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Clematis pflegen, pflanzen, gießen und düngen - Tipps zur Waldrebe

Wissenswertes über Clematis

Botanischer Name:Clematis Hybriden
Weitere Namen:Waldrebe, Klematis, Gewöhnliche Waldrebe
Verwendung:Kletterpflanze, Blütenschmuck, Sichtschutz, Fassadenbegrünung, Duftpflanze (einige Varianten), Rosenbegleitpflanze, teilweise mit dekorativem Fruchtschmuck
Herkunft:weltweit verbreitet
Blütefarben:violett, blau, weiß, rosa, pink, gelb, verschiedene Rottöne, gestreift, gefüllte Sorten
Blütezeit:je nach Typ Mai bis Oktober
Besonderheiten:Durch Selektionen und Züchtungen sind eine Vielzahl von Clematis-Sorten entstanden. Die Einteilung erfolgt anhand der Blütengröße oder den sogenannten Schnittgruppen. Wichtig für eine dauerhafte Blütenfülle ist, dass Sie das Gehölz regelmäßig schneiden.

 

Clematis gehören dank ihrer unglaublichen Blütenfülle zu den schönsten Kletterpflanzen im Garten. Das auch als Waldrebe beliebte Gehölz ist winterhart und gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Je nach Sorte sind die Blüten unterschiedlich in Farbe und Größe. Neben den Varianten mit großen Blumen gibt es zauberhafte Wildformen mit feinem Duft oder als Besonderheit immergrüne Arten. Wichtig für alle Vertreter sind geeignete Rankhilfen wie Spaliere, Pfosten, Seile oder Drähte zur Unterstützung des Wuchses. Die Blütezeit ist je nach Gruppe unterschiedlich und variiert von Mai bis spät in den Herbst.

Clematis gießen, pflegen & düngen

Clematis benötigt nach der Pflanzung wenig Pflege. Wichtig ist, dass Sie bedarfsorientiert gießen. Dies bedeutet, dass je nach Standort und Niederschlag in heißen Phasen ein- bis zweimal pro Woche mit 5 bis 10 Liter Wasser gegossen werden sollte. Achten Sie darauf, dass zwischen dem Wässern der Boden abtrocknet und es nie zur Staunässe kommt. Tägliches Gießen ist nicht notwendig. 

Achtung! Wenn blühende Waldreben welken, kann es auch eine Folge von Clematiswelke sein. Prüfen Sie die Bodenverhältnisse vor dem Gießen. 

Düngen Sie im März/April mit Bio Gartendünger oder Clematisdünger. Die letzte Düngung sollte im Juli erfolgen, sodass die Triebe vor dem Winter vollständig ausreifen können. Achten Sie darauf, dass die Erde nach dem Düngen gleichmäßig feucht ist. 

Frisch gepflanzte Clematis sind in den ersten Jahren noch nicht so frosthart, wie alte Exemplare. Wie bei vielen anderen Pflanzen auch, nimmt die Frosthärte mit dem Alter zu. Temperaturen bis -10 Grad Celsius vertragen alle Vertreter der Gattung ohne Probleme. Am empfindlichsten gegen tiefe Temperaturen sind die immergrünen Arten die aus Südeuropa, China oder Australien stammen. Diese Arten benötigen einen Winterschutz!

Clematis-Standort

Optimal ist ein Standort im Halbschatten bei humosem Boden. Vermeiden Sie pralle Sonne und leichten Sandboden sowie Schatten oder stauende Nässe. Die Wurzeln dürfen aber gerne schattig stehen. Den sogenannten 'schattigen Fuß' können Sie einfach durch eine Vorpflanzung von Bodendeckern vor der Schlingpflanze erzielen. Ebenfalls ist eine dünne Mulchschicht (mit Pinienrinde) im Wurzelbereich förderlich für die Waldreben. Der pH-Wert sollte für die beliebten Blumen im neutralen bis alkalischen Bereich liegen. Als Kübelpflanze eignen sich vor allem Typen die nicht so stark wachsen wie beispielsweise Vertreter der Gruppe Clematis viticella. Bei Kultur im Topf ist es wichtig, dass der Kübel mindestens ein Volumen von 40 Liter oder mehr hat.

