Welche Nützlinge gibt es und wie kann ich sie ansiedeln?
» Was sind Nützlinge?
» Welche Nützlinge gibt es?
» Die wichtigsten Nützlinge
» Gegen welche Schädlinge sind Nützlinge erhältlich?
» Nützlingseinsatz – Vorteile und Wissenswertes
» Nützlinge gegen Pflanzenschädlinge im Haus
» Nützlinge anlocken
» Pflanzen für Nützlinge
» Insektenhotel: Nützlinge im Garten ansiedeln
» Welcher Nützling wohnt wo?
» Alles, was Sie übers Insektenhotel wissen müssen
Was sind Nützlinge?
Der Begriff Nützling wird vor allem im Zusammenhang mit dem Wort Schädling verwendet. Als Nützlinge werden natürliche Gegenspieler bezeichnet. Diese Insekten oder Spinnentiere fressen den Schädling oder nützen ihn als Wirt. In der Natur gibt es Nützlinge, die ohne menschliches Zutun für eine Dezimierung von Schädlingen sorgen.
Welche Nützlinge gibt es?
Die Nützlinge im Garten und in der Wohnung sind alle sehr nützlich, helfen bei der Vertilgung von Schadinsekten, bestäuben die Gartenpflanzen und bereichern die Artenvielfalt im Wohnumfeld. Im Steckbrief stellen wir die einzelnen Bewohner vor:
- Ohrenkneifer
- Marienkäfer & Marienkäferlarven
- Florfliegen & Florfliegenlarven
- Tagfalter
- Grabwespen
- Wildbienen
- Schlupfwespen
- Raubmilben
- Igel
- Laufkäfer
- Vögel
- Regenwürmer
Die wichtigsten Nützlinge
Ohrenkneifer gegen Blutläuse an Obstbäumen
Ohrenkneifer, auch bekannt als Ohrwürmer, ernähren sich überwiegend von kleinen Insekten, deren Eiern und Larven. Dies sind z. B. Blattläuse und Spinnmilben. Sie sind ein bedeutender Gegenspieler der Blutlaus an Obstbäumen. Ohrenkneifer sind vornehmlich während der Dämmerung und in der Nacht aktiv und suchen am Tag Verstecke auf, die ihnen zum Beispiel im Insektenhotel geboten werden.
Marienkäfer und Marienkäferlarven für Blattläuse
Viele Marienkäfer leben sowohl fertig ausgebildet, als auch als Marienkäferlarven räuberisch von anderen Insekten. Dabei werden bevorzugt Blattläuse erbeutet. Ein 7-Punkt-Marienkäfer kann bis zu 150 Blattläuse am Tag vertilgen. Marienkäfer überwintern als Käfer und suchen dafür geeignete Verstecke auf. Nicht selten versammeln sich kleinere oder größere Gruppen in solchen Verstecken.
Florfliegen: Larven als Blattlauslöwe
Die erwachsenen Florfliegen sind in der Dämmerung und nachts aktiv, tagsüber suchen sie Verstecke auf. Auch zur Überwinterung werden trockene, geschützte Quartiere benötigt. Bei vielen Arten sind die erwachsenen Tiere nicht räuberisch und brauchen für ihre Ernährung Nektar und Pollen blühender Pflanzen. Die Larven hingegen ernähren sich von kleinen Insekten wie Blattläusen, Thripsen, Zikaden, Raupen und Milben. Für die gesamte Larvenentwicklung werden z. B. bis zu 500 Blattläuse benötigt.
Tagfalter: Wintergast im Insektenhotel
Einige unserer schönsten Tagschmetterlinge überwintern als erwachsene Falter und erfreuen uns dann als erste Frühlingsboten. Ein Teil der Arten überwintert frei sitzend z. B. an Zweigen. Diese Arten sind in der Lage, ein Frostschutzmittel zu produzieren, das sie befähigt, auch strenge Fröste zu überstehen. Zu ihnen gehört z. B. der Zitronenfalter. Der andere Teil der überwinternden Falter drosselt lediglich seinen Stoffwechsel und benötigt deshalb geschützte und trockene Quartiere, wie sie das ein Insektenhotel bietet. Zu ihnen gehört das Tagpfauenauge.
