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Brombeeren pflanzen und ernten

Wissenswertes über Brombeeren

Botanischer Name:Rubus fruticosus
Weitere Namen:Waldbeere, Schwarzbeere, Dornbeere
Verwendung:Sofortverzehr und Verarbeitung, Kletterpflanze, Bienenweide, Tee aus Brombeerblätter kann gegen Durchfall und Entzündungen im Rachenraum helfen
Herkunft:Nordamerika und Europa, Kultivierung ab dem 19. Jahrhundert
Blütezeit:je nach Sorte von Mai bis Juni, creme-weiß-rosa
Erntezeit:Oktober-November
Besonderheiten:Botanisch gesehen sind die Beeren sogenannte Sammelfrüchte, die aus 20 bis 30 Einzelbeeren bestehen. Ferner sind die Dornen wie bei allen Rosengewächsen eigentlich Stacheln. Umgangssprachlich hat sich der Begriff dornenlos eingebürgert. Brombeeren sind selbstfruchtbar und brauchen keine weiteren Pflanzen für die Bestäubung. Mit einer Blütezeit von Ende Mai bis Mitte August bieten Sie Bienen und anderen Insekten mit Brombeersträuchern im eigenen Garten ein reiches Angebot an Nektar und Pollen.

 

Brombeeren gehören zu den Rosengewächsen und sind winterharte Gartenpflanzen. Völlig pflegeleicht und robust ist das Beerenobst. Neben den unzählbaren Wildsorten, die fast auf der ganzen Welt verbreitet sind, gibt es Kulturformen, die mit großen, aromatischen Früchten und teilweise ohne Dornen erfreuen. Wesentlich bei der Sortenauswahl ist die Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden Platzes. Aufrecht wachsende Sorten sind auch für kleine Gärten und große Töpfe geeignet. Bei rankenden Brombeeren sind eine Fläche von 3 bis 4 Metern und ein Spalier oder Rankgerüst empfehlenswert. Ganz gleich für welche Gruppe Sie sich entscheiden: Die dunklen Früchte enthalten hohe Mengen Vitamine. Der Gehalt an Beta-Carotin (Provitamin A) gehört zu den höchsten unter allen Obstsorten. Im Körper findet die Umwandlung in Vitamin A statt, welches dann unter anderem für das Sehen wichtig ist. Weiter sind Vitamin C, Vitamin E und Mineralien in hohen Mengen in reifen Brombeeren vorhanden. Brombeeren schützen die Zellen vor freien Radikalen. Sie sind somit sehr wertvoll für eine zeitgemäße Ernährung. Für die blauschwarze Farbe sind Anthocyane verantwortlich. Der Anbau ist leicht, die Pflege gering und die großen Früchte schmecken frisch oder eignen sich für Konfitüre und viele andere leckere Rezepte. Schnell lässt sich ein guter Ertrag im eigenen Garten erzielen.

Brombeeren Standort

Optimal für die Kletterpflanzen ist ein windgeschützter Platz in südlicher Lage im Garten. Gut geeignet ist ein Standort vor sonnenbeschienenen Hauswänden oder Mauern. Hier sind die Gehölze im Winter etwas besser vor Frost geschützt und im Sommer reifen die Beeren sehr gut aus. Wichtig ist ein tiefgründiger, lockerer Boden ohne Staunässe. Im Gegensatz zu Himbeeren sind Brombeeren sehr anspruchslos in Bezug auf die Bodenverhältnisse. Die Sträucher wachsen auf leichten und schweren Böden. Der pH-Wert sollte hierbei bei 6 liegen. Auf Sandböden und sauren Böden sollten Sie zum Pflanzen mit hochwertiger Pflanzerde arbeiten. Kleinbleibende Züchtungen eignen sich auch für große Kübel oder Hochbeete. So steht dem Naschgarten auf Balkon und Terrasse nichts im Wege. Wichtig ist, dass der Pflanze mindestens 30 bis 50 Liter Erdvolumen zur Verfügung steht, sonst wird die Pflege schwierig.

