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Weintrauben pflanzen, schneiden und pflegen – Tipps zu Vitis vinifera

Weintrauben
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Weintrauben

Botanischer Name:Vitis vinifera ssp. vinifera
Weitere Namen:Weinrebe, Wein, Weinpflanze, Traube, Rebe
Verwendung:Obst für Sofortverzehr und Verarbeitung, Kletterpflanze
Herkunft:Mittelmeerraum, Vorderasien
Frucht:blau, weiß, gelb, rot, pink, rosa
Erntezeit:je nach Sorte Ende August bis Ende Oktober
Besonderheiten:Durch Züchtungen sind Varietäten entstanden, die wenig Kerne haben. Kernlose Tafeltrauben sind sehr beliebt bei Familien mit Kindern. Alle Rebsorten sind selbstfruchtbar, d.h., mit einem Weinstock lassen sich bei ausreichend Sonne gute Erträge erzielen.


Weintrauben gehören zu den ältesten Kulturpflanzen, die schon um 3500 v. Chr. kultiviert wurden. Entstanden sind die Edelsorten aus der Wilden Weinrebe (Vitis vinifera). Die heute erhältlichen Tafeltrauben haben im Unterschied zu den Urformen größere Beeren, viele sind kernlos und oft pilzfest. Diese Eigenschaft ist besonders für den Anbau im Hausgarten wichtig, da die klassische Weintraube anfälliger gegen Pilzkrankheiten ist und nur durch vorbeugende Behandlungen vitale Früchte bildet. Mit pilzfesten Sorten ist ein Bio Anbau am richtigen Standort gut möglich, schnell und einfach schaffen Sie ein mediterranes Flair. Weinreben im Hausgarten zu pflanzen ist einfach und es ist ein Erlebnis die süßen Trauben zu ernten. Nachfolgend sind die Begriffe „Weinrebe“, „Weintraube“, „Tafeltraube“ und „Rebe“ immer gleichbedeutend zu sehen.

Weinreben pflegen

Neben dem Schnitt sind Pflegearbeiten im Sommer, eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit und bedarfsorientierte Düngung essenziell für Trauben. Wichtig bei der Pflege der Weintrauben ist, dass der Wuchs nicht zu dicht ist und die Früchte locker hängen. Vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung ist es wichtig, dass Sie in trockenen Phasen gießen. Weinreben sind Tiefwurzler, d.h., im Laufe der Zeit wird Trockenheit besser toleriert. Förderlich für das Wachstum ist ein humoser Boden ohne Staunässe. An sonnigen und warmen Standorten sind Weintrauben pflegeleichte Pflanzen, die zuverlässig Jahr für Jahr mit süßen Früchten viel Freude machen.

Unser Profitipp: Im Sommer ist ein regelmäßiges Hacken vorteilhaft. Dadurch werden unerwünschte Wildkräuter unterdrückt und die Bodenstruktur wird durch die Belüftung verbessert.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Weintrauben-Standort

Weinreben bevorzugen einen sonnigen, windgeschützten Platz in südlicher Lage im Garten oder im sehr großen Topf auf dem Balkon. Spaliere und Pergolen eignen sich als Rankhilfen und erleichtern die Pflege wesentlich. Auch als Sichtschutz und zum Begrünen von Zäunen eignen sich Weinreben. Für die Fruchtausreifung ist es vorteilhaft, wenn die Pflanze von der Wärmeabstrahlung von Hauswänden und Mauern profitieren kann. Bestens geeignet für Weintrauben sind humose und gut durchlässige Standorte. Staunässe, Verdichtungen und zu leichte Sandböden sind ungünstig, da für süße Früchte ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung stehen muss, der Boden aber auch abtrocknen sollte. Bei einer Kultur im Pflanzkübel ist es wichtig, dass der Topf ein Volumen von mindestens 30 bis 50 Litern hat und maximal tief ist.