Grabwespen: gefräßige Larven
Grabwespen leben einzeln und bilden keine Völker. Die Lebensgewohnheiten der verschiedenen Arten unterscheiden sich stark voneinander. Viele Arten legen ihr Nest im Boden an, andere nisten in morschem Holz oder in hohlen oder markhaltigen Pflanzenstängeln. Allen gemeinsam ist, dass sie ihre Larven mit gefangenen Insekten versorgen. Von Art zu Art werden verschiedene Beutetiere benötigt. Größere Grabwespen sind auf Schmetterlings- oder Käferlarven, Fliegen, Wanzen oder Heuschrecken spezialisiert. Die kleineren Arten fangen häufig Blattläuse, Zikaden oder Thripse. Diese kleinen Arten (< 1cm) sind es auch, die bevorzugt in den Pflanzenstängeln des eines Insektenhotels nisten. Die erwachsenen Grabwespen brauchen Nektar und Pollen blühender Pflanzen.
Wildbienen: wichtige Bestäuber für eine reiche Ernte
Wildbienen leben, anders als ihre verwandte Honigbiene, nicht in einem Staat, sondern jedes Tier allein (eine Ausnahme bilden Hummeln). Wie bei den Grabwespen gibt es auch bei den Wildbienen von Art zu Art unterschiedliche Lebensgewohnheiten. Wildbienen nisten im Boden, in verschiedenen Hohlräumen, in Pflanzengallen oder in Bohrungen von Holz. Sie versorgen ihre Larven mit Pollen und Nektar von blühenden Pflanzen. Dabei gibt es Arten, die viele verschiedene Pflanzen nutzen und andere, die ganz bestimmte Pflanzengruppen bevorzugen. Beim Sammeln der Larvennahrung werden die angeflogenen Pflanzen bestäubt. Die Rolle der Wildbiene als Bestäuber wird zunehmend wichtiger, weil die Zahl der Imker und damit die Zahl der Honigbienenvölker durch verschiedene Probleme rapide abnehmen.
Rote Mauerbiene
Die wichtigste Bewohnerin des Insektenhotels ist die häufige und weit verbreitet Rote Mauerbiene. Sie fliegt bereits im Frühjahr, sammelt an verschiedensten Pflanzen Pollen und Nektar und ist ein wichtiger Bestäuber früh blühender Pflanzen im Garten, darunter Apfel- und Kirschbäume oder Erdbeeren. Sie nistet bevorzugt in Hohlräumen und bezieht im Insektenhotel die angebohrten Holzstücke und Pflanzenstängel mit einem Durchmesser von etwa 6 mm. Andere, kleinere Wildbienen wie z. B. Maskenbienen oder Scherenbienen teilen sich mit den Grabwespen die hohlen Pflanzenstängel mit geringerem Durchmesser.
Lehrreich für Kinder: Das Insektenhotel ist für Kinder eine hervorragende Möglichkeit, Kindern zuhause, in Kindergärten und Schulen komplexe Zusammenhänge in der Natur sehr anschaulich und direkt zu vermitteln. Spielerisch und durch Beobachtung lernen Kinder, wie wichtig die kleinsten Lebewesen für unser Ökosystem sind. Gut zu wissen: Wildbienen und Grabwespen sind völlig harmlos und ergreifen eher die Flucht, als dass sie stechen. Zumal ihr Stachel die menschliche Haut nicht durchdringen kann.
Schlupfwespen
Schlupfwespen gehören zu der Insektengruppe der Hautflügler. Als Nützlinge legen sie ihre Eier in die Larven oder Eier ihrer Beute und fressen diese dann von innen heraus auf. Vor allem in geschlossenen Räumen und im Gewächshaus werden Schlupfwespen gegen Weiße Fliegen eingesetzt.