Brombeeren gießen

Das Beerenobst benötigt eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, toleriert aber auch trockene Phasen. Vor allem nach der Blüte und besonders auf leichten Böden ist ausreichend Wasser förderlich für den Fruchtansatz und die Beerengröße. Fehlt Feuchtigkeit, gibt es kleine Beeren, die hart sind und das Aroma ist dann nicht so ausgeprägt und süß. Stauende Nässe darf jedoch nie herrschen. Im ersten Jahr nach dem Pflanzen ist es wichtig, dass Sie bedarfsorientiert gießen. Dies bedeutet: In Phasen ohne nennenswerten Niederschlag ist ein durchdringendes Wässern einmal pro Woche empfehlenswert. Besser sind größere Pflegeintervalle als tägliches Gießen mit geringen Wassermengen. Die Feuchtigkeit sollte bis tief in den Boden vordringen, sodass die Brombeere angeregt wird, mit den Wurzeln tiefer zu gehen. Brombeeren in Töpfen brauchen eine gleichmäßige Wasserversorgung. Auch hier darf nie Wasser im Untersetzer stehen. Halten Sie die Sträucher gleichmäßig feucht und bedenken Sie, bei Kübelpflanzen etwas mehr Augenmerk daraufzulegen als bei im Boden ausgepflanzten Exemplaren.

Brombeeren düngen

Für eine reiche Ernte ist es wichtig, dass Sie die Brombeeren regelmäßig düngen. Optimal ist eine Düngung im Frühling beim Austrieb. Hierfür eignet sich ein spezieller Beerendünger. Dieser Dünger fördert die Blütenbildung und den Fruchtansatz. Aufgrund der organischen Bestandteile wird eine gleichmäßige Nährstoffnachlieferung für Monate ermöglicht. Die Nachdüngung im Juli kann mit Bio Naturdünger erfolgen, einem organischen Spezialdünger, der die Humusbildung und das Bodenleben nachhaltig anregt und fördert. Wichtig ist, dass der Boden nach der Düngung nie zu trocken ist und die letzte Düngung Anfang August stattfindet. Spätere Düngergaben wirken sich nur nachteilig auf die Winterhärte des Beerenobstes aus. Fehlt Dünger, tragen die Sträucher nur kleinere Früchte und bilden schwächere Triebe für das folgende Jahr.

Unser Gärtnertipp: Im Herbst hilft eine Gabe mit Kompost, um das Bodenleben zu aktivieren und die Pflanzenwurzeln gegen tiefe Temperaturen zu schützen. Als natürlicher Dünger wirkt Kompost nachhaltig und verbessert die Bodenstruktur.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Brombeeren schneiden

Für kontinuierlichen Behang und große Beeren ist ein regelmäßiger Pflegeschnitt notwendig. Jedes Jahr ab Mai wachsen neue grüne Triebe, diese bilden aber erst im kommenden Jahr die Fruchttriebe. Belassen Sie daher diese jungen Ruten an der Pflanze und schneiden Sie sie möglichst nicht. Im zweiten Jahr wachsen die speziellen Seitentriebe an den zweijährigen Ruten. An deren Ende erscheinen Blüten und später die Früchte. Die Fruchttriebe werden nach der Ernte braun und unansehnlich. Da sie nicht erneut Blüten bilden, sollten sie abgeschnitten werden. Brombeeren tragen ausschließlich an zweijährigen Trieben. Daher ist es wichtig, dass nach der Ernte im Herbst die abgetragenen Ruten bodennah abgeschnitten werden. Verwenden Sie zum Schnitt eine scharfe Gartenschere und Handschuhe. Versuchen Sie, die alten Triebe mit einem sauberen Schnitt zu entfernen. Belassen Sie vier bis fünf neue Triebe am Stock.

Unser Gärtnertipp: Das Ernten der Früchte ist einfacher, wenn die Sträucher regelmäßig geschnitten werden. Ferner bilden Brombeerpflanzen vor allem bei richtiger Pflege neue Ruten. Ranken die Pflanzen zu stark, kann ein Radikalschnitt den Abstand zu anderen Pflanzen wiederherstellen. Wilde Brombeeren wuchern ohne Schnitt und überwachsen andere Gewächse.

