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Maiglöckchen pflegen, pflanzen, gießen und düngen - Tipps zu Convallaria majalis

Maiglöckchen
Inhaltsverzeichnis

Wissenswertes über Maiglöckchen

Botanischer Name:Convallaria majalis
Weitere Namen:Maiglöckchen, Maieriesli, Lilie des Tals, Marienglöckchen, Maiblume, Maililie, Tallilie, Talblume, Marientränen, Lilly of the Valley
Verwendung:Duftpflanze, Beetpflanze, zum Verwildern, für schattige Balkonkästen und Gefäße, Friedhofsbepflanzung, Schattengarten, Schnittblume, Steingarten
Herkunft:Europa, Asien, Nordamerika
Blütezeit:April, Mai
Blütefarben:weiß
Besonderheiten:Die zauberhafte, robuste Gartenstaude breitet sich bei optimalen Bedingungen selbst aus, lässt sich durch Teilung aber gut im Zaum halten. Achtung, alle Pflanzenteile sind giftig, daher bitte immer mit Handschuhen pflanzen und bearbeiten. Maiglöckchen bilden keinen Nektar, jedoch wirkt der Duft auf Insekten unwiderstehlich. Am Grund des Fruchtknotens befindet sich saftreiches Gewebe, welches die Insekten durch Anbeißen oder Anbohren nützen. Achtung, Verwechslungsgefahr von Bärlauch und Maiglöckchen! Die Bärlauch Ernte ist vor der Maiglöckchen Blütezeit beendet.

Maiglöckchen faszinieren vor allem durch ihren betörenden Duft. Die zierlichen weißen Glöckchen verströmen einen charakteristischen Geruch und vermitteln ein Gefühl von Frühling und Leichtigkeit. In vielen Gedichten und Legenden finden sich Geschichten um das Maiglöckchen. Die krautigen Stauden überdauern den Winter mit sogenannten Rhizomen und treiben zuverlässig ab Ende März mit zartem Grün aus. Die Stauden sind völlig unproblematisch, der Maiglöckchen Standort sollte nur nicht zu trocken sein. Wichtig zu wissen ist, dass die Blätter des Maiglöckchens denen des Bärlauchs ähneln: daher im Hausgarten getrennt pflanzen. In der freien Natur sind Maiglöckchen geschützt, die im Handel angebotenen Convallaria sind aus Spezialbetrieben und somit können Sie ohne Bedenken Maiglöckchen kaufen und auspflanzen. Maiglöckchen sind in allen Teilen giftig!

Maiglöckchen pflegen

Maiglöckchen sind sehr robust und pflegeleicht. Auch an schattigen Standorten fühlt sich die langlebige Staude wohl. Ohne große Pflege vermehren sich Maiglöckchen von allein und sind daher optimal als Unterpflanzung von Gehölzen. Auch trockene Phasen überstehen die klassischen Gartenstauden bestens. Maiglöckchen benötigen keinen Schnitt oder Winterschutz.

Maiglöckchen-Pflege kurz zusammengefasst: 

  • Standort: halbschattig bis schattig 
  • Gießen: bedarfsorientiert 
  • Düngen: nicht zwingend, aber für größere Blüten und buschigere Stauden empfohlen 
  • Umtopfen: direkt nach dem Kauf in ein größeres Gefäß oder in den Boden 
  • Schneiden: verwelkte Blütenstände entfernen 
  • Überwintern: winterhart, kein besonderer Schutz nötig 
  • Schädlinge und Krankheiten: nicht sehr anfällig, bei ungünstigen Bedingungen sind Rostpilze und Grauschimmel möglich, Lilienkäfer können optischen Schaden anrichten 
  • Vermehrung: durch Teilung der Rhizome im Frühjahr oder Herbst 
  • Besonderheiten: giftig, daher mit Handschuhen pflanzen und bearbeiten 
  • Pflanzzeit: ab März in humose, lockere Erde oder Pflanzgefäß setzen

Es ist nicht zwingend nötig, dass Sie Maiglöckchen nach der Blüte abschneiden. Aus der Blüte entwickeln sich rote Beeren die wie die ganze Pflanze giftig sind. Schneiden Sie die Maiglöckchen Blüten zur Sicherheit ab. Vor allem wenn Sie Kinder haben die sonst die Beeren der Maiglöckchen mit essbaren Früchten verwechseln könnten.