Raubmilben
Die Gruppe der Raubmilben gehört zur Klasse der Spinnentiere. Viele Raubmilben leben auf dem Boden, andere wiederum in der Vegetation und sind damit auf Pflanzen anzutreffen. Einige Arten von Raubmilben sind natürliche Gegenspieler von Schädlingen. Die nur einen Millimeter großen Tiere sind sehr effektiv, so verspeist eine Raubmilbe pro Tag bis zu 20 Schädlingseier oder -nymphen.
Raubmilbengattung | Schädling |
Amblvseius | Thrips, Weiße Fliege |
Phytoseiulus | Spinnmilben |
Typhlodromus | Spinnmilben |
Igel
Ein weiterer Nützling im Garten ist der Igel. Vor allem hilft der Igel bei der Schneckenbekämpfung.
Laufkäfer
Unbekannter, aber genauso wichtig ist die Gruppe der Laufkäfer (Carabidae). Die dunklen Käfer vertilgen Schneckeneier, Kartoffelkäferlarven, Drahtwürmer und Läuse. Die natürlichen Gegenspieler können das Dreifache ihres Körpergewichtes aufnehmen und helfen somit wesentlich den Schädlingsbefall zu minimieren.
Vögel
Vögel sind nicht nur possierliche Tiere im Garten, sie sind auch als Nützlinge sehr wertvoll. Vor allem bei der Aufzucht des Nachwuchses benötigen Vögel eine große Menge an Nahrung. Auf dem Speiseplan von Blaumeisen stehen neben Frostspannerraupen auch Gespinstmotten und die Raupen des Eichenprozessionsspinners. Wichtig für die Nützlinge sind optimale Bedingungen mit Rückzugsmöglichkeit in Hecken, passende Vogelhäuser und eine biologische Bewirtschaftung des Gartens.
Regenwürmer
Regenwürmer sind Nützlinge, die nur indirekt Helfer im Garten sind. Sie tragen einen großen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit bei. Durch ihre Anwesenheit wird die Struktur gelockert und somit die Belüftung des Bodens wesentlich verbessert. Der abgegebene Wurmhumus verbessert die Bodenqualität und lässt Pflanzen besser wachsen. Im Kompost sind Würmer wesentlich verantwortlich für die Zersetzung des organischen Materials. So sind Regenwürmer wertvolle Nützlinge im Boden und Komposthaufen.
Wissensfakt: Als Nützling werden vor allem Insekten und Spinnentiere bezeichnet, die für die Pflanzen von Nutzen sind. Nützlinge sind natürliche Gegenspieler bei der Bekämpfung von Schädlingen. Der wohl bekannteste Nützling im Garten ist der Marienkäfer, der sich größtenteils von Blatt- und Schildläusen ernährt. Der Siebenpunkt-Marienkäfer frisst ca. 50 Läuse pro Tag und die Marienkäferlarve sogar 400 bis 600 Läuse.
Gegen welche Schädlinge sind Nützlinge erhältlich?
Nützlinge sind effektiv und einfach in der Handhabung. Teilweise benötigen die tierischen Helfer spezielle Bedingungen und können bei Befall eingesetzt werden. Nützlinge bestellen geht ganz einfach und innerhalb kürzester Zeit können Sie die unerwünschten Schädlinge bekämpfen. Effektiv, nachhaltig und biologisch. Gegen folgende Schädlinge sind Nützlinge erhältlich:
- Blattläuse
- Spinnmilben / Rote Spinne
- Thrips
- Trauermücken
- Weiße Fliege
- Woll- und Schmierläuse
- Larven des Dickmaulrüsslers
- Gartenlaubkäfer und deren Larven
- Wiesenschnake Tipula
Nützlingseinsatz – Vorteile und Wissenswertes
Nützlingseinsatz ist biologischer Pflanzenschutz schlechthin. Allein diese Tatsache spricht für den Nützlingseinsatz im Hausgarten, auf dem Balkon und im Haus. Erfahren Sie, welche Vorteile Sie durch den Einsatz der natürlichen Helfer haben, und was es zu beachten gilt.