Brombeeren pflanzen

Erfahren Sie alles rund um das Thema Brombeeren pflanzen, die richtige Pflanzzeit und mögliche Pflanzpartner. 

Wann ist die beste Pflanzzeit für Brombeeren? 

Brombeerpflanzen können wie alle Beerensträucher vor dem Austrieb ab März gepflanzt werden. Mit einer Pflanzung im Frühling etablieren sich Brombeeren rasch am neuen Standort und bilden neue Wurzeln, bevor Triebe gebildet werden. Jedoch können Sie, sofern der Boden nicht gefroren ist, das ganze Jahr über Brombeeren pflanzen. Wenn Sie die Brombeeren im Sommer pflanzen, bedarf es etwas mehr Fingerspitzengefühl beim Gießen. Frisch gepflanzte Brombeeren sollten nie staunass stehen, jedoch muss der Boden gleichmäßig feucht sein. Diese Bedingungen sind im Frühling oder Spätsommer leichter zu erhalten. Daher sind die beste Pflanzzeit für Brombeeren das Frühjahr und der Spätsommer bzw. frühe Herbst. Bei zu später Pflanzung im Herbst kann es in klimatisch ungünstigen Lagen zu Frostschäden kommen. Daher sollten Sie die Brombeeren bis spätestens Ende September pflanzen. 

Welche Pflanzpartner passen zur Brombeere?

Brombeeren wachsen am besten an einer sonnigen, warmen und windgeschützten Stelle. Neben der Pflanzung an Wänden kann die Brombeere an einem Spalier gezogen werden. Durch die Spaliererziehung sind die Pflege und Ernte bei dem Beerenobst leichter durchzuführen. Als Pflanzpartner zur Brombeere eignen sich Himbeeren, diese haben ähnliche Ansprüche an den Boden und sind vom Wuchscharakter identisch. Brombeeren sind Flachwurzler und sollten daher vor allem direkt nach der Pflanzung im Wurzelbereich keine stark wachsenden Pflanzen in Konkurrenz um Wasser oder Nährstoffe neben sich haben. Eine gute Mischkultur kann für die Brombeeren von Vorteil sein. Sogenannte 'Gute Partner' für Brombeeren sind Buschbohnen, Senf, Wicken oder Süßlupinen. Die Unterpflanzung der Beerensträucher kann eine positive Auswirkung haben und dient vor allem im ersten Jahr nach der Pflanzung dem Verdunstungschutz. Vergissmeinnicht soll gegen den Madenbefall durch Himbeerkäfer wirken. Die Frühblüher lassen sich leicht durch Selbstaussaat für viele Jahre als Mischkultur mit Brombeeren kultivieren. Weiter fördern Knoblauch, Lavendel, Ringelblumen und Thymian die Vitalität der Beerensträucher.

Benötigen Brombeeren eine Rankhilfe? 

Brombeeren entwickeln je nach Sorte unterschiedlich lange Triebe. Einige Sorten wachsen eher aufrecht und kompakt, andere mit üppigen Ranken. Grundsätzlich empfiehlt es sich, Brombeeren an eine Rankhilfe bzw. eine Spalieranlage zu pflanzen. Bei Pflanzung an Hauswänden oder Mauern können Drähte helfen, die Brombeerranken zu fixieren. Durch die Spalieranlage oder Rankhilfe können Brombeertriebe klar angeordnet werden, dadurch wird sichergestellt, dass alle Pflanzenteile bestmöglich Licht erhalten. Eine Spalieranlage für Brombeeren besteht aus Holzpfählen und waagrechten Drähten dazwischen. Als Richtwert empfiehlt sich eine Spalieranlage für Brombeeren mit einer Höhe von maximal zwei Metern. So ist sichergestellt, dass Sie bei der Ernte die Brombeeren gut erreichen können. Der erste Draht wird auf einer Höhe von 50 cm gespannt, die darüber liegenden Drähte folgen im Abstand von 30 bis 40 cm. Durch die waagrechten Drähte der Spalieranlage wird sichergestellt, dass die Brombeerranken ausreichend Halt finden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Brombeeren pflanzen

