Zimmerpflanzen: wenig Wasser erwünscht!
Zimmerpflanzen bringen in Wohnräume, Büros und Geschäftsräume schnell eine einladende Atmosphäre. Für Wachstum und Blüte sind je nach Art spezielle Standortbedingungen und Ansprüche an die Pflege notwendig. Pflanzen, die wenig Wasser benötigen, sind robust, pflegeleicht und somit ideale Gewächse für Regale, Ampeln oder das sogenannte Vertikal Gardening. In Abhängigkeit von Blattgestalt oder Wurzeltypen tolerieren die Arten das geringe Wasserangebot unterschiedlich. Wir zeigen Ihnen, welche Zimmerpflanzen wenig Wasser benötigen und was Sie bei der Pflege beachten sollten.
Wissensfakt: Wenig Wasser bedeutet jedoch nicht völlige Trockenheit! Pflanzen benötigen Wasser für die Stoffwechselprozesse. Deutliche Zeichen für Wassermangel sind schlaffe Blätter und Stängel. Das fehlende Wasser kann zunächst von der Pflanze aus den Zellen kompensiert werden. Bei langanhaltendem Mangel kann es zu irreparablen Schäden bis hin zum Absterben kommen. Pflanzen, die kein Wasser brauchen, gibt es nicht! Selbst Tillansien benötigen ein regelmäßiges Besprühen mit Wasser.
7 pflegeleichte Zimmerpflanzen, die wenig Wasser benötigen
Aloe vera – Echeveria – Elefantenfuß – Glücksfeder – Kakteen – Schmetterlingsorchidee – Yucca
1. Aloe vera – Wüstenlilie
Aloe vera stammt aus tropischen Gebieten und hat speziell ausgebildete Blätter, die viel Wasser speichern können. Ideal ist ein sonniger Standort mit Temperaturen über 20 °C. Die Trendpflanze mit geringen Pflegeansprüchen gehört zu der Gruppe der Sukkulenten und kann sehr alt werden.
Wuchsform: aufrecht
Blatt: gelartig, fleischig, dick, grün mit weißem Muster
Pflege: sehr sparsam gießen (im Abstand von 2 Wochen ausreichend)
Besonderheit: In den gelartigen Blättern wird Wasser eingelagert. Braune oder weiche, schlaffe Blätter sind ein Zeichen für zu viel Feuchtigkeit. Rote Blattenden sind ein Hinweis für zu trockene Phasen. Grundsätzlich sind die Wüstenlilien Pflanzen die wenig Wasser und viel Sonne bevorzugen.
Mehrwert: Aloe vera gehören zu den luftreinigenden Pflanzen und sind somit dekorativ und nützlich zu gleich.
2. Echeveria
Echeverien sind in Mexiko beheimatet und besiedeln dort trockene Felsengebiete. Die dekorativen Pflanzen gehören zu den Sukkulenten und sind Zimmerpflanzen, die sehr wenig Wasser brauchen. Mit ihren geringen Ansprüchen an die Pflege sind die aparten Gewächse optimal für Menschen, die selten zuhause sind oder wenig Zeit für die Pflege von Pflanzen haben.
Wissensfakt: Das Wort Sukkulenten ist abgeleitet vom lateinischen Begriff “suculentus“, der für saftreich steht.
3. Elefantenfuß/Flaschenbaum – Beaucarnea recurvata
Der Elefantenfuß gehört zu den Zimmerpflanzen, die absolut geringe Wassermengen benötigen und völlig pflegeleicht sind: die ideale Pflanze für Anfänger, Menschen mit wenig Zeit oder für Büro und Geschäftsräume. In Kombination mit dekorativen Töpfen sind die auch als Flaschenbaum bezeichneten Grünpflanzen, für viele Jahre Schmuckstücke, die an Wert gewinnen.