Weintrauben gießen

Vor allem junge Weinreben benötigen in den ersten 2 bis 3 Jahren eine bedarfsorientierte Bewässerung. Das bedeutet, dass in Phasen ohne nennenswerten Niederschlag ein Wässern einmal die Woche mit mindestens 10 Liter Wasser pro Pflanze notwendig ist. Hat sich die Weintraube am Standort etabliert und ist der Boden humusreich, wird der Aufwand für das zusätzliche Wässern geringer. Wie oft Sie gießen müssen, hängt wesentlich vom Niederschlag, dem Standort und der Einstrahlung ab. Grundsätzlich gilt, dass alte Stöcke sehr tief Wurzeln bilden und Trockenheit gut tolerieren. Wichtig ist, dass es nie zu stauender Nässe kommen darf. Stehen Weinpflanzen dicht an der Hauswand, kann es sein, dass der Regen nicht ausreicht und zusätzliches Gießen kontinuierlich notwendig ist. Jedoch ist ein vor Regen geschützter Standort ideal, da die Pilzanfälligkeit dadurch reduziert wird.

Profitipp: Fehlt der Weintraube in den ersten Jahren Wasser, kommt es zu einem geringeren Zuwuchs und der Fruchtansatz ist geringer. Auch die Fruchtgröße kann in sehr heißen Sommern bei Wassermangel beeinträchtigt werden. Alte Reben kommen mit weniger Wasser aus. Mit einer Mulchschicht um die Pflanzen können Sie die Verdunstung reduzieren und den Humusgehalt nachhaltig verbessern.

Weintrauben düngen

Für Wachstum und Fruchtansatz sind bei Tafeltrauben und Weinreben neben Wärme und Feuchtigkeit auch Nährstoffe wichtig. Starten Sie mit der Düngung der Weinreben im Frühjahr. Optimal ist, wenn Sie das Obstgehölze im März/April mit Bio Gartendünger versorgen. Dieser organische Dünger fördert die Humusbildung und wirkt langanhaltend. Die letzte Düngung sollte im Juni erfolgen. Wichtig ist, dass nach der Nährstoffgabe der Boden nie austrocknet. Mineraldünger sind für Weintrauben nicht notwendig. Mit einer Mulchschicht aus reifem Kompost oder Mulch verhindern Sie ein schnelles Austrocknen des Bodens und fördern die Bodenfruchtbarkeit. Diese Pflegemaßnahme kann im Herbst durchgeführt werden und hilft vor allem bei jungem Wein, die tiefen Temperaturen im Winter besser zu überstehen. Zusätzlich können Sie im Frühsommer mit Mulch den Boden um die Weintrauben bedecken.

Profitipp: Verzichten Sie auf eine späte Düngung der Weinreben und auf den Einsatz von Blaukorn oder anderen mineralischen Düngern im heimischen Garten. Zu viel Stickstoff führt zu üppigem Wuchs und geringem Fruchtbehang. Auch die Winterhärte wird negativ beeinflusst.

Gartendünger

Weintraube schneiden

Die wichtigste Pflegemaßnahme bei Weinreben im Garten ist der Schnitt. Nur an einjährigen Trieben, die auf zweijährigem Holz stehen, wachsen Trauben. Achten Sie darauf, dass Sie zu folgenden zwei Zeitpunkten schneiden sollten:

Februar/März (Winterschnitt)

Der Schnitt im Spätwinter/Frühling erfolgt im laublosen Zustand. Durch den Schnitt wird der Gerüstaufbau erhalten und die Bildung von Fruchtholz gefördert. 

Zapfenschnitt:

Schneiden Sie sogenannte Zapfen. Hierbei werden die einjährigen Fruchttriebe auf 2 Knospen zurückgeschnitten.

Bogrebenschnitt:

Beim Bogrebenschnitt werden die einjährigen Fruchttriebe auf 8 bis 10 Knospen geschnitten. Diese ca. 80 cm langen Ruten werden nach dem Schnitt bogenförmig an der Spalieranlage oder am Stützpfahl befestigt. Alle weiteren älteren Seitentriebe werden entfernt.

Juli/August (Sommerschnitt)

Nach dem Austrieb im April wächst die Pflanze rasch und ab Mitte Mai sollten Sie das Längenwachstum begrenzen. Je nach Kulturweise ist ein Einkürzen in der Höhe von 1,80 m üblich. Zusätzlich werden regelmäßig die sogenannten Geiztriebe entfernt.

Ähnlich wie bei Tomaten ist das Ausgeizen beim Wein eine Maßnahme zur Förderung der Fruchtgröße. Die Seitentriebe werden nicht benötigt und sollten kontinuierlich aus den Blattachseln ausgebrochen werden. Belassen Sie die Geiztriebe an den Reben, bildet sich zu viel Laub.