Brombeeren sind nach der Pflanzung sehr robust und pflegeleicht. Wichtig beim Einpflanzen der Brombeeren ist die sorgfältige Bodenvorbereitung. Brombeersträucher tolerieren unterschiedliche Bodenbedingungen und der pH-Wert kann zwischen 5 und 7 liegen. Auf leichten Sandböden kann es in niederschlagsarmen Sommern dazu kommen, dass die Früchte kleiner sind und der Ertrag geringer ausfällt. Daher empfiehlt sich beim Pflanzen der Brombeere den Sandboden mit hochwertiger Pflanzerde zu verbessern. Brombeeren können direkt in den Boden, in Hochbeete oder in ausreichend großen Kübel (30 bis 50 Liter Fassungsvermögen) gepflanzt werden. 

  • Pflanzabstand bei Brombeeren innerhalb der Reihe: 2 bis 3 m (je nach Erziehungsform)
  • Reihenabstand bei Brombeeren 1,8 bis 2,5 m

Wissensfakt: Neben den Brombeeren mit Stacheln gibt es die sogenannten stachellosen Brombeeren. Diese Sorten sind bei der Ernte und bei der Pflege leichter vom Handling, da sich keine lästigen Stacheln an den Trieben befinden.

Brombeeren pflanzen im Boden – Schritt-für-Schritt-Anleitung: 

  1. Lockern Sie den Boden gut auf und entfernen Sie alle Unkräuter. Ideal für Brombeeren ist ein humoser, tiefgründiger und gut durchlässiger Standort. 
  2. Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so breit und mindestens 10 bis 15 cm tiefer als der Wurzelballen ist. 
  3. Geben Sie 5 bis 10 Liter Pflanzerde in das Pflanzloch. 
  4. Wässern Sie den Brombeerstrauch vor dem Einpflanzen durchdringend. Gut bewährt hat sich die sogenannte Tauchmethode. Stellen Sie dazu die Brombeerpflanze mit Topf in ein mit Wasser gefülltes Gefäß und tauchen Sie den Wurzelballen so lange, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So stellen Sie sicher, dass der Wurzelballen komplett durchnässt wird.
  5. Entfernen Sie den Topf, lockern Sie mit den Händen den Wurzelballen leicht auf und stellen den Beerenstrauch mittig in das Pflanzloch. Der ausgetopfte Beerenstrauch wird so eingepflanzt, dass die Kante des Wurzelballens oben bündig mit dem Pflanzloch ist. 
  6. Streuen Sie Kölle Bio Wurzelkraft in das Pflanzloch. Der organische Naturdünger fördert die Wurzelbildung aufgrund der enthaltenen Mykorrhizapilz-Kulturen. Die Wurzelbildung wird nachhaltig verbessert und die Bodenaktivität gesteigert. 
  7. Füllen Sie den Hohlraum zwischen Wurzelballen und Pflanzloch mit einer Mischung aus Aushub und Pflanzerde auf. 
  8. Treten Sie die Erde mit dem Fuß kräftig an, damit die Wurzelballen guten Bodenkontakt bekommen. Achten Sie darauf, dass der Strauch gerade steht. 
  9. Abschließend wird die Brombeere mit 5 bis 10 Liter Wasser angegossen und dünn mit Mulch abgedeckt. Durch die Mulchschicht wird die Verdunstung minimiert, der Bewuchs mit Unkraut unterdrückt und das Bodenleben nachhaltig verbessert. 
  10. Bauen Sie zeitnah eine Spalieranlage, um die Brombeerpflanzen leichter pflegen und ernten zu können.

