Mit einem Schnitt im Sommer bleiben Ihre Pflanzen gut in Form
Wieso Sie bestimmte Pflanzen im Sommer schneiden sollten
Bei optimalen Bedingungen wachsen viele Pflanzen im Sommer üppig. Um das Wachstum einzudämmen, hilft nur der Griff zur Schere. Doch ein Pflanzenschnitt kann auch noch andere Gründe haben und viele Vorteile bringen. Erfahren Sie, welche Pflanzen vor allem im Sommer geschnitten werden sollten und was das Wichtigste beim Schnitt von Pflanzen ist.
Welche Pflanzen werden im Sommer geschnitten?
Obstgehölze schneiden
Ab Ende Juni kann der sogenannte Sommerschnitt an Obstgehölzen erfolgen. Darunter versteht man den Schnitt nach der Laubentfaltung. Der Sommerschnitt dient vor allem der Wachstumsregulierung, während der Winterschnitt im Gegensatz dazu die Formgestaltung des Gehölzes als Ziel hat. Besonders wichtig ist der Pflegeschnitt bei Steinobstarten, die im Sommer weniger unter dem Schnitt leiden als beim Winterschnitt.
Gründe für einen Sommerschnitt an Obstgehölzen:
- Baumkronen werden lockerer und der Krankheitsbefall wird minimiert
- Die Fruchtgröße wird gefördert, die Früchte erhalten mehr Sonne und reifen so besser aus
- Die Schnittwunden verheilen besser als beim Winterschnitt
- Der Sommerschnitt bremst das Wachstum
- Schwache und kranke Triebe werden entfernt
- Walnussbäume sollten nur im Sommer geschnitten werden. Sie reagieren empfindlich auf einen Rückschnitt im Winter. Durch den hohen Stoffwechsel im Sommer schließt sich die Schnittwunde schneller und die Bäume tolerieren den Schnitt besser.
Unser Gärtnertipp: Vor allem Tafeltrauben benötigen im Sommer einen konsequenten Schnitt. Durch diese Pflegemaßnahme fließt die Energie in die Trauben anstatt in zu üppiges Triebwachstum. Kürzen Sie die Triebe konsequent auf zwei bis vier Blätter über der zweiten Frucht ein. Außerdem werden die Geiztriebe in den Blattachseln regelmäßig entfernt (ähnlich wie das Ausdünnen bei Tomaten).
Gründe für einen Sommerschnitt an Beerenobst:
- Der Schnitt von Himbeerpflanzen hängt von der Art ab. An Sommerhimbeeren werden die Triebe direkt nach der Ernte ebenerdig abgeschnitten. Durch diese Maßnahme wird der Rutenkrankheit vorgebeugt. Wichtig ist, dass neue Triebe stehen gelassen werden.
- Herbsthimbeeren haben bis zum Frost Früchte und werden erst im Winter geschnitten.
- An Brombeerpflanzen werden die abgeernteten Ruten im Spätsommer entfernt. Dies dient vor allem auch der Erhaltung der Vitalität der Pflanzen.
Rosen schneiden
Der Rosenschnitt im Sommer ist im Wesentlichen von der Rosenart abhängig. Schneiden Sie bei öfterblühenden Rosen direkt nach der Blüte die trockenen Blütenstände raus, so fördern Sie die Blütenbildung und den folgenden Flor. Einmalblühende Wildrosen werden nicht zurückgeschnitten, denn durch einen Rückschnitt würden die dekorativen Hagebutten entfernt werden. Ferner sollten Sie die Wildtriebe, die unter der Veredelungsstelle austreiben, entfernen. Lesen Sie dazu mehr in unseren Blogbeiträgen.
Sträucher schneiden
Bei den meisten Ziersträuchern reicht es, wenn Sie regelmäßig vertrocknete Zweige und alle 2-3 Jahre die ältesten Triebe entfernen. Der richtige Schnittzeitpunkt hängt wesentlich von der Art ab, denn einige Gehölzarten würden beim Schnitt im Frühjahr viele Blüten einbüßen. Andere Arten benötigen für üppige Blütenfülle einen starken Rückschnitt. Erfahren Sie, welche Sträucher im Sommer geschnitten werden sollten und wie stark der Pflegeschnitt sein muss.