Vorteile des Nützlingseinsatzes
- einfache Ausbringung
- keine Gefahr für Mensch, Tier, Pflanze
- keine Resistenzbildung
- keine Rückstände (in Früchten, Boden oder Pflanzenteile)
- vollkommen biologisch
- keine Wartezeiten (Gemüse, Kräuter und Obst können gleich verzehrt werden)
- keine Nebenwirkungen
- keine Störung der natürlichen Fauna
Voraussetzungen für den Nützlingseinsatz
- Die Nützlinge müssen beim ersten Auftreten der Schädlinge eingesetzt werden.
- Bei einem starken Befall zunächst nützlingsschonende Präparate einsetzen, dann ergänzend mit passenden Nützlingen gegen eine weitere Verbreitung arbeiten.
- Nach dem Einsatz von systemischen Präparaten muss eine Wartezeit von mindestens 6 Wochen eingehalten werden, bis ein Nützlingseinsatz stattfinden kann.
Einsatz: Die Nützlinge müssen sofort nach Erhalt ausgebracht werden. Bei Lagerung verlieren die Nützlinge an Wirksamkeit.
Nützlinge gegen Pflanzenschädlinge im Haus
Schädlinge an Zimmerpflanzen haben keine bestimmte Saison. Im Unterschied zu Bodenschädlingen können sie ganzjährig auftreten. Im Winter mit geringerer Lichtintensität und trockener Heizungsluft sind Zimmerpflanzen jedoch anfälliger gegenüber Pflanzenschädlingen. Nachfolgend die häufigsten Schädlinge an Zimmerpflanzen und die möglichen Nützlinge:
Schädlinge | Nützlinge |
Blattläuse | CC-Florfliegen-Larven (im Zimmer) AA-Räuberische Gallmücken (für Wintergarten und Gewächshaus) |
Dickmaulrüssler | HM-Nematoden |
Schildläuse | - |
Spinnmilben / Rote Spinne | PP-Raubmilben (in geschlossenen Räumen) |
Thripse / Blasenfüße | CC-Florfliegen-Larven (in geschlossenen Räumen) |
Trauermücken / Schwarze Fliegen | SF-Nematoden |
Weiße Fliegen | EF-Schlupfwespen (in geschlossenen Räumen) |
Woll- und Schmierläuse | CM-Australische Marienkäfer (in geschlossenen Räumen) |
Nützlinge im Garten ansiedeln: Kleine Helfer – große Wirkung
Nützlinge machen ihrem Namen alle Ehre, denn sie sind tatsächlich sehr nützlich im Garten. Sie sind die kleinen Helferlein, die lästige Plagegeister, wie Blattläuse und andere Schädlinge, beseitigen. Nützlinge haben Schädlinge einfach zum Fressen gern. Futtern können sie eine Menge und jeder Nützling hat seine eigenen Vorlieben: Vögel picken gefräßige Raupen, Igel fressen Schnecken und Nützlinge wie Florfliege, Marienkäfer und Co. futtern massenweise Schädlinge. Genau das können pfiffige Garten- oder Balkonbesitzer sich zunutze machen: Statt die Chemiekeule zu schwingen, locken Sie lieber Nützlinge an. Das ist gut für die Natur, spart Arbeit und ist obendrein noch hübsch anzusehen. Wir setzen auch auf unseren Parkplätzen und in unserer Gärtnerei auf Nützlinge. Sie wissen nicht, wie man Nützlinge ansiedelt? Kein Problem, dafür sind wir Gärtner da und zeigen Ihnen, wie es geht. Sie werden staunen, wie einfach das ist, und wie schnell sich Ihr Garten in ein Insektenrefugium verwandelt.
