Scheinzypresse pflegen, pflanzen, gießen und düngen - Tipps zu Chamaecyparis-Arten

Scheinzypressen sind eine Pflanzengattung in der Familie der Zypressengewächse. Sie sind neben Thuja beliebte Nadelgehölze für Hecken und Einzelstellung im Garten oder auf dem Balkon. Neben Arten mit blaugrüner Farbe gibt es gelbe oder grüne Sorten, die in unterschiedlicher Wuchsform über Jahre als Sichtschutz, Hecke oder Solitärpflanze wachsen. Die Koniferen sind immergrün und gut schnittverträglich, benötigen aber wie Buchsbaum, Kirschlorbeer, Eibe, Lebensbaum oder Bambus auch eine gleichmäßige Wasserversorgung im Winter. Im Unterschied zu Echten Zypressen / Italienischen Zypressen (Cupressus) sind die Zweige der Scheinzypresse stärker abgeflacht, bilden kleine Zapfen und enthalten zweierlei Blätter. Es bedarf also einiges an Wissen zu unterscheiden um welche Art es sich genau handelt. Zypressen sind nur in günstigen Lagen winterhart, daher im Unterschied zu Chamaecyparis eher selten als Hecke oder dauerhafte Gartenpflanze anzutreffen.

Optimal für alle Scheinzypressenarten ist ein sonniger Platz, der windgeschützt ist. Etwas Halbschatten wird toleriert, jedoch ist die Farbe der Nadeln nicht so intensiv wie bei voller Sonne. Gelbliche und blaue Exemplare färben sich an schattiger Stelle im Garten nicht optimal aus und 'vergrünen'. Steht das Gehölz zu schattig, kümmert es und verkahlt es schneller. Ideal ist ein gut durchlässiger Standort mit reichlich Humus und gutem Wasserabzug, denn Staunässe wird nicht toleriert. Schwere, zu Verdichtung neigende Standorte sind für Scheinzypressen ungeeignet. Am besten eignen sich Böden mit einem pH-Wert von 5 bis 6 für die Nadelgehölze. Bei Pflanzung in ein Gefäß empfiehlt es sich, die Pflanzerde mit Rhododendronerde zu mischen.

Für eine gute Entwicklung aller Scheinzypressenarten ist es wichtig, dass ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen. Fehlt Dünger, ist der Aufbau lockerer und die Färbung der Zweige nicht so ausgeprägt. Neben dem regelmäßigen Düngen ist die Verwendung der richtigen Düngerart verantwortlich für den Erfolg. Verzichten Sie auf den Einsatz von mineralischen Volldüngern, diese sind nicht notwendig bei Koniferen.

Die erste Düngung sollten Sie im März / April mit speziellem Koniferen Dünger durchführen. Dieser organisch-mineralische Spezialdünger fördert das Wachstum und die natürliche Farbe der Nadeln. Sein hoher Gehalt an Magnesium beugt Braunfärbung vor und ermöglicht sattgrüne Pflanzen. Dank der organischen Bestandteile erfolgt eine Nährstoffnachlieferung über Monate.

Eine zweite Düngergabe mit Naturdünger können Sie im August / September verabreichen. Durch diese natürliche biologische Düngung fördern Sie das Bodenleben und die Bildung von Humus, was gut für die Vitalität der Heckenpflanzen ist.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass das Erdreich nach der Düngung gleichmäßig feucht ist.

Wie bei allen Gehölzen ist eine Pflanzung im Spätsommer bis Mitte Oktober und im Frühling von März bis Mai ideal. So hat die Pflanze ausreichend Zeit neue Wurzeln zu bilden, bevor der Frost oder die Sommerhitze vorherrscht. Stehen die immergrünen Gehölze im Topf, kann ganzjährig, sofern der Boden nicht gefroren ist, gepflanzt werden.