Unser Gärtnertipp: Wählen Sie entsprechend der zur Verfügung stehenden Fläche die Brombeersorte aus. Bei wenig Platz hat sich die Sorte Navaho® bewährt, die mit aufrechtem Wuchs ohne Spalier zurechtkommt, eine Wuchsbreite von 60 bis 130 cm und eine Wuchshöhe von 100 bis 200 cm hat. Steht viel Fläche zur Verfügung oder soll eine Wand begrünt werden, kann eine rankende Sorte (Black Satin oder Asterina®) verwendet werden. Wüchsige Sorten benötigen eine Rankhilfe. Der optimale Pflanzabstand bei mehreren Pflanzen ist 2,5 bis 3,5 m.

Brombeeren pflanzen im Kübel – Schritt-für-Schritt-Anleitung: 

  1. Wählen Sie für die Brombeere ein Gefäß, das über ein Wasserabzugsloch verfügt und ein Fassungsvolumen von mindestens 20 Liter hat. 
  2. Geben Sie auf den Topfboden eine Drainageschicht. Hierfür eignet sich Blähton bestens. 
  3. Anschließend geben Sie eine Lage Topfvlies als Trennschicht zwischen Drainage und Pflanzerde in das Gefäß. 
  4. Wässern Sie den Beerenstrauch gründlich
  5. Füllen Sie etwas Pflanzerde auf das Topfvlies. 
  6. Stellen Sie die ausgetopfte Brombeere mittig in das Gefäß und füllen den Hohlraum zwischen Wurzelballen und Topf mit Pflanzerde auf. 
  7. Drücken Sie die Erde leicht fest, so dass keine Hohlräume zurückbleiben. 
  8. Gießen Sie die die Brombeerpflanze im Topf durchdringend an. 
  9. Geben Sie den Brombeeren im Kübel ein Spalier zur Verfügung. So können Sie die Brombeerpflanze leichter aufbinden, pflegen und ernten. 

Brombeeren durch Absenker vermehren und so eigenes Pflanzmaterial gewinnen

Einfach lassen sich Brombeeren durch Absenker/Ausläufer vermehren. Der ideale Zeitpunkt dazu ist im Spätsommer. Hierfür sollten Sie im Frühling Triebe leicht biegen und mit Erde bedecken. Unter der Erde beginnt der Brombeertrieb Wurzeln zu bilden. Teilweise bilden die Beerensträucher auch Absenker von alleine. Diese jungen Pflanzen können Sie im Spätsommer von der Mutterpflanze abtrennen und als Jungpflanze im Boden an neuer Stelle einpflanzen.

Brombeeren überwintern

Neben dem Schnitt, der Düngung und der gleichmäßigen Bodenfeuchtigkeit sind wenige Pflegemaßnahmen für Brombeerpflanzen erforderlich. Je nach Sorte variiert die Wuchsform. Bei stark wachsenden Sorten ist ein Anleiten der langen Ruten an das Drahtspalier notwendig. Lange Triebe und tragende Ruten werden zum Schutz vor Windbruch regelmäßig an den Draht der Spalieranlage gebunden. Kompakte und aufrecht wachsende Brombeeren benötigen das Anbinden nur selten. Ein Rankgerüst oder eine Spalieranlage ist dann auch nicht notwendig. In klimatisch ungünstigen Lagen empfiehlt es sich, eine Mulchschicht auszubringen. Vor allem bei Brombeeren im Topf raten wir, die einjährigen Ruten mit Vlies oder Schilfmatten zu schützen. So werden die Wurzeln und jungen Triebe vor starkem Frost geschützt. Ferner ist es wichtig, dass die Pflanzen als Kübelpflanze nie ganz austrocknen, jedoch auch nie Staunässe haben.

Brombeeren ernten

Die Reife von Brombeeren variiert je nach Sorte, klimatischer Lage und Witterungsverlauf. Wichtig zu wissen ist, dass Brombeeren, anders als Erdbeeren, nach der Ernte nicht mehr nachreifen. Daher ist es wichtig, dass Sie nur reife Brombeeren ernten. Anfangs sind die Beeren grün, verfärben sich langsam rosa, dann rot und zum Schluss sind sie ganz dunkel bis hin zu schwarz. Früh reifende Sorten können ab Mitte Juli geerntet werden. Die Ernte von Brombeeren zieht sich über Wochen und bei ausreichend Wärme ist es ratsam, die Beerensträucher zweimal pro Woche zu ernten. Mit zwei unterschiedlichen Brombeersorten haben Sie über einen noch längeren Zeitraum frische Brombeeren in Ihrem Garten. 