7 einfache Tipps, wie Sie Nützlinge anlocken
- heimische Hecken und Pflanzen anpflanzen
- Laubhaufen, Holzhaufen, Schnittgut aufschichten
- unaufgeräumte Ecken im Garten zulassen
- Insektenhotels und Vogelhäuschen aufhängen
- Blumentöpfe aus Ton mit Holzwolle füllen und verkehrt rum aufstellen
- auf chemischen Pflanzenschutz verzichten, stattdessen lieber auf Pflanzenstärkung bauen
Pflanzen für Nützlinge: Das Auge isst mit
Im Garten gibt es unzählige kleine Helfer wie Bienen, Hummeln, Laufkäfer, Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen, Spinnen, Vögel, Igel u. v. m., die einem die Arbeit abnehmen, wenn man sie nur lässt. Käfer und ihre Larven vertilgen Unmengen an Blattläusen. Bienen und Hummeln bestäuben unsere Obstbäume und sorgen dafür, dass ausreichend Früchte produziert werden. Vögel und Igel kümmern sich um die lästigen Nacktschnecken. Das Motto sollte also lauten: Nützlinge im Garten ansiedeln, zurücklehnen und beobachten! Je vielfältiger das Angebot der sogenannten Insektenweiden, desto wohler fühlen sich die Nützlinge in Ihrem Garten. Vor allem ungefüllte nektarreiche Blüten sind für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Jeder heimische Baum oder Strauch im eigenen Garten dient unzähligen Nützlingen als Unterschlupf, Brutplatz oder Nahrungsquelle. Hier können sich die Tiere zurückziehen, die im Sommer im Gemüse- und Blumengarten Blattläuse und andere Schädlinge in Schach halten.
- blühende Kräuter wie Thymian, Oregano, Minze
- verschiedene Stauden wie Sonnenhut, Gartensalbei, Lavendel, Kokardenblume, Eisenkraut, Katzenminze
- Sträucher wie Sommerflieder, Holunder, Hibiskus, Schlehe, Blauraute
- verschiedene Obstbäume
- Wildblumen zum Säen
Nützlinge im Garten ansiedeln: Traumwohnung in Bestlage gesucht
Insektenhotels bieten Tagesverstecke und Überwinterungsmöglichkeiten für die nützlichen Räuber Ohrenkneifer, Marienkäfer und Florfliege, ein Winterquartier für heimische Tagfalter und Nistmöglichkeiten für Wildbienen und Grabwespen. Sie sind wichtig, wenn Sie Nützlinge im Garten ansiedeln wollen.
Durch die kompakte Form und die Kombination unterschiedlicher Materialien sind sie besonders für Klein- und Stadtgärten sowie für Balkone und Terrassen geeignet. Das Insektenhotel besteht ausschließlich aus Naturmaterialien. Sie können Insektenhotels selbst bauen, gerade mit Kindern ein tolles Bastelprojekt, oder fertige Häuschen kaufen. Die Füllungen mit natürlichem Material variieren je nach Saisonverfügbarkeit. Wichtig ist, dass die Bohrungen für die Wildbienen-Niststellen in Hartholz gemacht werden, denn Weichholz erdrückt (durch Trocknung und Kälte-Wärme-Einwirkung) die Eier der Bienen. Die Niströhren werden von den Insekten selbst gereinigt und erweitert. Sind alle Nisthilfen besetzt, erkennbar am Verschluss der Öffnung mit Lehm, Harz, Blattstückchen oder Steinchen, sollte ein weiteres Hotel angeboten werden.
Nützlinge anlocken: Welche Wohnung darf es sein?
Ein Insektenhotel besteht aus vielen unterschiedlichen Naturmaterialien um möglichst vielen unterschiedlichen Tieren einen Unterschlupf zu gewähren:
- Im Zapfenversteck des Insektenhotels verbergen sich nützliche Ohrenkneifer, Marienkäfer und Florfliegen, die die lockeren Naturmaterialien als Tagesversteck oder als Winterquartier nutzen.
- Röhrenartige Nistmaterialien dienen kleinen Wildbienen und Grabwespen.
- Unterschiedlich große Schlupfröhren eignen sich als Winterquartier für Tagfalter.
- Angebohrte Nisthölzer aus Hartholz sind besonders für größere Wildbienen, wie z. B. die Rote Mauerbiene geeignet.
Tipps zur Standortwahl
- Das Insektenhotel sollte an einen sonnigen, vor Wind und Regen geschützten Platz, möglichst in südlicher Ausrichtung (SW, S, SO)
- in 1 bis 2 Meter Höhe, mindestens aber oberhalb der Vegetation, aufgehängt werden.