Die Trauben erhalten weniger Licht und Luft und die Gefahr für pilzliche Erkrankungen steigt. Die Pflege im Sommer findet von Juni bis Anfang September mehrmals statt.

Profitipp: Das Schneiden der Weinreben ist wesentlich für Ertrag und Gesundheit. Ohne Rückschnitt wächst die Weintraube wild, die Früchte werden kleiner und die Anfälligkeit gegenüber pilzlichen Erkrankungen steigt.

Weintrauben-Erde

Weintrauben bevorzugen einen humosen, lockeren Boden, der gut Wasser speichert, jedoch auch gut durchlüftet ist. Ideal ist ein pH-Wert von 5 bis 7,5. Daher ist es ratsam, dass Sie zum Einpflanzen der Weinreben hochwertige Pflanzerde verwenden. Ideal geeignet ist Kölle Bio Beeren- und Naschobsterde torffrei. Diese Spezialerde hat den optimalen pH-Wert, speichert Wasser und fördert ein rasches Anwachsen. Die Bio Erde lässt sich gut benetzen, enthält eine Grunddüngung und ist strukturstabil. Auch Kölle Bio Pflanzerde torffrei kann zum Einpflanzen der Weintrauben verwendet werden.

Profitipp: Geben Sie pro Weinrebe 7 bis 10 Liter Pflanzerde in das Pflanzloch. Dadurch geben Sie den Obstgehölzen den besten Start. Ebenfalls geeignet zum Einpflanzen von Weintrauben ist gut verrotteter Kompost.

Weintraube pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Weinreben ist vor dem Austrieb im Frühling. So kann sich das Obstgehölz am neuen Platz etablieren und Wurzeln bilden, bevor neue Triebe wachsen. Ebenfalls gut geeignet ist ein Pflanzen von Weintrauben im Spätsommer und frühen Herbst. Das Wachstum der Triebe ist eingestellt und die Reben bilden bei noch warmen Bodentemperaturen gut neue Wurzeln. Grundsätzlich ist die Pflanzung von Weintrauben ganzjährig möglich, sofern die Erde nicht gefroren ist. Bei Sommerpflanzungen ist der Gießaufwand etwas größer.

Wissensfakt: Leichte Böden müssen vor der Pflanzung mit ausreichend Humus versorgt werden. Hierfür eignet sich eine hochwertige Pflanzerde, gerne in Kombination mit gut verrottetem Kompost. Schwere Böden, die zur Verdichtung neigen, verbessern Sie mit einem Gemisch aus Sand und Pflanzerde. Der pH-Wert sollte zwischen 5,5 und 7 liegen. Wichtig ist, dass es nie zu Staunässe kommt. Weinreben reagieren auf zu viel Wasser mit Chlorose.

Weinreben pflanzen in 10 Schritten:

  1. Lockern Sie den Boden vor der Pflanzung der Weinreben gründlich auf und entfernen Sie alle Wurzelunkräuter.
  2. Graben Sie ein ausreichend großes Pflanzloch. Das Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß sein wie der Wurzelballen.
  3. Achten Sie auf einen guten Wasserabzug, d. h., bei Böden, die zu Staunässe neigen, sollten Sie 5 bis 10 cm Drainage aus Kies oder Blähton in das Pflanzloch geben.
  4. Wässern Sie die Weinrebe/Tafeltraube gründlich vor der Pflanzung.
  5. Füllen Sie zunächst etwas Pflanzerde in das Pflanzloch und stellen Sie anschließend die gut gewässerte Rebe in das Pflanzloch.
  6. Wichtig ist, dass Sie die Weinrebe so pflanzen, dass die Veredlungsstelle nicht im Boden eingegraben ist, sondern aus dem Boden schaut.
  7. Füllen Sie den Hohlraum mit einer Mischung aus Aushub und Pflanzerde auf und drücken Sie das Substrat leicht an.
  8. Geben Sie der Weinrebe mit Bio Gartendünger einen guten Start. Dieser pflanzliche Naturdünger dient als langsam wirkender Nährstofflieferant und gleichzeitig als Bodenverbesserer. Optimal ist ein Ausstreuen direkt auf die Oberfläche und ein anschließendes leichtes Einarbeiten.
  9. Gießen Sie abschließend die Weinreben mit 10 bis 15 Liter Wasser an.
  10. Durch eine Mulchschicht wird die Verdunstung vermindert.

