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Geißblatt pflegen, pflanzen, gießen und düngen - Tipps zu Lonicera / Geißschlinge

Wissenswertes über das Geißblatt

Botanischer Name:Lonicera heckrottii, Lonicera henryi, Lonicera brownii, Lonicera tellmanniana
Weitere Namen:Jelängerjelieber, Geißschlinge, Feuer-Geißblatt, Garten-Geißblatt, Feuer-Geißschlinge, kletterndes Geißblatt, duftendes Geißblatt, Heckenkirsche, wohlriechendes Geißblatt
Verwendung:Kletterpflanze, Fassadenbegrünung, Duftpflanze, Schlingpflanze, Sichtschutz, Blütenschmuck
Herkunft:Mitteleuropa, Kleinasien, Kaukasus
Blütefarben:rosa mit gelb
Blütezeit:Juni bis September
Besonderheiten:Sommergrüne Art die als Nährgehölz wertvoll für viele Insekten ist. Nach der Blüte folgen im Herbst dann rote, orangefarbene oder schwarze Beeren.

 

Die als Geißblatt bekannte Kletterpflanze fasziniert mit farbenfrohen Blüten und rankendem Wuchs. Wichtig sind geeignete Rankhilfen wie Spaliere, Pfosten, Seile oder Drähte zur Unterstützung des Wuchses. Die Gattung Lonicera (Caprifoliaceae) besteht aus zahlreichen Arten und vielen Sorten. Besonders beliebt ist Lonicera heckrottii – das duftende Geißblatt, welches Ende des 19. Jahrhunderts durch Kreuzungen entstanden ist. Die beliebte Schlingpflanze besitzt große, in Büschel sitzende Blüten, die außen purpurrosa und innen gelb gefärbt sind. Der intensive Duft erinnert an Vanille. Die Geißblatt Pflege ist nicht sehr umfangreich und relativ einfach. Mit einer Blütezeit von Juni bis September ist das Jelängerjelieber eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten und Vögel. Tipps und Wissenswertes über die Geißblatt Pflege erfahren Sie in diesem Beitrag.

Geißblatt Standort

Optimal für die Geißschlinge ist ein halbschattiger Platz mit nährstoffreichem Boden. Die Wurzeln sollten schattig liegen, vergleichbar mit den Ansprüchen der Clematis. Den sogenannten 'schattigen Fuß' können Sie einfach durch eine Vorpflanzung von Bodendeckern vor der Schlingpflanze erzielen. Ebenfalls ist eine Mulchschicht im Wurzelraum förderlich für Lonicera heckrottii. Bestens geeignet sind humose und gut durchlässige Standorte. Staunässe, Verdichtungen und zu leichte Sandböden sind nicht so geeignet. Der pH-Wert kann schwach alkalisch bis schwach sauer sein. Als Kübelpflanze eignet sich Jelängerjelieber nur bedingt für ein paar Jahr. Wichtig bei der Pflanzung im Topf ist, dass der Kübel maximale Größe hat (40 Liter Volumen und größer). Im Garten ausgepflanzt kann Lonicera sehr alt werden.

Unser Gärtnertipp: Pflanzen Sie Lonicera nie an eine voll sonnige Hauswand, die stauende Hitze schadet der Pflanze.

Christian Wenk
Experte für Gehölze & Obst

Lonicera gießen, pflegen und düngen

Lonicera benötigt nach der Pflanzung wenig Pflege. Wichtig ist, dass Sie bedarfsorientiert gießen. Dies bedeutet, dass je nach Standort und Niederschlag in heißen Phasen ein- bis zweimal pro Woche mit 5 bis 10 Liter Wasser gegossen werden sollte. Achten Sie darauf, dass zwischen dem Wässern der Boden abtrocknet und es nie zur Staunässe kommt. Tägliches Gießen ist nicht notwendig.

Förderlich für die Vitalität ist eine Mulchschicht. Hierfür können Sie im Frühling und Herbst gut verrotteten Kompost oder eine Schicht Rindenmulch, die 2 cm hoch ist, um die Stammbasis geben. 

Düngen Sie im März/April mit Bio Gartendünger. Dieser organische Dünger fördert die Humusbildung und wirkt langanhaltend. Die letzte Düngung sollte im Juli erfolgen. Achten Sie darauf, dass die Erde nach dem Düngen gleichmäßig feucht ist.

Lonicera pflanzen

Sofern der Boden nicht gefroren ist, können Sie das Gehölz im Garten pflanzen. Ideal ist eine Pflanzung im Frühling, damit sich das Jelängerjelieber am neuen Platz etablieren und einwurzeln kann, bevor Blätter und Blüten sich entfalten. Bei schweren Böden sollten Sie den Untergrund mit einem Gemisch aus hochwertiger Pflanzerde und Sand verbessern. Leichte Sandböden benötigen zur besseren Wasserspeicherfähigkeit Humus. Lockern Sie den Untergrund vor der Pflanzung tiefgründig auf und entfernen Sie alle Unkräuter.

Pflanzung in 5 Schritten:

  • Graben Sie ein Pflanzloch mit einer Tiefe von 40 bis 50 cm.
  • Wässern Sie das Geißblatt gründlich, entfernen Sie den Kulturtopf und stellen das Gehölz schräg in das Pflanzloch.
  • Streuen Sie Startdünger Baum, Strauch, Hecke auf den Wurzelballen.
  • Verfüllen Sie den Hohlraum zwischen Pflanzloch und Wurzeln mit einem Gemisch aus Kultursubstrat und Mutterboden.
  • Gießen Sie abschließend mit 5 bis 10 Liter Wasser an.