Woran erkennt man, dass Brombeeren reif sind? 

Zunächst ist die Farbe ein guter Hinweis auf den Reifegrad bei Brombeeren. Sie können Brombeeren ernten, wenn die ganze Frucht gleichmäßig dunkel gefärbt ist. Meist ist die Farbe dann tiefschwarz. Ferner lassen sich reife Brombeeren leicht von der Ranke lösen. Unreife Früchte sind schwerer abzupflücken.

Wissensfakt: Sind die Beeren ungleich ausgereift - einige Bereiche der Früchte sind rot, andere dunkel - kann ein Befall durch Brombeergallmilbe vorliegen. Leider ist es nicht möglich, diese Brombeeren zu ernten. Die Früchte sind ungenießbar und sollten über den Hausmüll entsorgt werden.

Brombeere-Arten

Lange Zeit dominierten hauptsächlich bestachelte Sorten wie 'Theodor Reimers' im Hausgarten. Durch Kreuzungen und Züchtungen kamen sogenannte dornenlose Sorten (eigentlich stachellose Sorten) auf den Markt. Leider hatten diese neuen Brombeer-Sorten den Nachteil, dass der Geschmack wenig mit wilden Brombeeren zu tun hatte und die Winterhärte bedeutend schlechter war. Weitere Verbesserungen in der Züchtung brachten die stachellosen 'Loch Ness®' und 'Navaho®', die mit aromareichen Früchten aufwarten. Letztere wird auch als Säulen-Brombeere bezeichnet.

Sorte

Navaho®

Loch Ness®

Thornless Evergreen

Wuchstyp

aufrecht wachsend

strauchartig

aufrecht

Wuchsbreite in cm

60 bis 130

100 bis 150

120 bis 160

Wuchshöhe in cm

100 bis 200

120 bis 160

150 bis 200

Anbauform

ohne Spalier

Stützgerüst nötig

Stützgerüst nötig

Ruten

stachellos/dornenlos

stachellos/dornenlos

stachellos/dornenlos

Früchte

groß, aromatisch, feste Früchte

süß-säuerlich

süß

Erntezeit

Juli-September

Mitte Juli-September

Mitte August-Oktober

Besonderheit

widerstandsfähig, wird teils als Säulen-Brombeere 'Navaho®' bezeichnet

ertragreich

ertragreich, Laub bleibt im Winter grün

Eine weitere neue Sorte ist die zwergwüchsige Hängebrombeere 'Black Cascade'®. Diese Besonderheit fruchtet an den diesjährigen Trieben und ist für sonnige Standorte auf Balkon und Terrasse ideal. Als Naschobst kann 'Black Cascade'® in Hochbeeten oder großen Ampeln stehen, ist eine dornenlose Sorte und liefert ab Ende Juli für viele Wochen süße Früchte. Besonderheiten wie Brombeer-Sorten mit rosa Blüten oder roten Beeren werden von Liebhabern geschätzt. Um die Brombeerensaison zu verlängern, empfiehlt es sich, verschiedene Arten zu pflanzen. So kann eine Ernte von Juli bis Oktober stattfinden und der ausgewogenen Ernährung steht nichts im Weg. 

Eine raffinierte Züchtung ist die Taybeere (Tayberry), eine Kreuzung aus Brombeere und Himbeere.  In der Beere ähnelt Rubus fruticosis x idaeus, wie sie botanisch genannt wird, der Himbeere. Die leckeren Früchte haben eine rote Farbe und sind länger als Himbeeren. Die bis zu 4 m langen Ranken und die Gestalt der Pflanze ähneln der Brombeere. Neben ihrer robusten Art und hohen Toleranz gegenüber Kälte ist es beachtenswert, dass Taybeeren fructosearm sind.