Unser Gärtnertipp: Der optimale Standort variiert je nach Art. Manche Varietäten sind sehr flexibel in ihren Ansprüchen. Beispielsweise Clematis alpina und Clematis macropetala gedeihen auch an schattigen und trockenen Plätzen.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Clematis schneiden

Clematis zählen zu den Rankpflanzen, die sich im Garten mit ihren Blattstielen um Drähte oder Spaliere wickeln. Ohne Mühe gelingt die Clematis-Pflege und die Schlinger wachsen und blühen. Nach einigen Jahren lässt teilweise die üppige Blüte nach, oder die Pflanzen sind zu üppig und es ist an der Zeit sich mit dem Thema Clematis-Schnitt zu beschäftigen. Der Zeitpunkt für den Rückschnitt richtet sich nach der Blüte, um bereits angelegte Blüten nicht zu entfernen.

Die Einteilung in Schnittgruppen: 

Schnittgruppe 1 (Frühjahrsblüher) 

  • Blütezeit: April, Mai 
  • Bemerkungen zum Rückschnitt: Schnitt nicht zwingend notwendig. Wenn geschnitten werden soll, dann direkt im Juni. Leichter Rückschnitt oder Verjüngungsschnitt möglich. 
  • Arten: Clematis montana, Clematis alpina, Clematis macropetala 

Schnittgruppe 2 (Sommerblüher)

  • Blütezeit: Juli bis September
  • Bemerkungen zum Rückschnitt: Schneiden Sie diese Gruppe jährlich im Herbst um die Hälfte zurück. Alle 4 bis 5 Jahre sollten Sie zur Verjüngung stärker schneiden.
  • Arten: viele einfach blühende Sorten und Sorten mit gefüllten Blüten

Schnittgruppe 3 (C. viticella) 

  • Blütezeit: Blüte im Frühjahr und Spätsommer 
  • Bemerkungen zum Rückschnitt: Schneiden Sie im Herbst bodennah zurück. 
  • Arten: viele großblumige Sorten sowie alle 'Viticella-Sorten' 

Grundsätzliches zum Schnitt: 

  • Ein Rückschnitt bei jungen Pflanzen fördert den Aufbau und lässt die Schlingpflanzen buschiger wachsen. 
  • Bei älteren Exemplaren ist das Ziel des Auslichtens, dass mehr Licht an die Mitteltriebe kommt und die Blühfreudigkeit erhalten bleibt. 
  • Entfernen Sie abgestorbene Triebe. 
  • Schneiden Sie bei vielen Trieben, die zu dicht liegen, einen Teil ab. 
  • Schneiden Sie zwei bis drei Zentimeter über einem nach außen gerichteten Auge.

Unser Gärtnertipp: Der leichte Rückschnitt dient der Verzweigung. Hierfür werden etwa ein Drittel der längsten Ranken abgeschnitten. Der Verjüngungsschnitt (starker Rückschnitt) beugt der Vergreisung vor. Dabei werden sämtliche Triebe alle vier bis fünf Jahre um die Hälfte reduziert. Der richtige Zeitpunkt für den Verjüngungsschnitt hängt von der Zugehörigkeit zur Schnittgruppe ab.

Clematis pflanzen

Pflanzen Sie das Gehölz am besten im Frühling, so hat es ausreichend Zeit, neue Wurzeln zu bilden. Eine Pflanzung im Sommer ist auch gut möglich, jedoch bedarf es etwas mehr Fingerspitzengefühl bei der Pflege. Bei schweren Böden sollten Sie den Untergrund mit einem Gemisch aus hochwertiger Pflanzerde und Sand verbessern. Leichte Sandböden benötigen zur besseren Wasserspeicherfähigkeit Humus. Lockern Sie den Untergrund vor dem Einpflanzen tiefgründig auf und entfernen Sie alle Unkräuter.

Pflanzung in 7 Schritten:  

  1. Graben Sie ein Pflanzloch der Größe 50 x 50 x 60 cm.  
  2. Füllen Sie eine dünne Drainageschicht in das Pflanzloch.  
  3. Wässern Sie die Waldrebe gründlich, entfernen Sie den Kulturtopf und stellen Sie das Gehölz schräg in das Pflanzloch.  
  4. Achten Sie darauf, dass Sie das Gehölz leicht schräg pflanzen. Als Richtlinie empfiehlt es sich, die Kletterpflanze ca. 5 cm tiefer einzupflanzen als sie im Topf war. Somit vermindern Sie das Risiko von Welkepilzen.  
  5. Streuen Sie Startdünger Baum, Strauch, Hecke auf den Wurzelballen.  
  6. Verfüllen Sie den Hohlraum zwischen Pflanzloch und Wurzeln mit einem Gemisch aus Kultursubstrat und Mutterboden.  
  7. Gießen Sie abschließend mit 5 bis 10 Liter Wasser an.

