So locken Sie Schmetterlinge, Bienen und andere Nützlinge auf Balkon und Garten
Warum sind Schmetterlinge, Hummeln und Co wichtig?
Schmetterlinge und andere Insekten sind nicht nur schön zum Anschauen, sondern sie tragen einen wesentlichen Beitrag zur Bestäubung von Blüten bei. Die Insekten fliegen von Blume zu Blume und saugen Nektar, dabei transportierensie Blütenstaub von einer Blume zur nächsten und stellen so die Bestäubung sicher. Somit sind die nützlichen Insekten notwendig, wenn wir weiterhin Obst und Gemüse ernten und auch viele Blumen erleben möchten. Leider ist in den letzten Jahren die natürliche Population der nützlichen Tiere rückläufig und veränderte Umweltbedingungen machen das Leben für Bienen und Schmetterlingen nicht einfacher. Daher ist für die heimische Fauna wichtig, dass ausreichend Gewächse im Garten sind, die als Nahrungsquelle für Larven, Raupen und adulte Tiere dienen und Nist- und Überwinterungsmöglichkeiten angeboten werden. Bereits mit einem Schmetterlingsflieder oder anderen Schmetterlingsblumen tragen Sie zur Arterhaltung bei und erleben das Naturschauspiel im eigenen Garten oder auf dem Balkon. Wussten Sie, dass Raupen von Schmetterlinge von anfänglich 2 bis 3 mm zu einer Größe von 4 bis 5 cm heranwachsen und dabei innerhalb kürzester Zeit eine immense Vervielfältigung ihres Geburtsgewichtes zu bewerkstelligen haben? Daher ist eine Bereitstellung von Futterpflanzen für die Falter lebensnotwendig.
Wie locke ich die wichtigen Blütenbestäuber an?
Die wohl bekannteste Pflanze im Garten für Schmetterlinge ist der Sommerflieder. Botanisch als Buddleja bezeichnet ist das winterharte Gehölz ein wahrlicher Insektenmagnet. Vor allem das Tagpfauenauge wird magisch vom Sommerflieder angezogen. Doch die Auswahl an Schmetterlingspflanzen umfasst viele verschiedene Gruppen, neben den mehrjährigen Stauden, Gehölzen und Kräutern gibt es einjährige Arten, die sich selbst aussäen oder durch Samen neu angezogen werden. Nachfolgende Liste zeigt einige Beispiele für Nahrungs-und Nektarpflanzen, die oft auch als Schmetterlingsblumen bezeichnet werden.
Stauden | Blütezeit | Blütenfarben | Mehrjährig | Einjährig |
Astern | Aug.-Nov. | lila, rosa, weiß | x | |
Blutweiderich | Juli-Okt. | purpurrot | x | |
Flammenblume * | Juni-Sep. | violett, rosa, rot, blau, weiß | x | |
Fetthenne | Aug.-Okt. | verschiedene Rottöne | x | |
Sonnenhut | Juli-Okt. | gelb, purpurrot | x | |
Spornblume | Mai-Sep. | rot, weiß | x |
Gehölze | Blütezeit | Blütenfarbe | Mehrjährig | Einjährig |
Geißblatt * | Juni-Juli | gelb, orange (Kletterpflanze) | x | |
Rispenhortensie | Juli-Okt. | creme, weiß | x | |
Ramblerrosen | Juni-Juli | creme, z.B. "Lykkefund" | x | |
Sommerflieder * | Jun-Sept. | violett, rosa, rot, blau, weiß | x | |
Schwarzer Holunder | April-Mai | cremefarben | x |
Kräuter | Blütezeit | Blütenfarbe | Mehrjährig | Einjährig |
Lavendel | Juni-Sep. | blau, violett, weiß | x | |
Oregano | Juni-Sep. | hellrosa | x | |
Thymian | Mai-Aug. | rosa, weiß | x |
Einjährige Pflanzen | Blütezeit | Blütenfarbe | Mehrjährig | Einjährig |
Bienenfreund | Juni-Okt. | violett | x | |
Kapuzinerkresse | Juni-Okt. | orange, gelb, rot | x | |
Ringblumen ** | Juni-Okt. | orange, gelb | x | |
Sonnenblumen ** | Juni-Okt. | gelb, rot-braun | x | |
Studentenblumen ** | Juni-Okt. | gelb, orange | x |
*auch für Nachtfalter besonders attraktiv
** einfachblühende Arten!
Auch ohne Garten und Beet kann ein Schmetterlingsgarten entstehen. Mit großen Töpfen oder Kübeln kann der Lebensraum für Pfauenauge, Admiral, Zitronenfalter, Distelfalter, Kleiner Fuchs, Schwalbenschwanz, Tagpfauenauge und Co auf Balkon und Terrasse entstehen. Manche der heimischen Schmetterlinge sind bedroht und echte Gärtner wissen um ihre Verantwortung.