Im ersten Jahr ist es wichtig, dass Sie nach der Pflanzung bedarfsorientiert wässern. Dies bedeutet, dass Sie in Abhängigkeit von Temperatur, Bodenverhältnissen und Niederschlag gießen.

Profitipp: Bei einer Pflanzung an der Hauswand wird die Rebe etwas schräg zur Wand hin eingepflanzt. Der Pflanzabstand zu anderen Pflanzen oder Reben hängt stark von der späteren Kulturweise ab. In der Regel beträgt er 1,5 bis 2 Meter.

Pflege nach der Pflanzung

Mit einem Stützpfahl oder einem Spalier unterstützen Sie, ähnlich wie bei Obstbäumen, die junge Weintraube. Binden Sie die jungen Triebe im Laufe der Vegetation mehrmals an den Pfahl. Im Rahmen des Stockaufbaus können Sie nach dem ersten Winter das einjährige Holz auf einer Höhe von 60 bis 100 cm abschneiden und am Spalier als Stamm anbinden. Bereits im nächsten Jahr hat der Stock mehrere Seitentriebe und das Spalier wird dicht bewachsen.

Weinreben im Kübel

Auch ohne Garten können Sie Weinreben/Tafeltrauben pflanzen. Wichtig für die Kultur im Topf ist ein möglichst tiefes Gefäß mit einem Volumen von 30 bis 50 Litern. Je größer der Kübel, desto leichter ist die Pflege der Weintraube. Achten Sie darauf, dass der Kübel über ein Wasserabzugsloch verfügt und Sie beim Einpflanzen zunächst eine Drainageschicht auf den Topfboden geben. Die Pflege der Weinreben im Kübel ist etwas aufwändiger als bei ausgepflanzten Exemplaren, da das Gehölz nicht in tiefere Schichten wurzeln und Wasser aufnehmen kann. Zur Pflege der Weinreben im Kübel gehört der jährliche Rückschnitt im zeitigen Frühjahr und der Sommerschnitt. Als Winterschutz empfiehlt es sich, dass Sie den Kübel der Weinreben mit Vlies einpacken und wenn möglich an die Hauswand stellen. Eine Überwinterung im Haus ist nicht notwendig.

Profitipp: Wählen Sie möglichst pilzfeste Tafeltrauben für die Kübelkultur. Diese sind robust und liefern aromatische Früchte. Neben den kernarmen Sorten gibt es auch kernlose Tafeltrauben die sich ideal als Naschobst für Balkon und Garten anbieten.

Weinrebe überwintern

An warmen Standorten wie z. B. Hauswänden und in Regionen mit mildem Klima sind Weinreben bestens winterhart. In rauen Lagen ist ein Winterschutz mit Vlies oder Schilfmatte empfehlenswert. Grundsätzlich sind alte Reben besser in der Lage, tiefe Temperaturen zu überstehen. Bei Exemplaren in Töpfen empfiehlt es sich, die Wurzeln mit Laub, Reisig oder Mulch zu schützen. Auch ein Einbinden der Pflanzen mit Sackleinen hilft vor Frostschäden.

Wissensfakt: Im Winter sind Reben ohne Laub und in einer Ruhephase. Frost und Schnee schaden selten. Meist sind Spätfröste Ende April und Anfang Mai problematisch. Durch milde Temperaturen im März kommt es zum frühen Austrieb und die jungen Triebe sind weich und frostempfindlich. Daher ist es ratsam, dass Sie Vlies zur Hand haben, wenn es Ende April/Anfang Mai nochmals zu Nachtfrösten kommt.