Wuchsform: aufrecht mit markantem Stamm und überhängendem Laub
Blatt: grün, schopfartig überhängend
Pflege: wenig Aufwand nötig, robust
Besonderheit: Beaucarnea gehören zu den Pflanzen, die wenig Wasser benötigen, da der borkige Stamm als Wasserspeicher dient. Die Besonderheit wächst sehr langsam und kann bis zu 150 cm groß werden.
Mehrwert: Der Elefantenfuß filtert Schadstoffe aus der Luft, ist eine Zimmerpflanze, die wenig Wasser braucht und ist besonders attraktiv in der Gestalt.
4. Glücksfeder – Zamioculcas
Die Glücksfeder, oder auch Zamioculcas, ist eine Pflanze, die wenig Wasser braucht. Im Gegensatz zu vielen anderen Arten, die mit wenig Wasser auskommen, kann die Grünpflanze auch an dunkleren Ecken im Raum stehen. Besonders geeignet sind Zamioculcas für Büros wo die Raumklimapflanze als Luftfilter fungiert.
Wuchsform: aufrecht mit nebeneinander wachsenden Trieben
Blatt: glänzend, dunkelgrün
Pflege: geringe Ansprüche, bevorzugt Standorte mit weniger Licht, bei voller Sonne werden die Blätter gelb und weich
Besonderheit: Die Blätter sind immer glänzend und attraktiv. Als Zimmerpflanze pflegeleicht: wenig Wasser ist gewünscht!
Mehrwert: Zamioculcas sind Grünpflanzen, die in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen haben. Neben dem Aussehen ist die Anspruchslosigkeit ein Grund für den großen Zuspruch.
5. Kakteen
Kakteen sind eine Gruppe von Pflanzen, die vor allem durch ihren geringen Anspruch an Pflege bekannt sind. Alle Kakteen gehören zu den Sukkulenten. Diese haben zwei Möglichkeiten zur Anpassung an trockene Verhältnisse entwickelt. Einerseits ist die Verdunstung der Pflanzen eingeschränkt und zum anderen haben die Kakteen die Fähigkeit Wasser zu speichern. Somit sind Kakteen wahre Trockenkünstler und Zimmerpflanzen, die wenig Wasser bevorzugen.
Wuchsform: aufrecht oder hängend, je nach Art rund oder oval
Pflege: absolut geringe Ansprüche, gehören zu den Pflanzen mit sehr wenig Wasserbedarf
Besonderheit: Kakteen sind exotisch, pflegeleicht, vielfältig in der Gestalt und können sehr alt werden. Manche Arten bringen zauberhafte Blüten hervor und benötigen hierfür spezielle Ruhephasen.
Mehrwert: Kakteen gehören zu den Pflanzen, die das Raumklima wesentlich verbessern. Sie sind in der Gruppe der sogenannten CAM-Pflanzen zu finden. Diese nehmen auch in der Nacht CO2 auf und wandeln es in Sauerstoff um. Somit sind Kakteen prädestiniert für Schlafzimmer oder Kinderzimmer. Ferner kommen die Pflanzen mit wenig Wasser aus
6. Schmetterlingsorchideen – Phalaenopsis
Schmetterlingsorchideen sind zauberhafte Zimmerpflanzen. Wenig Wasser ist für die Orchideen eher von Vorteil, denn Staunässe wird nicht toleriert. Die geringen Ansprüche an die Pflege und vor allem an die Bodenfeuchtigkeit resultieren aus ihrer Herkunft. Häufig sind Orchideen in tropischen Gebieten als sogenannte Aufsitzerpflanzen zu finden. Phalaenopsis bevorzugen eine hohe Luftfeuchtigkeit, ein spezielles Orchideen-Substrat und eher wenig Wasser.
Wuchsform: Aus der Blattrosette wachsen Stiele mit faszinierenden Blüten.
