Anlagen ist dies sehr hilfreich, da eine erneute Düngung erst im Juli durchgeführt werden muss. Möglich ist auch eine Düngung mit Bio Gartendünger, die ebenfalls über Monate wirksam ist. Die zweite Düngung führen Sie im Frühsommer mit Herbstdünger Winter-Fit durch. Dieser Spezialdünger enthält ausschließlich Kalium, welches wesentlich für die Widerstandskraft der heimischen Pflanzen gegen Trockenheit und Kälte verantwortlich ist. Somit bereiten Sie die Sträucher bestens auf den Winter vor und beugen gegen Schäden vor. Achten Sie darauf, dass der Boden vor und nach dem Düngen nie austrocknet, nur so stehen die Nährstoffe zur Verfügung und entfalten ihre Wirksamkeit.

Düngetipp: Verzichten Sie auf die Verwendung von mineralischen Volldüngern (wie beispielsweise Blaukorn). Es ist für die Heckensträucher nicht notwendig und schädigt auf leichten Böden. Regelmäßiges Mulchen mit gut verrottetem Kompost dient auch als leichte Düngung.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst
Düngekalender
Gartendünger

Liguster schneiden

Liguster sind gut schnittverträglich und werden in Abhängigkeit der Nutzung mindestens einmal im Jahr in Form gebracht. Bei Formgehölzen kann auch ein Schnitt zwei- bis dreimal erfolgen, um die Konturen gut zu formen und eine dichte Verzweigung der Triebe zu erreichen. Gartenbesitzer die Liguster naturnah erleben möchten, können die Sträucher auch wachsen lassen. Die älteren Triebe verkahlen im Lauf der Zeit und das Gehölz ist locker vom Aufbau und nicht blickdicht. Bei einmaligem Schnitt empfiehlt es sich bis nach der Brutzeit der Vögel mit dem Rückschnitt zu warten. Schneiden Sie den Gewöhnlichen Liguster mehrfach im Jahr, ist der Effekt in Sachen Windschutz höher als bei locker gewachsenen Hecken.

Unsere Tipps zum Thema Rückschnitt:

  • Optimal ist ein bedeckter Tag ab Ende Juni bis Ende Juli.
  • Verwenden Sie ausschließlich scharfes Werkzeug.
  • Für Hecken empfiehlt sich der Einsatz einer elektrischen Heckenschere.
  • Der Schnitt sollte nie tiefer in das alte Holz gehen als dort, wo der Neuaustrieb beginnt.
  • Schneiden Sie nie bei Frost oder Regen.
  • Bei starkem Wachstum reicht ein einmaliger Rückschnitt meist nicht aus, hier wird eine erneute Korrektur Ende August notwendig.
  • Schneiden Sie nicht später als Anfang September, sodass die Schnittstellen noch gut schließen können vor dem Winter. Ältere Zweige benötigen etwas länger, bis sie erneut austreiben.
  • Bei Hecken hat sich die konische Form bewährt um ausreichend Einstrahlung auch in den unteren Bereich der Pflanze sicherzustellen.

Ligustrum pflanzen

Das beliebte Heckengewächs wird ganzjährig als Topfware angeboten. Weiter gibt es im Frühling und Herbst die sogenannten wurzelnackten Pflanzen. Diese Sträucher sind aus der Erde gerodet und haben keinen Wurzelballen. Daher ist eine Pflanzung direkt nach dem Kauf notwendig und die Pflege in den ersten Wochen etwas aufwendiger.

Im Topf kultivierte Liguster-Pflanzen können sie, sofern der Boden nicht gefroren ist, ganzjährig pflanzen. Eine Neuanlage wird je nach Qualität der Heckenpflanzen mit 3 bis 4 Pflanzen pro laufenden Meter geplant. Solitärpflanzen die schon mehrere Jahre alt sind, bringen schneller eine dichte Hecke, hier sind nur 2 bis 3 Pflanzen pro Meter notwendig.

So pflanzen Sie richtig:

  • Stellen Sie die Gehölze mit dem Topf in einen Eimer mit Wasser bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So ist sichergestellt, dass der Wurzelballen vollständig nass ist.
  • Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so breit und tief ist wie der Ballen der Heckenpflanze.
  • Geben Sie zunächst hochwertige Pflanzerde in das Pflanzloch.
  • Anschließend stellen Sie den ausgetopften Liguster ein und füllen den Hohlraum mit einer Mischung aus Aushub und Kultursubstrat.
  • Drücken Sie die Erde fest an, dann streuen Sie Bio Gartendünger auf die Oberfläche und arbeiten diesen leicht in den Erdboden ein.
  • Ist die Hecke angelegt, gießen Sie die Neupflanzung mit mindestens 5 Liter Wasser an.

Unser Gärtnertipp: Zum Schutz vor Verdunstung und unerwünschtem Unkrautbewuchs können Sie eine dünne Mulchschicht direkt an die Ligusterhecke ausbringen.