Unser Gärtnertipp: Eine dünne Schicht Mulch oder Kompost dient als Verdunstungsschutz und wirkt als organischer Dünger. Ideal ist es, wenn Sie das Gehölz direkt an ein Klettergerüst pflanzen, an dem sich die neuen Triebe festhalten können.

Clematis-Arten

Die Gattung besteht aus über 250 verschiedenen Arten, die als Kletterpflanzen mit faszinierenden Farben und Blütenformen Jahr für Jahr zuverlässig erfreuen. Neben den sommergrünen Vertretern gibt es immergrüne Clematis und Stauden-Clematis.

Waldrebe Arten Alpina
Clematis alpina  Alpen-Waldrebe

Blüten: verschiedene Farben  

Wuchs: schwach kletternd, bis 3 m hoch  

Besonderheit: sehr robust und frosthart 

Schnitt: Sie können direkt nach der Blüte schneiden, dies ist jedoch nicht notwendig. SG 1  

Verwendungsmöglichkeiten: zum Beranken von Pergolen und Zäunen

Waldrebe Arten Integrifolia
Clematis alpina  Ganzblättrige Waldrebe

Blüten: violettblau, glockenförmig  

Wuchs: bis zu 60 cm hoch 

Besonderheit: reizende Blütenform und attraktive silbrige Fruchtstände.  

Schnitt: Schneiden Sie nur, wenn das Gehölz zu üppig wächst. SG 3  

Verwendungsmöglichkeiten: Bodendecker

Waldrebe Arten Macropetala
Clematis macropetala Akelei-Waldrebe

Blüten: blau bis violett, nickende Form 

Wuchs: 2,5 bis 3,5 m hoch 

Besonderheit: sehr vitale Sorte, wertvolle Insektenweide 

Schnitt: Blüht am alten Holz, daher sollten Sie nur vorsichtig schneiden. SG 1 

Verwendungsmöglichkeiten: Zum Beranken von Mauern, Zäunen, Pergolen oder Bäumen.

Waldrebe Arten Montana
Clematis montana 'Rubens' oder 'Suberba' Anemonen-Waldrebe/Berg-Waldrebe

Blüten: rosa oder weiß 

Wuchs: bis 8 m hoch 

Besonderheit: starkwüchsig und sehr hoch klettern 

Schnitt: Blüte erscheint nur am alten Holz, daher nur direkt nach der Blüte schneiden. SG 1 

Verwendungsmöglichkeiten: beliebte Sorte für Hauswände, große Bäume oder hohe Mauern

Waldrebe Arten Orientalis
Clematis orientalis Orientalische Waldrebe

Blüten: gelb, dekorativer, fedriger Fruchtstand in Silber 

Wuchs: 2,5 bis 4 m hoch 

Besonderheit: Blütezeit August bis Oktober 

Schnitt: Gehört zur Schnittgruppe III. Diese wird im Frühling zurückgeschnitten. 

Verwendungsmöglichkeiten: Beranken von Bäumen, Mauern oder Pergolen

Clematis tangutica Gold-Waldrebe

Blüten: goldgelb, Blüten auf 15 cm langen, dünnen Stielen. 

Wuchs: 3 bis 5 m hoch 

Besonderheit: Hauptblüte im Juni, schwächere zweite Blüte im Herbst 

Schnitt: Achten Sie darauf, dass die Kletterpflanze erst nach dem Winter geschnitten werden soll. SG 3 

Verwendungsmöglichkeiten: Besonderheit, die für jegliche Pflanzung im Garten möglich ist.

Waldrebe Arten Texensis
Clematis texensis Texas-Waldrebe

Blüten: karminrot, auf langen Stielen, nickende Form 

Wuchs: 1,5 bis 2 m 

Besonderheit: Juli bis September 

Schnitt: Winterschutz empfehlenswert SG 3 

Verwendungsmöglichkeiten: Liebhabersorte mit viel fililgraneren Blüten als bei blühenden Hybriden.

Waldrebe Arten Viticella
Clematis viticella Italienische Waldrebe

Blüten: purpur bis violett, vier Blütenblätter die sich glockenförmig oder schalenförmig ausbreiten 

Wuchs: 4 bis 5 m hoch 

Besonderheit: Juli bis September 

Schnitt: gut frosthart, wärmeliebend, wird nicht von der Clematiswelke befallen. SG 3 

Verwendungsmöglichkeiten: Eine der anmutigsten Wild-Clematis. Vielseitig zu verwenden. Gute Gründe sind die Vitalität und die reiche Blütenfülle.

