Rhabarber vortreiben und früher ernten
Rhabarber vortreiben
Viel zu schnell ist die Zeit der Rhabarberernte vorbei, denn der Gehalt an Oxalsäure nimmt im Lauf der Zeit zu und Sie sollten das Gemüse dann nicht mehr essen. Verlängern lässt sich die Erntezeit nicht, jedoch verfrühen. Im Erwerbsanbau werden für eine frühere Ernte die Reihen mit schwarzer Folie oder Vlies abgedeckt. Ähnlich wie beim Spargelanbau dient die Abdeckung der Ernteverfrühung.
- Der Rhabarber wird im Austrieb unterstützt und bildet schnell Blatt und Stiel.
- Bestens lässt sich der Klassiker im Garten vortreiben und die Erntezeit somit ausdehnen.
- Ende Februar, sobald die Pflanzen die ersten Triebspitzen zeigen, wird mit dem Vortreiben begonnen.
- Neben Folie sind schwarze Töpfe oder Terrakotta-Glocken zum Vorziehen geeignet. Terrakotta-Glocken (Terracotta cloches) sind klassische Hilfsmittel bei der Rhabarbertreiberei.
Diese speziellen Rhabarbertöpfe zum Abdecken der Pflanzen sind optisch ansprechend und ermöglichen eine frühere Ernte im Garten. Die Abdeckung kann Tag und Nacht auf den Pflanzen bleiben, gelegentliches Lüften ist förderlich. Je nach Einstrahlung und Temperatur können Sie nach 3 bis 4 Wochen die ersten Stangen ernten, was eine Verfrühung von 2 bis 3 Wochen bedeutet. Ein weiterer Vorteil der Treiberei ist, dass die Stängel zarter sind als bei Pflanzen, die unter normalen Bedingungen heranwachsen.
Der Lichtmangel bleicht die Stangen und verbessert das Aroma. Ergänzend zum Abdecken kann mit einer dünnen Schicht Kompost für eine schnellere Erwärmung des Bodens gesorgt werden. Bringen Sie das organische Material nach dem Winter rund um die Pflanze aus. Mit dieser Pflege unterstützen Sie auch die Tätigkeit der Mikroorganismen.
Unser Gärtnertipp: Pflanzen Sie mehrere Rhabarbesorten in Ihren Garten und achten Sie darauf, dass im jährlichen Wechsel die Treiberei an verschiedenen Exemplaren stattfindet. Weiter sollten Sie nur Pflanzen antreiben, die bereits mehrere Jahre alt sind und das Vorziehen nur an kräftigen Pflanzen durchführen. Rotstielige Arten wie 'Holsteiner Blut' enthalten weniger Oxalsäure als grünstielige Varianten.
Rhabarber ernten
Sobald die Rhabarberstangen eine Länge von 20 bis 30 cm haben, können Sie mit der Ernte beginnen. Optimal ist es, wenn Sie die Stiele ruckartig herausziehen. Verzichten Sie darauf Gemüsepflanzen zu schneiden, da der verbleibende Ansatz an der Staude schnell fault. Die großen Blätter lassen sich bestens als Mulch unter Sträuchern und Beerenobst verwerten. Achten Sie darauf, dass immer Stangen an der Pflanze verbleiben.
Frisch geernteten Rhabarber können Sie in einem feuchten Tuch für ein paar Tage kühl lagern. Besser ist es jedoch, wenn Sie den im eigenen Garten geernteten Rhabarber direkt verwerten, da der Gehalt anVitamin C rasch abnimmt. Die Rhabarber-Erntezeit hängt wesentlich von der Sorte ab, grundsätzlich steigt der Oxalsäure-Gehalt ab Mitte Juni an. Daher sollten die meisten Sorten nur bis zum Johannistag (24.6) geerntet werden. Eine Ausnahme ist 'Livingstone', der bis zum Herbst mit reicher Ernte erfreut. Der Gehalt an Oxalsäure ist bei diesem Typ geringer und die Rhabarberstangen bleiben zart.
Wissensfakt: Junge Pflanzen sollten im ersten Jahr gar nicht geerntet werden. Wie bei Zwiebeln speichert der Wurzelstock die Nährstoffe und ermöglicht den Austrieb und die Bildung von Stiel und Blatt. Neu gepflanzte Exemplare müssen sich im Garten erst etablieren und entwickeln. Stehen ausreichend Nährstoffe und Wasser zur Verfügung kann ab dem dritten Jahr großzügig geerntet werden.
Rhabarber pflegen
Für eine reiche Ernte ist beim Anbau von Rhabarber etwas Pflege notwendig. Das Gemüse bevorzugt nährstoffreichen Boden mit einer gleichmäßigen Wasserversorgung. Staunässe im Garten wird nicht toleriert. In Phasen ohne nennenswerten Niederschlag ist es besonders wichtig, dass Sie gießen. Vor allem nach einem trockenen und schneearmen Winter sollten Sie den robusten Pflanzen im zeitigen Frühjahr zusätzlich Wasser geben. Nach dem Wässern treiben die Stiele rasch und innerhalb weniger Wochen kann die Ernte beginnen. Am sonnigen Standort lässt sich der Ertrag durch optimierte Bedingungen wesentlich steigern. Den richtigen Erntezeitpunkt erkennen Sie daran, dass die Staude ein dichtes Blattwerk gebildet hat und nicht weiterwächst.
Die Staude bildet Blüten, diese können Sie entfernen da eine Samenbildung nur unnötig Kraft fordert. Ab dem zweiten Standardjahr düngen Sie vor dem Austrieb mit Natur-Dünger. Dieser Bio-Dünger wirkt langsam und fördert das Wachstum und die Bodenfruchtbarkeit. Eine zweite Düngung kann im Juli stattfinden, da nach der Rhabarber-Ernte die Staude Nährstoffe benötigt. Verwenden Sie keinen mineralischen Dünger, diese Düngerform ist bei Rhabarber nicht notwendig.
Verzichten Sie auf ein starkes Hacken in der Erde, die Rhizome können leicht verletzt werden. Da die Staude die Nährstoffe im unterirdischen Rhizom einlagert, ist es wichtig, dass Sie das Kraut im Herbst an der Pflanze belassen. Ergänzend kann eine dünne Schicht gut verrotteter Kompost im November als Winterschutz ausgebraucht werden. Schädlinge sind an der Staude kein Problem.
Wissensfakt: Steht Rhabarber zu trocken, bilden sich dünne Triebe oder gelbe Blätter.
Weitere Informatioen sowie hilfreiche Tipps zu Rhabarber finden Sie in unserem Pflanzen A-Z.
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