Grüne Hecke in Form geschnitten

Ligustrum im Kübel

Gewöhnlicher Liguster oder Goldliguster kann als Gehölz auch in ausreichend große Gefäße gepflanzt werden und ist bei richtiger Pflege gut winterhart. Mit einem jährlichen Zuwuchs von über 30 cm sind die Sträucher als schnell wachsender Sichtschutz ideal. Je nach Art und Standort sind die Pflanzen wintergrün oder halb-wintergrün, jedoch im Gegensatz zu laubabwerfenden Gehölzen über einen längeren Zeitraum attraktiv. Auch die weißen Blüten, die als Nahrungsquelle für viele Insekten dienen, sind eine Zierde auf Balkon und Terrasse. 

Wichtig für die Kultur im Topf ist folgendes:

  • Das Gefäß sollte 30 bis 40 Liter Fassungsvermögen haben.
  • Achten Sie darauf, dass das Gefäß über ein Abzugsloch verfügt.
  • Bedecken Sie dem Gefäßboden mit einer Schicht Blähton als Drainage.
  • Verwenden Sie zur Pflanzung Qualitäts-Pflanzerde.
  • Vermeiden Sie Staunässe, beachten Sie aber, dass ganzjährig eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit herrscht.
  • Auch von November bis Februar benötigt der Strauch zusätzliche Wassergaben.
  • Ligustrum vulgare (Gewöhnlicher Liguster) ist die robusteste Art für den Kübel.

Wichtig: Die häufig als Liguster angebotenen Formgehölze sind nicht winterhart. Dieser aus Asien stammende immergrüne Liguster (Liguster jonandrum / Ligustrum delavayanum) gehört zu den Gehölzarten, die frostfrei überwintert werden müssen. Nur in klimatisch begünstigten Regionen und milden Wintern kann, diese auch als Japanischer Liguster bezeichnete Sorte, problemlos im Freien stehen.

Liguster-Arten

Im Wesentlichen sind nachfolgende Liguster in gärtnerischer Kultur und stehen somit für Garten, Balkon und Terrasse zur Auswahl:

Liguster vulgare 'Atrovirens':

  • Immergrüner oder Schwarzgrüner Liguster
  • dunkelgrünes Blatt, schwarze Beeren, ungeschnitten 3 bis 4 m hoch
  • Entstanden durch Auslese des Gemeinen Liguster, sehr frosthart, Blätter bleiben bis zum Neuaustrieb am Strauch, teilweise färben sie sich rotbraun. Beerenbildung ist geringer als bei der Wildform.

Ligustrum ovalifolium:

  • Ovalblättriger Liguster
  • ovale Blätter, schwarze Beeren, ohne Schnitt 2,5 bis 5 m hoch
  • treibt nach Frost wieder aus, winterhart, empfindlich gegenüber Staunässe

Je nach Jahreszeit variiert das Sortiment und weitere Sorten sind saisonal verfügbar. Auch im Onlineshop können Sie Sorten der beliebten Heckenpflanzen bestellen.

Liguster Schädlinge & Krankheiten

Bei richtigen Standortbedingungen sind Ligustrum pflegeleichte und vitale Gartenpflanzen. Schädlinge und Krankheiten werden äußerst selten zu einem ernsthaften Problem bei den robusten Heckengewächsen. Teilweise kommen am jungen Austrieb Blattläuse vor oder im Spätsommer Echter Mehltau. Beides wird gut toleriert und bedarf keiner Bekämpfung.

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Liguster FAQ

Im Vergleich zu Hainbuchenhecke sind alle Liguster-Arten günstiger und haben einen größeren Zuwuchs. Entsprechend ist der Aufwand für den Schnitt etwas höher. Im Vergleich zur Thujahecke ist blühender und fruchtender Liguster für Insekten und Vögel eine wertvolle Nahrungsquelle und Lebensraum zugleich. Somit erhöhten Sie auf kleiner Fläche die Nistplätze und wirken der in der freien Natur immer geringer werdenden Möglichkeiten entgegen. Weiter wird der Wind gebremst und es entstehen in Verbindung mit Stauden kleine Biotope.

Das Gehölz bildet Blüten, Früchte und Samen aus. Zur Vermehrung eigen sich jedoch besser Stecklinge, Steckhölzer oder Ausläufer. Am besten werden junge Zweige im Herbst in humosen Boden gesteckt und bei optimalen Bedingungen bilden sich rasch Wurzeln.

Als Windschutzhecke bietet sich eine Kombination mit anderen heimischen Gehölzen an. Roter Hartriegel, Schwarzer Holunder, Gemeiner Schneeball und Schlehen (sowie andere Arten von Prunus) sind hierfür bestens geeignet. Schnell lassen sich ökologisch wertvolle und der freien Landschaft nachempfundene Hecken anlegen.

Atrovirens ist die botanische Farbbezeichnung für dunkelgrün. Lesen Sie somit den Begriff atrovirens, können Sie davon ausgehen, dass das Laub dunkel in Farbe ist. Der Begriff vulgare steht für gewöhnlich (allgemein), somit erhält das Gehölz seinen Deutschen Namen: Gewöhnlicher Liguster.

Wer schreibt hier?

Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Fakten zu Christian Wenk:

  • Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
  • Im grünen Bereich tätig seit: 2009
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
  • Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert

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