Oft gibt es Pflanzenarten die schwächer wachsen und somit prädestiniert für kleine Gärten oder Gefäße sind. Viele der Gewächse erfreuen mit feinem Duft oder faszinierender Farbe, einige können als essbare Blüten oder aromatische Würzkräuter dienen und sind so auf dem Balkongarten willkommene Bienenpflanzen. Beim Schmetterlingsflieder gibt es die Art Buddleja davidii „Buzz“, die mit geringerem Wuchs gut zu pflegen ist und ohne Schneiden am sonnigen Standort für viele Jahre im Topf stehen kann. Im zeitigen Frühjahr erfolgt ein leichter Rückschnitt und bereits im Frühsommer erscheinen violette oder rosa Blüten.
5 Tipps bei der Pflanzenauswahl
- Bevorzugen Sie beim Kauf von Saatgut und Pflanzware einfach blühende Arten. Hier haben die Insekten leichter Zugang zum Nektar. Verzichten Sie einfach auf gefüllte Blüten. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem Blog 'Bienenfreundliche Balkonpflanzen'.
- Mit einer Vielfalt an Varietäten verlängern Sie die Blütezeit und die natürlichen Helfer haben von März bis Oktober Nektar. Zwiebelblumen wie Winterlinge und Blausternchen oder der Strauch Kornelkirsche sind die erste Nahrung und Fetthenne und Astern im Herbst die letzte. Häufig bevorzugen Insekten gelbe Blüten, doch die Vorliebe variiert je nach Gattung.
- Denken Sie an die nachtaktiven Schmetterlinge. Bestimmte Pflanzen verströmen erst bei Dämmerung ihr Aroma und sind somit sehr wertvoll. Nachtkerze, Sommerflieder und Geißblatt ziehen Nachtfalter magisch an.
- Bieten Sie besonders auch den Raupen Futterpflanzen an. Diese Vorstufe vor dem Schmetterling benötigt Blätter von Petersilie, Brennnessel, Dill oder Borretsch und andere Stauden. Der Kleine Fuchs legt beispielsweise seine Eier fast ausschließlich an Brennnesseln ab. Wählen Sie je nach Standort die Sorte an Bienenpflanzen und Schmetterlingsgewächsen aus.
- Schaffen Sie kleine blühende Nischen im Garten, bereits eine kleine Ecke mit Wildblumensamen oder ein paar Brennnesseln oder Disteln dienen als wichtiges Biotop für die nützlichen Helfer. Bereits im Namen Distelfalter ist seine Wirtspflanze genannt. Ein Stück Naturwiese, das nur ein- bis zweimal im Jahr gemäht wird, lässt Wildblumen blühen und lockt Schmetterlinge und Hummeln an. Unbedingt sollten Sie auf den Einsatz von Insektiziden verzichten, denn diese töten auch Schmetterlinge.
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Was kann ich noch für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten machen?
Welche Gattungen Sie für Bienen und Falter pflanzen, hängt stark von der Größe der Fläche, dem Standort, Ihrer Vorliebe und Zeit für die Pflege ab. Mit der Pflanzung von Schmetterlingsblumen schaffen Sie bereits die besten Voraussetzungen, denn diese Arten liefern Pollen und Nahrung.
Pflanzen oder säen Sie die Schmetterlingspflanzen und bereits mit den ersten Blüten können Sie die nützlichen Tiere anlocken. Ohne viel Mühe hilft das Kraut im Topf oder Beet zur Verbesserung der heimischen Fauna. Wilde Ecken im Garten sind willkommen, denn Raupen und Larven fühlen sich in ungestörter Umwelt wohl und verwandeln sich in farbenfrohe Schmetterlinge. Wildbienen und andere Nutzinsekten nützen die von Ihnen angeboten Nahrungsquelle und vermehren sich rasch. Wesentlich für die natürliche Population ist jedoch der Verzicht von Pflanzenschutzmitteln.
Bei Problemen mit den Zierpflanzen ist abzuwägen, ob die Toleranzschwelle überschritten ist und bienenfreundliche Pflanzenschutzmittel angewendet werden müssen oder die Pflanzen und ihre natürlichen Gegenspieler ausreichend Abwehrkräftebesitzen, selbst damit fertig zu werden. Oft ist bei empfindlichen Kulturen ein präventiver Einsatz mit Pflanzenstärkungsmittel sinnvoll. Mit biologischer Wirtschaftsweise schaffen Sie ein Gleichgewicht im Garten und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass natürliche Helfer auch Schädlinge dezimieren.