Weinreben-Sorten

Durch Züchtungen und Selektionen sind eine Vielzahl an neuen Sorten entstanden. Wesentliche Unterscheidungsmerkmale sind neben dem Geschmack und der Farbe die Anfälligkeit gegenüber pilzlichen Erkrankungen (pilzfeste Sorten). Zudem gibt es immer häufiger Sorten von kernarmen oder kernlosen Trauben, die sich für den Anbau im eigenen Garten eignen. Nachfolgend ein Auszug der wichtigsten Sorten:

SortenFruchtAnfällig für PilzkrankheitenKernlosReifezeit
'Vanessa®'rosefarbentolerantxAnfang September
'Muscat Bleu®'blauunempfindlichEnde September bis Anfang Oktober
'Palatina®'goldgelbsehr robustEnde August bis Mitte September
'Katharina®'rosawenig anfälligSeptember bis Oktober
'Sonja®'gelbrobustxSeptember bis Oktober
'Venus®'blausehr tolerantxSeptember
'New York Muskat®'blausehr tolerantSeptember bis Oktober
'Millenium®'gelbxEnde August bis Mitte September
Tafeltraube 'Vanessa®'
Tafeltraube 'Muscat Bleu®'
Tafeltraube 'Palatina®'
Tafeltraube 'Katharina®'
Tafeltraube 'Sonja®'
Tafeltraube 'Venus®'
Tafeltraube 'New York Muskat®'
Tafeltraube 'Millenium®'

Weinrebe: Schädlinge & Krankheiten

Weinreben sind robust und nicht besonders anfällig für Schädlinge. Je nach Sorte variiert die Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten. Daher ist es wichtig, dass Sie für den Hausgarten oder für den Balkon möglichst pilzfeste Rebsorten auswählen. Weiter sollten Sie die Weinrebe jedes Jahr im Frühling schneiden und im Sommer den Sommerschnitt durchführen. Durch einen lockeren Wuchs minimieren Sie die Anfälligkeit gegenüber pilzlichen Erkrankungen.

Mögliche Krankheiten bei Weinreben sind:

Echter Mehltau (Uncinula necator, früher Oidium tuckeri)

Echter Mehltau ist die häufigste Ursache für fehlenden Ertrag. Der mehlige Belag zeigt sich ab Ende Mai an den Blättern. An jungen Trieben sind zunächst graue Flecken, die sich im Lauf der Zeit rotbraun verfärben und wie die Früchte komplett eintrocknen. Pilzfeste Sorten werden nicht befallen. Herkömmliche Typen sollten Sie vorbeugend mit Pflanzenstärkungsmitteln behandeln und auch regelmäßig schneiden, um einen lockeren Stockaufbau sicherzustellen. Achten Sie darauf, dass Sie befallene Teile nicht an der Pflanze belassen, und entsorgen Sie diese nach dem Rückschnitt über den Hausmüll. Wichtig ist auch, dass das Beerenobst an einem sonnigen Platz gepflanzt wird. So trocknet das Laub nach Niederschlag schneller und die Anfälligkeit ist geringer.

Pockenmilben

Auf der Blattoberseite werden Beulen sichtbar, daher auch der Begriff „Pockenmilbe“. Auf der Unterseite, in den Ausbuchtungen der Pocken, bildet sich ein dichter, weißer Pilzrasen. In diesem befinden sich die Milben, die durch ihre Saugtätigkeit die Wuchsdeformation auslösen. Die Pockenmilbe ist aber nur ein optisches Problem, die Erreger sind harmlos und die Ernte wird nicht beeinträchtigt.

Grauschimmel

Grauschimmel tritt vor allem in nassen und kühlen Jahren auf. Vorbeugend sind Schnittarbeiten wichtig, damit die Beeren frei hängen und gut abtrocknen können. Lockerbeerige Sorten werden weniger befallen. Die auch als "Edelfäule" bezeichnete pilzliche Erkrankung ist nicht besorgniserregend. Betroffene Partien können einfach abgeschnitten werden, sie sind nicht giftig.

Sonnenbrand

Bei sehr heißem Wetter kann es zu unschönen Verbrennungen an den Beeren kommen. Dies ist ein optisches Problem und vor allem sortenabhängig.

Wespen

Besonders in Jahren mit heißen Phasen können Wespen zum Problem bei Weinreben werden. Schützen Sie Ihre Früchte durch spezielle Netze. Diese Organzabeutel helfen auch gegen einen Befall der Kirschessigfliege.

Vögel

In naturnahen Gärten können Vögel die fast reifen Früchte schädigen. Durch das Anpicken werden Weinreben vernichtet. Durch feinmaschige Netze schützen Sie die Früchte. Wichtig ist, dass das Netz bis auf den Boden reicht. Kurzfristig helfen auch reflektierende Bänder oder Vogelattrappen. Meist gewöhnen sich die Vögel jedoch an die Abschreckung und schädigen die Früchte dann weiterhin.