Kathrin Setz
Unsere Stauden-Expertin

Maiglöckchen Standort

Maiglöckchen fühlen sich an einem halbschattigen bis schattigen Platz im Garten wohl. In der Natur sind Convallaria vor allem im lichten Schatten von Laubwäldern zu finden. Besonders bei feuchtem und humusreichem Boden entwickeln sich die Stauden optimal. Im Garten lassen sich Maiglöckchen für Rabatten in Ostausrichtung oder unter Bäumen und Ziersträuchern verwenden. Ideal sind humose Standorte mit einem pH-Wert von 4,5 bis 6. Auf leichten Sandböden entwickeln sich Maiglöckchen nur mäßig und die Maiglöckchenblüte fällt geringer aus. Staunässe vertragen die Stauden nicht. Daher ist es wichtig, dass Sie vor der Pflanzung den Untergrund gut lockern und bei Bedarf Sand zur Drainage einarbeiten. Grundsätzlich werden viele Standorte von Maiglöckchen toleriert.

Auf der Terrasse oder dem Balkon können Maiglöckchen in Töpfen für ein paar Wochen dekorativ sein. Nach der Blüte entstehen an den Blütenstielen zunächst grüne Beeren, die sich nach und nach orange färben und im Herbst als rote Kugeln an den trockenen Stielen befinden. In den roten Kugeln befindet sich der Samen. Die Blätter werden gelb und sind nicht mehr so dekorativ. Daher sind Maiglöckchen in Töpfen nur für ein paar Wochen als Dekoration auf dem Balkon attraktiv. Wechseln Sie dann den Standort und stellen Sie die Stauden unter Sträucher oder an Stellen, die nicht so präsent sind.

Profitipp: Der ideale Maiglöckchen Standort ist halbschattig und humos. Toleriert wird auch Schatten und trockener Boden. Ungeeignet sind staunasse Standorte. Maiglöckchen sind sehr anpassungsfähig.

Blühkalender für Stauden

Maiglöckchen gießen

Grundsätzlich muss man Maiglöckchen selten gießen. An sehr trockenen Standorten kann es hilfreich sein, wenn Sie nach einem niederschlagsarmen Winter die Maiglöckchen gießen. Vor allem bei frisch gepflanzten Exemplaren ist es wichtig, dass Sie bedarfsorientiert wässern. Haben sich die Stauden am Standort etabliert, ist es nur selten notwendig, dass Sie Wasser geben. Der Niederschlag ist meist ausreichend. Mit einer Schicht Mulch verhindern Sie die Verdunstung und halten das Wasser länger im Boden. 

Maiglöckchen im Topf müssen Sie häufiger gießen, da den Rhizomen nur ein begrenztes Erdvolumen zur Verfügung steht. Achten Sie jedoch darauf, dass die Stauden nie staunass sind. Daher empfiehlt es sich, Maiglöckchen nur in Töpfe mit Wasserabzugsloch zu pflanzen.

Maiglöckchen düngen

Maiglöckchen bevorzugen einen humosen Boden. Daher ist es ratsam, im Herbst eine Schicht Kompost auf die Stauden zu geben. Dieses organische Material wirkt langsam und gibt nach und nach Nährstoffe ab. Bei Maiglöckchen ist eine Düngung nicht zwingend notwendig. Aber längerfristig werden die Stauden buschiger und die Blüten größer, wenn Sie Maiglöckchen düngen. Alternativ zur Kompostgabe kann ab Ende Februar mit organischem Dünger oder Kölle’s Beste Staudendünger gedüngt werden. Verzichten Sie der Umwelt zuliebe auf den Einsatz von Mineraldünger bei Maiglöckchen. Auch ohne großen Aufwand gedeiht die Maiglöckchen-Pflanze.

Profitipp: Neben der Düngung der Maiglöckchen durch den Kompost ist dieser auch förderlich für die Bodenaktivität. Das Laub ist im Herbst unattraktiv und kann mit einer dünnen Schicht Kompost bedeckt werden.

Maiglöckchen schneiden

Um keine unnötige Kraft in die Samenbildung zu verschwenden, können Sie die verwelkten Blüten direkt nach dem Verblühen abschneiden. Somit wird auch die Verwechslungsgefahr mit fruchttragenden, essbaren Pflanzen minimiert. Wichtig ist, dass Sie das Laub an der Pflanze belassen, bis es vergilbt ist und eintrocknet. Wenn Sie Maiglöckchen schneiden, bitte nur die Blütenstiele entfernen. Das alte Laub kann im Winter an den Stauden belassen werden, denn es dient als natürlicher Winterschutz und Insekten als Unterschlupf in kalten Phasen.

Maiglöckchen Erde

Maiglöckchen bevorzugen humose, lockere Erde mit einem pH-Wert von 4,5 bis 6. Ideal zum Maiglöckchen pflanzen ist Kölle's Beste Rhododendronerde torfreduziert. Diese Spezialerde hat den optimalen pH-Wert. Falls nicht zur Hand, kann das Maiglöckchen auch in Kölle Bio Pflanzerde torffrei gepflanzt werden. Beide Blumenerden lassen sich gut benetzen, enthalten eine Grunddüngung und sind strukturstabil.