Clematis: Schädlinge & Krankheiten

Clematis sind robust und nicht sehr anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Das größte Problem stellt die Clematiswelke dar. Gelegentlich kann Echter Mehltau auftreten. 

Clematiswelke 

Hervorgerufen von einem Pilz werden die Leitungsbahnen der Pflanze verstopft und es kommt trotz ausreichender Feuchtigkeit zur Welke. Im schlimmsten Fall stirbt die blühende Clematis ab. Vor allem, wenn Staunässe im Garten oder im Topf herrscht, oder die Pflanzen unter Düngermangel leiden, ist die Gefahr der Clematiswelke verstärkt. Großblumige Hybriden sind häufiger befallen als kleinblütige Typen. 

Echter Mehltau

 Der flaumig weiße Belag ist auf der Blattoberseite und an den Stängeln sichtbar. Vor allem an geschützten Lagen mit wenig Luftzirkulation und hoher Luftfeuchtigkeit kann es zu dieser pilzlichen Erkrankung kommen. Verbessern Sie die Bedingungen, entfernen Sie das befallene Laub und stärken Sie das Gehölz mit Pilzmittel für Pflanzen. Nur bei einem sehr starken Befall von echtem Mehltau wird der Einsatz eines Pilzmittels notwendig, um die üppige Blütenpracht zu sichern.

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FAQ zu Clematis

Passende Partner für Clematis Rosen sind häufig verwendete Partner für sommerblühende Clematis Möchten Sie diese Kombination im eigenen Garten genießen, ist die Planung wichtig, um den Standort und die passenden Partner auszuwählen. Standorte im Südosten oder Südwesten sind optimal, denn an vollsonnigen Standorten kann es zu unerwünschtem Hitzestau kommen. Pflanzen Sie die Gehölze mit zeitlichem Abstand. Erst wenn sich die Rose etabliert hat, wird die Clematispflanze gepflanzt. Gut zusammen passen öfter blühende Kletterrosen und Vertreter der Schnittgruppe 3 (z.B. Viticella-Gruppe).

Der Pflanzabstand variiert je nach Sorte. Den größten Abstand benötigt Clematis vitalba (Gewöhnliche Waldrebe) mit 2 bis 4 Meter. Bei Clematis viticella oder Clematis alpina reicht ein halber bis ein Meter aus. 

Kräftige Pflanzen blühen bereits im ersten Jahr. Ab dem 3. Standjahr ist die Blüte üppig. 

Die Winterhärte variiert je nach Typ. Wichtig wie bei anderen Gehölzen und Stauden im Kübel ist die Bodenfeuchtigkeit im Winter. Weder völlige Trockenheit noch Staunässe sollten vorkommen. Junge Exemplare benötigen vor allem Schutz mit Vlies.

Die gängigsten Methoden zur Vermehrung sind die Gewinnung von Stecklingen oder das Prinzip der Absenker/Ableger. Letzteres ist leicht im Garten umzusetzen. Wählen Sie hierfür einen kräftigen, noch nicht zu alten Trieb und leiten Sie diesen über ein Loch in den Boden. Sobald der abgelegte Trieb ausreichend Wurzeln gebildet hat, kann er abgeschnitten und an neuer Stelle gepflanzt werden.

Unter dem Begriff Hybriden sind Sorten zusammengefasst, die vor allem durch ihre großen Blüten (Durchmesser größer als 10 cm) und lange Blühzeit auffallen. Oft ist der Wuchs schwächer als bei den Wild-Typen und die Anfälligkeit gegenüber Welke höher.

Die auch unter dem Begriff Gewöhnliche Waldrebe bekannte Wildform ist häufig am Waldrand und an Böschungen zu finden. Mit ungebändigtem Wuchs kann sie in die Höhe und Breite wachsen. Die auch als Pionierpflanze bekannte Clematis vitalba ist gut frosthart und eine Zeigerpflanze für Stickstoff. Die silbrigweißen, perückenartigen Fruchtsände sind den ganzen Winter über dekorativ und lassen sich bestens für Trockensträuße oder Kränze verwenden.

Wer schreibt hier?

Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Fakten zu Christian Wenk:

  • Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
  • Im grünen Bereich tätig seit: 2009
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
  • Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert

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