Unser Gärtnertipp: Eine dünne Schicht Mulch dient als Verdunstungsschutz.

Geißschlinge schneiden

Im Gegensatz zu Blauregen oder Tafeltrauben ist ein Schnitt bei Lonicera von nicht so großer Bedeutung. Ein Rückschnitt bei jungen Pflanzen fördert den Aufbau und lässt die Schlingpflanzen buschiger wachsen. Bei älteren Exemplaren ist das Ziel des Auslichtens, dass mehr Licht an die Mitteltriebe kommen und das Risiko für Mehltaubefall somit verringert wird. Neben dem klassischen Winterschnitt können Sie im Sommer wir folgt vorgehen:

  • Entfernen Sie störende Nebentriebe.
  • Totes Holz wird abgeschnitten.
  • Schneiden Sie bei vielen Trieben, die zu dicht liegen, einen Teil ab.

Unser Gärtnertipp: Schneiden Sie mit einer Heckenschere bzw einer scharfen Gartenschere.

Lonicera-Arten

Die Gattung Lonicera besteht aus zahlreichen Arten, die als Kletterpflanze im Garten dauerhaft sind. Lonicera heckrottii ist ein sommergrüner Vertreter, der langlebig im Garten wächst.

Immergrünes Geißblatt

Ein weiteres beliebtes kletterndes Geißblatt ist Lonicera henryi, das Immergrüne Geißblatt. Diese Art hat das ganze Jahr über Blätter, ist somit immer dekorativ und als Sichtschutz auch im Winter geeignet. Wie die anderen Pflanzen der Gattung bevorzugt das Immergrüne Geißblatt einen halbschattigen Platz im Garten. Im Vergleich zu Wildem Wein oder Efeu bildet es keine Haftwurzeln und ist somit für Fassadenbegrünung bestens geeignet. Wichtig ist wie bei anderen immergrünen Pflanzen, dass auch im Winter ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Die Art hat kleine orangefarbene Blüten und im Herbst und Winter schwarze Beeren.

Rote Heckenkirsche

Die als Rotes Geißblatt/ Rote Heckenkirsche bekannte Art Lonicera brownii überzeugt mit kräftig leuchtenden, orangeroten Blüten. Die Sorte 'Dropmore Scarlet' kann bis zu 4 Meter hoch werden und bis zu 3 Meter breit. Mit feinem Duft werden Insekten angelockt. Nach der Blüte schmücken Früchte in hellem Rot den Strauch, diese duften ebenfalls. Die Pflanze ist nicht immergrün.

Waldgeißblatt

Das auch als Waldgeißblatt bezeichnete Lonicera periclymenum ist sommergrün und wächst rasch. Es kann eine Wuchshöhe von bis zu 6 Metern am halbschattigen Platz erreichen, hat im Herbst eine gelbliche Blattfarbe und ist in vollem Umfang winterhart.

Gold-Geißblatt

Lonicera tellmanniana wird auch als Gold-Geißblatt/Gold-Geißschlinge bezeichnet. Die reiche goldgelbe Blütenfülle erklärt die Namensgebung. Die Pflege ist wie bei allen anderen Lonicera-Arten, die im Winter das Laub verlieren. Besonders wohl fühlt sich die Varietät bei nährstoffreichem Boden im Halbschatten.

Echtes Geißblatt

Seltener zu finden ist Lonicera caprifolium, das als Echtes Geißblatt bekannte Gehölz. Vor allem durch den Duft der creme-weißen bis gelben Blüten begeistert die schnell wachsende Schlingpflanze. Der Duft von Lonicera caprifolium ist besonders in den Abendstunden intensiv und daher ist diese Art für Nachtfalter bedeutender als andere Kletterpflanzen. Das Echte Geißblatt ist nicht immergrün.

Geißblatt Schädlinge & Krankheiten

Jelängerjelieber sind robust und nicht besonders anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Der Befall durch Blattläuse ist ein optisches Problem, die Pflanzen leiden nicht und ein Befall kann toleriert werden. Bei zu dichtem Laub kann es zu Mehltau kommen. Doch diese pilzliche Krankheit ist kein Problem und Sie müssen nicht aktiv werden.

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Geißblatt FAQ

Das Schlingverhalten ist windendkletternd, was bedeutet, dass zur Unterstützung eine Kletterhilfe notwendig ist. Dies kann ein Draht, ein Spalier, ein Obelisk, Rosenoben, eine Pergola oder ähnliches sein.

Je nach Varietät sind Anzahl, Farbe und Größe der Beeren unterschiedlich. Die Früchte sind meist bitter, ungenießbar und leichtgiftig. Vögel fressen die Früchte, ohne Vergiftungssymptome zu haben. Sie fressen nur das Fruchtfleisch und scheiden den giftigen Samen wieder aus.

Die gängigste Methode zur Vermehrung ist die Stecklingsgewinnung. Vor allem beim Rückschnitt im Frühling können Sie leicht verholzte Triebe in normalen Gartenboden oder Anzuchterde stecken. Innerhalb weniger Wochen bilden sich bei guten Bedingungen ausreichend Wurzeln.

Kräftige Pflanzen blühen bereits im ersten Jahr. Ab dem 3. Standjahr ist die Blüte üppig.

Wer schreibt hier?

Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.

Christian Wenk
Unser Experte für Gehölze & Obst

Fakten zu Christian Wenk:

  • Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
  • Im grünen Bereich tätig seit: 2009
  • Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
  • Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
  • Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
  • Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert

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