Maiglöckchen pflanzen

Convallaria können Sie ab März in den Garten oder in Töpfe pflanzen. Lockern Sie vor der Pflanzung den Untergrund und entfernen Sie alle Wurzelunkräuter. Zur Begrenzung des Wachstums der Rhizome können Sie Maiglöckchen auch in Pflanzsteine oder mit einer Rhizomsperre pflanzen. So wird ein unerwünschtes Ausbreiten der Stauden verhindert. Weiter können Sie Maiglöckchen nach der Blütezeit abschneiden, dadurch wird die Samenbildung verhindert.

Maiglöckchen pflanzen in 5 Schritten:

  1. Heben Sie ein Pflanzloch aus, das doppelt so groß ist wie der Wurzelballen. 
  2. Geben Sie hochwertige Pflanzerde in das Pflanzloch. 
  3. Mit Bio Blumenzwiebelkraft aktivieren und unterstützen Sie die Bodenaktivität. Geben Sie diesen Aktivator vor dem Pflanzen in das Pflanzloch oder streuen Sie ihn oberflächlich aus und arbeiten ihn anschließend leicht ein. 
  4. Nun wird die gut gewässerte Convallaria in das Pflanzloch gegeben und der Hohlraum zwischen Wurzelballen und Pflanzloch mit Erde aufgefüllt. Drücken Sie die Erde leicht an. 
  5. Abschließend wird die Neupflanzung mit 2 bis 3 Liter Wasser angegossen.

Profitipp: Vermeiden Sie Unkrautbewuchs rund um die Staude, hacken Sie so wenig wie möglich, da die Rhizome sonst zerstört werden. Die Stauden sind winterhart und können ganzjährig in der Erde bleiben. Eine weitere Maiglöckchenpflege ist nicht notwendig.

grüne Beeren von Maiglöckchen
Grüne Maiglöckchenbeeren
Maiglöckchen Beeren orange
Orangene Maiglöckchenbeeren
Maiglöckchen Beeren rot
Rote Maiglöckchenbeeren

Maiglöckchen im Topf

Auch ohne Garten können Sie Maiglöckchen genießen. Entweder Sie stellen die Maiglöckchen im Topf zunächst als Duftpflanze im Haus oder auf dem Balkon auf, oder Sie geben der Staude gleich ein größeres Gefäß. Als kurzfristige Dekoration im Zimmer verströmen Maiglöckchen einen intensiven und charakteristischen Duft. Vorübergehend kann das Maiglöckchen im Topf in einem Übertopf stehen. Achten Sie jedoch darauf, dass nie stauende Nässe herrscht. Für dauerhafte Freude auf Balkon und Terrasse wählen Sie ein Pflanzgefäß mit Wasserabzugsloch. So blühen Ihre Maiglöckchen Jahr für Jahr.

Pflanzung von Maiglöckchen in Gefäße:

  • Wählen Sie ein Gefäß mit einem Wassserabzugsloch.
  • Sorgen Sie für eine Drainageschicht am Grund des Gefäßes.
  • Füllen Sie hochwertiges Substrat gemischt mit Sand in das Gefäß.
  • Topfen Sie die Duftpflanze aus und geben Sie sie in das größere Gefäß.
  • Füllen Sie die Hohlräume mit Erde auf und gießen Sie vorsichtig an.

Pflegetipp: Im Unterschied zu den im Boden ausgepflanzten Exemplaren müssen Sie Maiglöckchen im Topf regelmäßig gießen. Vermeiden Sie aber Staunässe.

Maiglöckchen Schädlinge & Krankheiten

Am optimalen Standort sind Maiglöckchen robuste, winterharte und reich blühende Pflanzen ohne nennenswerte Probleme. Bei ungünstigen Standortbedingungen können Rostpilze oder Grauschimmel (Botrytis cinerea) auftreten. Bei Convallaria majalis richten vor allem Lilienkäfer einen optischen Schaden an.

Lilienkäfer

Die 6 bis 8 Millimeter großen Lilienkäfer sind leuchtend rot und charakteristisch. Mit schwarzem Kopf und schwarzen Beinen sind die Insekten ab Anfang April an Pflanzen zu entdecken. Vor allem an Kaiserkronen und Maiglöckchen fressen die Schädlinge an den Blättern und größere Löcher entstehen. Ein Absammeln der Lilienkäfer ist die erste Maßnahme, die Sie gründlich und regelmäßig durchführen sollten. Lilienkäfer an Maiglöckchen sind ein optisches Problem und können minimiert werden. So hilft auch ein Abbrausen mit einem scharfen Wasserstrahl, die Schädlinge an Maiglöckchen zu minimieren.