Pflege: Gießen Sie sparsam, maximal einmal pro Woche, es sollte nie Wasser im Untersetzer oder Übertopf stehen. Förderlich ist ein Besprühen der Blätter mit kalkarmem Wasser oder das Aufstellen eines Zimmerbrunnens in der Nähe.
Besonderheit: Schmetterlingsorchideen können unermüdlich neue Rispen mit Blüten bilden. Sie gehören zu den wenigen Zimmerpflanzen, die wenig Wasser brauchen und dennoch mit exotischem Flair erfreuen.
Mehrwert: Schmetterlingsorchideen sind luftreinigende Pflanzen. Sie sind bestens für Wohn- und Geschäftsräume geeignet. Zugluft und zu große Temperaturschwankungen sollten vermieden werden. Weiter nehmen Phalaenopsis auch in der Nacht CO2 auf und wandeln es in Sauerstoff um. Somit sind Schmetterlingsorchideen wahre Raumklimapflanzen.
7. Yucca
Yucca sind sehr beliebte und robuste Zimmerpflanzen, die wenig Wasser und Pflege benötigen. Fälschlicherweise werden die Klassiker als Palmen bezeichnet. Die zu den Spargelgewächsen gehörende Grünpflanze stammt aus dem Süden der USA sowie aus den Wüsten und Halbwüsten Mittelamerikas. Dementsprechend sind die Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit. Die Pflanzen kommen mit wenig Wasser aus und sind dekorativ.
Wuchsform: aufrecht mit Stamm und Blattrosette am Schopf
Blatt: lang, grün, mit scharfem Rand
Pflege: Je nach Temperatur ist ein Gießen im Abstand von 1 bis 2 Wochen ausreichend.
Besonderheit: Mit palmenähnlichem Wuchs bringen Yucca schnell ein exotisches Flair, dennoch sind es keine Palmen. Der Stamm kann im Laufe der Zeit eine Stärke von 5 bis 10 cm ausbilden.
Mehrwert: Yucca sind in der Lage, die Luftqualität besonders effizient zu verbessern. Die Pflanzen, die nicht viel Wasser brauchen senken den CO2-Gehalt in der Luft und erhöhen die Luftfeuchtigkeit.
Weitere Zimmerpflanzen, die wenig Wasser benötigen
Bogenhanf, Coroton, Efeutute, Geigenfeige, Glückskastanie, Grünlilie, Gummibaum, Guzmanie, Pfennigbaum, Palmfarn, Schusterpalme, Tillansien, Zwergpfeffer u. v. m.
Unser Gärtnertipp: Haben Sie Ihre Zimmerpflanzen lange Zeit nicht gegossen, kann ein Tauchbad hilfreich sein die Pflanzerde wieder vollständig zu benetzen. Stellen Sie hierzu die Pflanze mit dem Topf in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Warten Sie einen Moment bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Wieso kommen Pflanzen mit wenig Wasser aus?
1. Sukkulenz als Grund, wieso Zimmerpflanzen wenig Wasser benötigen
Pflanzen, die wenige Wasser benötigen, haben ein spezielles Gewebe. Dieses fleischige Gewebe fungiert als Wasserspeicher, ist saftig und wird als Sukkulenz bezeichnet. Sie ist eine Anpassung der Pflanzen, um in extrem trockenen Gebieten zu überleben. Die Zellen der Pflanzen besitzen auffällig große Vakuolen. Je nachdem, in welchem Organ sich die Zellen befinden, erfolgt die Einteilung in Blattsukkulenten, Stammsukkulenten oder Wurzelsukkulenten. Weiter gibt es gibt Pflanzen, die das Wasserspeichergewebe in verschiedenen Pflanzenteilen haben, wie beispielsweise der Pfennigbaum.