Beachten Sie folgendes bei der Pflanzung

• Wählen Sie den Standort sorgfältig aus, dies ist der erste Punkt für ein erfolgreiches Wachstum.
• Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so tief und breit ist wie der Wurzelballen.
• Bei schweren, zu Verdichtung neigenden Böden, füllen Sie zunächst eine Drainageschicht in das vorbereitete Pflanzloch.
• Geben Sie als nächstes großzügig Pflanzerde in das Loch (je nach Größe des Wurzelballens 5 bis 8 Liter).
• Anschließend wässern Sie die Pflanze gründlich und entfernen den Topf.
• Stellen Sie nun den Wurzelballen in das Pflanzloch und füllen Sie den Hohlraum mit einer Mischung aus Aushub und Pflanzerde auf.
• Streuen Sie abschließend Kölle Bio Gartendünger auf die Oberfläche und arbeiten Sie diesen leicht in den Erdboden ein.
• Zuletzt gießen Sie die Neupflanzung, je nach Größe der Scheinzypresse, mit 10 bis 20 Liter Wasser.

Möchten Sie die immergrünen Pflanzen als Formgehölze oder blickdichtes Grün auf Balkon und Terrasse genießen? Dann ist es wesentlich, dass Sie die geeignete Art und ein möglichst großes Gefäß auswählen. Ähnlich wie bei Taxus oder Thuja gibt es eine große Auswahl an Sorten mit unterschiedlichsten Farben und Wuchsformen. Zwergformen sind als Kübelpflanzen ideal, da sie über viele Jahre im selben Topf bleiben können. Aufrechtwachsende Typen sind in Gefäßen mit mindestens 30 bis 50 LiterFassungsvermögen für 3 bis 4 Jahre geeignet. Dann empfiehlt sich ein Umtopfen in größere Kübel.

Wichtig bei Chamaecyparis im Topf ist

• Wählen Sie die Gefäßgröße entsprechend dem Wuchsverhalten.
• Der Topf muss über ein Wasserabzugsloch verfügen.
• Füllen Sie grundsätzlich eine Drainageschicht aus Blähton auf den Topfboden.
• Verwenden Sie zur Pflanzung strukturstabile Pflanzerde aus.
• Geben Sie beim Umtopfen Kölle Bio Gartendünger dazu.
• Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und vermeiden stauende Nässe.
• Stellen Sie das Gefäß über den Winter möglichst auf sogenannte 'Füßchen'.
• Schützen Sie das Nadelgehölz vor intensiver Wintersonne und stellen Sie sicher, dass es nie zum völligen Austrocknen des Substrates kommt.
• Wahlweise kann die Kübelpflanze von November bis März auch hell und frostfrei an einem geschützten Platz stehen.

Bei richtigen Standortbedingungen und bedarfsorientierter Düngung sind Scheinzypressen pflegeleichte und vitale Gartenpflanzen. Sorten mit gelblichen Nadeln leiden bei Sommerhitze und Trockenheit gelegentlich unter Sonnenbrand. Pflanzen, die unter Staunässe oder Düngermangel leiden, sind anfälliger gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nachfolgend einige mögliche Probleme, die auftreten können:

Phytophthora

Der Pilz befällt vor allem Blaue Scheinzypressen und Kegelzypressen. Zunächst zeigen sich Aufhellungen, die Zweige werden fahl, verbräunen und vertrocknen. Meist kommen die Schäden auf Böden, die zu Verdichtung neigen, vor. Bei Heckenpflanzung ist zu beobachten, dass die Erkrankung auf angrenzende Exemplare übergreift. Eine Bekämpfung ist nicht möglich, achten Sie daher vor der Pflanzung auf den richtigen Standort.

Miniermotte

Die Triebspitzen zeigen braune Verfärbungen und bei genauer Betrachtung wird deutlich, dass die Zweige innen hohl gefressen sind und teilweise Kotrückstände enthalten. Schneiden Sie die betroffenen Triebe direkt ab und stärken die Zypressen mit Pflanzenkur. Oft schädigt die Miniermotte auch Thuja occidentalis mit dem gleichen Schadbild (Thuja-Miniermotte)