- Aufhängungsort kann eine Haus- oder Garagenwand, ein Zaun oder ein Baum sein.
- Idealerweise befinden sich im näheren Umfeld des Insektenhotels Pflanzen mit Nektar- und Pollenangebot
- An der Dachspitze des Insektenhotels ist ein Metall-Aufhänger angebracht. Wo das Insektenhotel vor Wind und kletternden Tieren geschützt hängt, kann es mit dem Loch des Aufhängers einfach über einen Nagel oder Haken befestigt werden.
Es gibt kein schlechtes Wetter: Insektenhotel fürs ganze Jahr
Um das Insektenhotel wetterfest zu machen, können Sie Dachpappe, Stahl- oder Aluminiumbleche anbringen. Auch natürliche Pflanzenöle und Wachse, wie z.B. Leinöl, Tungöl, Bienenwachs oder Carnaubawachs können eingesetzt werden. Sollten Sie Farbe zur Verschönerung verwenden wollen, muss diese lösungsmittelfrei und frei von Sikkativen (Trocknungsmitteln) sein. Auch Holzschutzmittel, um das Holz haltbarer zu machen, dürfen keine Lösungsmittel oder Trocknungsmittel enthalten. Das Füllmaterial des Insektenhotels sollte dabei komplett ausgespart werden. Hängen oder stellen Sie das Insektenhotel erst nach vollständiger Abtrocknung wieder auf, da kleine Wildbienen sonst kleben bleiben können. Bei Ölen kann dieser Trocknungsprozess einige Tage in Anspruch nehmen.
Und wenn das Insektenhotel nicht angenommen wird?
Es ist nicht erforderlich, bei der Besiedelung des Insektenhotels nachzuhelfen. Die nützlichen Insekten im Garten siedeln sich von ganz allein im Insektenhotel an. Manchmal tut sich trotz Geduld nichts. Dies kann unterschiedliche Gründe haben:
- Das Insektenhotel wurde zu spät für die vorkommenden Wildbienen aufgehängt. Die ersten Wildbienen fliegen bei milden Temperaturen schon Ende Februar. Entsprechend früh beenden sie auch ihren Zyklus und können teilweise im Juli schon wieder verschwunden sein. Bis dahin haben sie sich schon andere Quartiere zur Brut gesucht.
- Der ausgewählte Platz ist zu schattig. Es sollte möglichst bald nach einem sonnigeren Platz gesucht werden. Eine Alternative zur Hauswand oder zu Baumstämmen kann auch ein Pfahl sein, der in den Boden eingeschlagen wird. Bei ausreichend Platz kann auch eine ganze „Insektenwand“ errichtet werden.
- Es sind zu wenig nützliche Insekten vorhanden, weil sie nicht genug Nahrung finden. Es fehlen Pflanzen für Nützlinge. Darum sollte der Garten nicht zu gut aufgeräumt werden. Insekten sollten Überlebensmöglichkeiten (wie z.B. Laub- oder Steinhaufen und aufgeschichtete alte Äste), sowie Blumen, Sträucher und Bäume mit ungefüllten Blüten als Nektar- und Pollenquellen geboten werden. Bei Pflanzenschutzmitteln unbedingt auf Bienenungefährlichkeit achten.
- Das Insektenhotel wurde mit Chemikalien (wie z.B. lösungsmittelhaltige Farben) nachbehandelt, um es wetterfest zu machen. Da hilft nur: komplett auseinandernehmen, abschleifen und neu behandeln.
Ich liebe weiß blühende Pflanzen und schätze besonders Produkte, die Ressourcen schonen und die Umwelt nicht belasten.
Fakten zu Andreas Schulte:
- Ausbildung: Gartenbau-Techniker
- Im grünen Bereich tätig seit: 1975
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1984
- Aufgaben: Produktmanager im Einkauf Gartenbedarf
- Für diese Pflanze schlägt mein Herz: Ich liebe weiß blühende Pflanzen
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Produkte mit hohem Kundennutzen und gleichzeitiger Schonung für Umwelt und Natur