Brombeeren Schädlinge & Krankheiten

Brombeersträucher sind robust und nicht besonders anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Folgende Krankheiten und Schädlinge können dennoch auftreten: 

Grauschimmel – Fruchtfäule (Botrytis cinerea) 

Vor allem in niederschlagsreichen, kalten Sommern sind die Beeren von einem grauen Pilzüberzug (Grauschimmel) bedeckt. Die Früchte sind nicht genießbar und sollten über den Hausmüll entsorgt werden. Wichtig ist, dass die Pflanze regelmäßig geschnitten wird und luftige Bedingungen herrschen. Weiter helfen vorbeugende Behandlungen mit Bio-Aktiv-Mittel gegen Pilzerkrankungen. Früh eingesetzt kann es einen Befall verhindern oder minimieren. Kurativ gibt es keine Möglichkeit, die Ernte noch zu retten. Die Anfälligkeit variiert je nach Brombeersorte. 

Kirschessigfliege - (Drosophila suzukii) 

Bei dem noch relativ neuen Schädling legt das Weibchen ihre Eier in die reifenden Früchte ab. Die Larven fressen und zersetzen das Fruchtfleisch rund um die Eiablagestelle. Die weiß-cremefarbenen Larven sind bis zu 5 mm lang und in der Frucht sichtbar. Die Früchte reifen nicht komplett, werden matschig und sind ungenießbar. Vorbeugend kann das Obstgehölz mit feinmaschigem Netz eingebunden werden. Achten Sie darauf, dass das Netz eine Maschengröße von 1,2 mm hat. Ferner sind ein trockenes Klima und ein lockerer Pflanzenaufbau für die Vermehrung der Kirschessigfliege ungünstig. Eine direkte Bekämpfung ist nicht möglich. 

Brombeergallmilbe (Acalitus essigi) 

Die durch die Brombeergallmilbe befallenen Beeren reifen ungleichmäßig aus. Sie färben sich nicht ganzflächig schwarz, sondern bleiben ganz oder teilweise rot. Ferner sind die Früchte hart und ungenießbar. Teilweise sind am Blatt auch gelb-weiße Punkte sichtbar. Befallende Ranken werden im Herbst stark geschnitten, da die kaum sichtbaren Gallmilben am Brombeerstrauch überwintern. Eine Bekämpfung im Sommer ist nicht möglich. Vorbeugend kann eine Austriebsspritzung im Frühjahr erfolgen. Häufig befallen sind dornenlose Sorten. Unter entsprechenden Bedingungen steht einer guten Ernte im nächsten Jahr jedoch nichts im Wege.

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Brombeeren FAQ

Brombeeren lassen sich durch Absenker oder Stecklinge vermehren. Bei der ersten Variante werden lange Triebe mit eingegraben. Sobald sich Wurzeln gebildet haben, kann das vordere Teilstück als neue Pflanze verwendet werden. Bei der Stecklingsgewinnung schneiden Sie die Triebspitzen und stecken diese in ein Vermehrungssubstrat. Bereits nach wenigen Wochen haben die Stecklinge Wurzeln gebildet. Achtung: Geschützte Sorten dürfen nicht vermehrt werden. 

Für die Bildung von Blüten und die Beerenentwicklung ist spezieller Beerendüngerideal. Er enthält auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmte Inhaltsstoffe und sorgt für eine gleichmäßige Nährstoffnachlieferung für Monate. Daher ist er die beste Wahl für das leckere Obst. 

Optimal reif sind die Beeren, wenn sie sich leicht von der Pflanze lösen lassen. Die beste Zeit ist der Vormittag, da die Früchte noch frisch und nicht zu aufgeheizt sind.

Vor allem ein zu starker Rückschnitt kann für das Ausbleiben von Früchten verantwortlich sein. Wurden im Herbst neben den alten Ruten auch die Neutriebe geschnitten, so kann die Erntemenge im kommenden Jahr gering ausfallen. 

Wer schreibt hier?

Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Fakten zu Christian Wenk:

  • Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
  • Im grünen Bereich tätig seit: 2009
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
  • Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert

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