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Maiglöckchen FAQ

Nein, Maiglöckchen sollten ganzjährig im Boden bleiben. Die Duftpflanze übersteht den Winter ohne Probleme. Schneiden Sie das Laub nach der Blüte nicht ab, sondern warten Sie, bis das Laub völlig vertrocknet ist. Möchten Sie den Standort verändern, so können Sie die Stauden im Herbst oder zeitigen Frühjahrausgraben und an neuer Stelle wieder einpflanzen.

Maiglöckchen Strauß in Vase

Maiglöckchen-Blüten müssen im richtigen Zustand geschnitten werden. Sind die Blüten noch zu klein, entwickeln sich die Glöckchen nicht richtig. Je nach Raumtemperatur ist die Haltbarkeit eines Maiglöckchenstraußes zwischen 4 und 7 Tage.

Ja, alle Teile der Pflanze sind toxisch. Das Blatt, die Wurzeln, die Blüten und der Maiglöckchen-Samen sind giftig.

Leicht lassen sich Maiglöckchen mittels Teilung vermehren. Graben Sie hierzu die Rhizome aus und pflanzen Sie die Teilstücke an neuer Stelle ein. Die Vermehrung von Maiglöckchen ist sehr einfach und meist erfolgreich. Gut lassen sich die Rhizome aus dem Garten auch in Töpfe pflanzen und somit Maiglöckchen im Topf kultivieren.

Aus den Blüten entstehen zunächst grüne Kugeln, die sich bis zum Herbst in rote Beeren entwickeln. In jeder roten Kugel befinden sich bis zu 5 Samen, die durch Vögel verbreitet werden. Gezielt können Sie die Samen jedoch aussäen. Wichtig zu wissen ist, dass Maiglöckchen-Samen erst nach einem Kältereiz keimen. Aus Samen vermehrte Convallaria majalis benötigen einige Jahre bis zur üppigen Blühpflanze.

Als Japanisches Maiglöckchen wird die Gattung Reineckea carnea bezeichnet. Die kleine Pflanzengattung besitzt grasähnliche Blätter und lila-rosa Blüten. Das Japanische Maiglöckchen bildet unterirdische Ausläufer (Rhizome) und hat ähnliche Ansprüche wie Convallaria majalis.

Je nach klimatischen Bedingungen kommen die Blüten von Maiglöckchen ab April. Bei Maiglöckchen im Topf können Sie die Blütezeit beeinflussen. Stellen Sie den Topf bereits im März an einen hellen und warmen Platz im Haus und verfrühen so die Blüte um einige Wochen. Mit etwas Glück haben Sie im März bereits Maiglöckchen-Blüten. Die Maiglöckchen-Blütezeit zu verlängern geht nicht.

Die Rhizome der Maiglöckchen breiten sich bei guten Bedingungen rasch aus. Bei zu üppigem Ausbreiten können Sie regelmäßig die Stauden mit einem Spaten abstechen und verkleinern. Weiter ist es ratsam, die verblühten Blütenständeabzuschneiden, da so die Verbreitung durch Samen unterbunden wird. Bei Neupflanzung können Sie zum Schutz gegen unkontrollierte Verbreitung eine Rhizomsperre im Boden eingraben.

Maiglöckchen sind nicht auf der Roten Liste der aussterbenden Arten, dennoch stehen sie unter Naturschutz. Das Ausgraben der Rhizome in der Natur ist verboten.

In der Blumensprache steht das Maiglöckchen für Neuanfang. Weiter soll es innige Liebe versprechen, Freude schenken und Glück bringen. In Frankreich werden Maiglöckchen-Sträuße mit betörendem Duft traditionell als porte-bonheur, Glücksbringer, einem geliebten Menschen geschenkt, ein Brauch, den Sie bestimmt auch für sich gewinnen können.

Wer schreibt hier?

Mit dem Umstellen unserer Gärtnerei auf Bio können wir als Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten.

Kathrin Setz
Unsere Stauden-Expertin

Fakten zu Kathrin Setz:

  • Ausbildung: Gärtnermeisterin 
  • Im grünen Bereich tätig seit: 1988
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 1990
  • Aufgaben: Produktionsleiterin der eigenen Staudengärtnerei / Bio in Heilbronn
  • Für diese Pflanze schlägt mein Herz: Pampasgras (Cortaderia)
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: unsere Kundenzufriedenheit

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