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FAQ zu Weintrauben

Optimal ist ein Standort mit maximaler Sonneneinstrahlung (Süd-Ausrichtung). Weinreben sind ab dem 3.Standjahr sehr robust und auch klimafest. Im Schatten wachsen Weinreben nur wenig und der Fruchtansatz ist sehr gering. Fehlen Wärme und Sonnenlicht, ist die Photosynthese eingeschränkt, die Erntezeit später und die Trauben bleiben klein und sind weniger aromatisch. Zudem steigt die Anfälligkeit gegenüber Pilzkrankheiten an ungünstigen Standorten. Daher sollten Sie den Standort für Weinreben sorgfältig auswählen. Ideal für Weinreben ist ein Standort mit 6 bis 8 Stunden Sonnenschein.

Es gibt eine große Anzahl an sogenannten pilzfesten Reben. Diese sind am optimalen Standort und bei guter Pflege sehr gesund. Eine Resistenz kann nicht zugesichert werden, da sie von vielen verschiedenen Faktoren abhängt. Neben dem Standort sind Schnitt, Nährstoffgehalt im Boden und Befallsdruck Faktoren, die zu pilzlichen Erkrankungen führen können.

Grundsätzlich können Sie Tafeltrauben zur Herstellung von Saft oder Wein verwenden. Jedoch enthalten Tafeltrauben mehr Wasser und das Aroma ist nicht so intensiv wie das der Weintrauben. Weiter ist die Schale bei Weintrauben dicker und reich an Farb- und Aromastoffen, was förderlich für den Geschmack des Weines ist.

Der Ertrag von Weinreben und Tafeltrauben hängt im Wesentlichen von der Sorte, dem Standort, der Sonneneinstrahlung und dem Rückschnitt ab. Die Düngung spielt nur eine geringe Rolle bei der Ertragssteigerung. Fehlen Nährstoffe, ist der Zuwuchs verringert und die Fruchtgröße vermindert.

Die Reifezeit variiert je nach Sorte, Standort und Witterungsverlauf. Meist sind die ersten Früchte ab Ende September genussreif. Wenn Sie mehrere Tafeltrauben pflanzen wollen, empfiehlt es sich, verschiedene Sorten zu wählen. Somit können Sie über einen langen Zeitraum frische Früchte ernten.

Bei kräftigen Pflanzen können bereits im ersten Jahr kleine Rispen an der jungen Pflanze wachsen. Besser ist es jedoch, dass die Kraft ins Wachstum geht und das Gehölz sich am Standort etabliert. Bei zu hohem Fruchtbehang leidet der Weinstock. Ab dem 3. Standjahr sind gute Erträge und große Trauben zu erwarten.
Weinreben bestehen grundsätzlich aus einer Unterlage und einer Edelsorte. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden große Weinbauflächen von der Reblaus befallen und es kam zum Absterben der Pflanzen. Die Reblaus befällt nicht die Wurzeln der amerikanischen Reben. Das ist bis heute der Grund wieso auf Unterlagen amerikanischen Ursprungs die europäischen Sorten veredelt werden. Um das Auftreten der Reblaus zu verhindern, sollten Sie darauf verzichten, dass Sie wurzelechte (unveredelte) Reben pflanzen.
Die in den Beeren enthaltenen Samen keimen nur nach einer Phase mit tiefen Temperaturen. Aus den Samen entstehen kleine, nicht sortenechte Sämlinge, die jedoch nur mühsam zum Rebstock werden. Aus dem oben aufgeführten Thema mit der Reblaus ist es jedoch auch besser, im eigenen Garten nur Veredelungen anzubauen.
Zum einen können durch den Schnitt mehr Trauben geerntet werden, zum anderen beugt der Schnitt dem Befall durch pilzliche Erkrankungen vor. Ferner entwickelt sich eine Weinrebe, die regelmäßig geschnitten wird, besser, ist dichter im Aufbau und kann als Sichtschutz dienen.
Wer schreibt hier?

Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Fakten zu Christian Wenk:

  • Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
  • Im grünen Bereich tätig seit: 2009
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
  • Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert

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