Blattsukkulenten | Stammsukkkulenten | Wurzelsukkulenten |
Das Wasser wird in den Blättern gespeichert. Oft sind die Blätter verkleinert und in Rosetten angeordnet, um sich gegenseitig zu beschatten und somit die Verdunstung zu reduzieren. | Das Wasser wird in der Sprossachse gespeichert. Der Stamm ist mehr oder weniger dick. Häufig sind die Blätter reduziert. | Das Wasserspeichergewebe ist in der Wurzel zu finden. Diese Form gibt es relativ selten. Zu finden sind Wurzelsukkulente u. a. in den Familien der Liliaceae oder Vitaceae. |
Aloe vera, Echeveria | Elefantenfuß, Kakteen | Glücksklee |
Wissensfakt: Caudexpflanzen sind knollige Überlebenskünstler, die durch einen besonders verdickten Stamm oder eine Knolle auffallen. Der Bereich einer Pflanze zwischen Wurzel und Stamm wird als Hypokotyl bezeichnet. Ist dieser Bereich verdickt, handelt es sich um einen Caudex. In dieser Verdickung wird Wasser gespeichert. Grundsätzlich sind Caudex-Pflanzen keine spezielle Pflanzenfamilie, sondern eine Gruppierung aufgrund einer speziellen Eigenschaft. Caudexpflanzen benötigen nicht viel Pflege und man kann sie fast als Pflanzen, die keine Wasser brauchen, bezeichnen.
2. Oberflächen als Grund, wieso Zimmerpflanzen wenig Wasser benötigen
- Pflanzen, die nicht viel Wasser brauchen, haben oft spezielle Oberflächen. Mit dieser Anpassung wird die Verdunstung reduziert. Die Außenhaut (Epidermis) ist mit einer dicken Wachsschicht oder einem Flaum überzogen.
- Weiter ist eine Reduktion der Oberfläche eine Möglichkeit für Pflanzen, trockene Phasen besser zu überstehen. Je geringer die Fläche ist, desto weniger Feuchtigkeit verdunstet. Dornen an Kakteen sind eine Form der Reduktion.
Wissensfakt: Sukkulenten haben einen besonderen Stoffwechsel. Im Unterschied zu vielen anderen Pflanzen nehmen sie nachts Kohlendioxid auf. Der Vorteil dieses sogenannten CAM-Mechanismus ist, dass die Pflanzen während der meist wärmeren Tagesstunden ihre Spaltöffnungen geschlossen lassen und somit weniger Wasser durch Transpiration verlieren.
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Wichtige Pflegetipps für Zimmerpflanzen, die nicht viel Wasser brauchen
Grundsätzlich variieren die Ansprüche an Wärme und Licht je nach Art. Dennoch gilt für Pflanzen, die wenig Wasser benötigen Folgendes:
- Gießen Sie in größeren zeitlichen Abständen. Achten Sie darauf, dass die Erde gut abgetrocknet ist bevor Sie erneut gießen.
- Kontrollieren Sie eine Stunde nach dem Gießen und schütten Sie das Überschusswasser ab. Vermeiden Sie Staunässe, denn wenn Pflanzen einen niedrigen Wasserbedarf haben, reagieren sie meist sehr empfindlich auf Überschusswasser.
- Manche Arten benötigen eine Ruhephase mit niedrigeren Temperaturen. Achten Sie darauf, dass in dieser Zeit noch weniger Wasser notwendig ist.
- Vermeiden Sie zu häufiges Düngen. Pflanzen, die wenig Wasser benötigen sind meist empfindlich gegenüber zu hohen Nährstoffgehalten.
- Ein Umtopfen ist meist im Abstand von 2 bis 3 Jahren notwendig. Ideal ist das Frühjahr, um den Zimmerpflanzen neue Erde zu geben.
Fakten zu Andreas Wolf:
- Studium: Techniker im Zierpflanzenbau
- Im grünen Bereich tätig seit: 1996
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 2010
- Aufgaben: Einkauf Zimmerpflanzen
- Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Pestizid-Produktionsprogramm, biologische Pflanzenproduktion, Reduzierung von Plastik in der Umwelt