Weiter ist es sinnvoll, heimische Pflanzen auszusuchen, denn diese sind beispielsweise besser an unsere klimatischen Bedingungen gewöhnt, somit weniger anfällig und Sie müssen weniger gießen. Der Mensch hat weniger Arbeit und die Bienen und Falter großen Nutzen, wenn bunte Beete als Bienenweide im Sommer entstehen. Spezielle Saatgutmischungen fördern die unterschiedlichen Tierarten und bienenfreundliche Pflanzen gibt es in großer Auswahl. Säen Sie bei gut vorbereitetem Boden im Frühling die Bienenpflanzen rechtzeitig aus. Bewährt hat sich eine gemischte Pflanzung. Mit verschieden Farben und unterschiedlichen Blütezeiten können Sie Bienen und andere Insekten anlocken und für einen langen Zeitraum mit blühenden Pflanzen für Pollen sorgen.
Eine einfache Möglichkeiten den Flor zu verlängern ist der Rückschnitt einiger Arten. Bewährt hat sich eine gemischte Pflanzung. Mit verschieden Farben und unterschiedlichen Höhepunkten in der Blüte können Sie Bienen und Nutzinsekten anlocken und für einen langen Zeitraum mit blühenden Pflanzen für Pollen sorgen. Welche Pflanzen wann blühen, können Sie dem Gartenkalender entnehmen und so entsprechend die Nährgehölze auswählen. Schneiden Sie Lavendel oder Phlox direkt nach der Blüte ab, es folgt ein schwächerer Flor im Spätsommer/Herbst.
Heimischen Bäumen und Sträuchern im Garten bieten Sie allen Nützlingen vom Frühjahr bis zum Winter Unterschlupf und Nahrung für Raupe und Falter. Bei den richtigen Pflanzen im Boden fliegen auf einmal Insekten, die bisher nie da gewesen sind. Sie erscheinen plötzlich bei Sonne, fliegen um die Blüten am Obstbaum und geben ein malerisches Bild im geeigneten Lebensraum ab. Beschäftigt man sich mit dem Thema, so wird Honig nicht nur zum Lebensmittel, sondern der Name steht für Lebewesen, die es zu schützen gilt. Viele Informationen hat bereits der NABU gesammelt und es lohnt sich auf exotische Pflanzen zu verzichten und Mischungen auszuprobieren. Je nach Wunsch gibt es Samen mit dem Schwerpunkt Duft oder zarte Blüten. Sonnig sollte der Garten für Insekten sein, denn kühler Schatten ist wenig geeignet.
Auch bei Balkonblumen gibt es Arten die bienenfreundlicher sind als andere. Im Ratgeber erfahren Sie unter dem Thema 'Balkon bepflanzen', welche Balkonblumen für Schmetterlinge und Bienen interessant sind. Auch hier sind vor allem einfache Blütenformen den gefüllten Sorten vorzuziehen. Ein Gefäß mit Lavendel, Phlox und mehrjährigem Salbei (Salvia officinalis) kann über viele Jahre hinweg auf dem Balkon und der Terrasse blühen und als Nahrungsquelle für die natürlichen Helfer dienen.
In den meisten Gärten fehlen natürliche Rückzugsorte für die nützlichen Tiere. Daher sind sogenannte Insektenhotels der Natur nachgebaut. Sie sind robust mit verschiedenen Materialien bestückt und so konzipiert, dass die Ablage der Eier ungestört stattfinden kann. Schon nach einer Woche, kann man bereits zählen, wie viele verschiedene Wildbienen, Florfliegen und sonstige Nützlinge sich angesiedelt haben. Ein schmetterlingsfreundlicher Garten beinhaltet neben den richtigen Pflanzen auch die passenden Nisthilfen, einheimische Pflanzen und Ecken mit Totholz und Wildkräutern. Mit dem natürlichen Gleichgewicht leisten Sie einen wesentlichen Beitrag und locken die bunten Falter in den heimischen Garten.
Weitere Blogbeiträge zu Insekten
Ich liebe die Vielfalt der Balkonpflanzen, aber für die Dipladenia schlägt mein Herz ganz besonders.
Fakten zu Verena Lieb-Kasseckert:
- Ausbildung: Zierpflanzengärtnerin
- Im grünen Bereich tätig seit: 2011
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
- Aufgaben: Produktmanagerin Beet- und Balkonpflanzen
- Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Förderung des Erhalts der Artenvielfalt
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Zufriedene Kunden, die uns weiterempfehlen