Gründe für einen Sommerschnitt an Sträuchern:
- Einige frühblühende Ziersträucher wie Forsythien, Ranunkelstrauch, Duftjasmin oder Blutjohannisbeeren entwickeln ihre Knospen am letztjährig gewachsenen Holz. Bei einem Schnitt vor der Blüte entfernen Sie viele Triebe, die Blüten angesetzt haben. Um reichblühende Sträucher im Garten genießen zu können, ist es wichtig, dass Sträucher direkt nach der Blüte geschnitten werden. Ideal ist ein Schnittzeitpunkt von Mai-Juli.
- Mit dem Schnitt an Ziersträuchern wird die Wuchsform wesentlich korrigiert und bestimmt.
- Mit einem Schnitt bei Mandelbäumchen wird die Spitzendürre (Monilia) wesentlich eingedämmt. Schneiden Sie die Pflanzen nach der Blüte radikal auf 5 cm zurück.
Unser Gärtnertipp: Werden frühblühende Sträucher nicht geschnitten, beginnen sie zu vergreisen und bilden nur wenige Blüten. Beim Auslichten der Pflanzen entfernen Sie ältere Zweige direkt in Bodennähe und schneiden zu dicht gewachsene Triebe ab. Wichtig ist, dass sommerblühende Sträucher im zeitigen Frühjahr geschnitten werden. Diese Schnittregel gilt beispielsweise für Hibiskus, Sommerflieder und Blauraute.
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Heckenpflanzen und Formgehölze schneiden
Bei ausreichend Feuchtigkeit und Wärme legen Heckenpflanzen im Sommer mächtig zu. Ein Schnitt dient zunächst der Erhaltung der Form. Ferner wird durch den Pflanzenschnitt die Pflanze angeregt, buschiger zu wachsen. Das Ergebnis eines regelmäßigen Schnittes sind dichte, kompakte Heckenpflanzen und ein malerisches Formgehölz.
Tipps zum Schnitt von Heckenpflanzen und Formgehölzen:
- Schneiden Sie Thuja, Liguster und Kirschlorbeer erst ab Juli, denn nun sind die Triebe voll ausgebildet, wodurch der Schnitt vereinfacht wird.
- Schneiden Sie nur, wenn der Boden ausreichend Feuchtigkeit enthält. Für die Pflanzen stellt der Rückschnitt eine Stresssituation dar, daher sollten sie gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt sein.
- Optimal für den Rückschnitt sind Tage mit Bewölkung und Temperaturen um 20 °C. An vollsonnigen Tagen sollten Sie auf den Formschnitt verzichten.
- Ein kräftiger Rückschnitt kann bei Buchs helfen, den gefürchteten Pilz Cylindrocladium buxicola zu minimieren.
- Ein radikaler Verjüngungsschnitt von Hecken empfiehlt sich erst im zeitigen Frühjahr.
Stauden schneiden
Der Schnittzeitpunkt von Stauden ist wesentlich von der Blütezeit abhängig. Stauden, die im Frühjahr geblüht haben, werden möglichst nach der Blüte in Form gebracht.
Gründe für einen Sommerschnitt an Stauden:
- Grundsätzlich gilt durch den Rückschnitt zu verhindern, dass die Stauden unnötig Samen ansetzen. Ist ein Verwildern im Garten erwünscht, wird Verblühtes erst nach dem Aussamen abgeschnitten. Gut möglich ist diese Vorgehensweise bei Akelei, Frauenmantel oder Glockenblumen.
- Polsterstauden, die im Frühjahr geblüht haben, sollten direkt nach der Blüte zurückgeschnitten werden, um eine kompakte Form zu behalten und nicht zu vergreisen.
- Ein Rückschnitt der Blüten nach dem 1. Flor regt beispielsweise bei Lavendel oder Rittersporn zu einer Nachblüte an. Kürzen Sie die Pflanzen um 1/3 ein und sorgen Sie für eine gleichmäßige Düngung und Bewässerung.
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3 Tipps zum richtigen Schnitt im Sommer
- Vergewissern Sie sich vor dem Schnitt, ob die Pflanzen am einjährigen oder mehrjährigen Holz blühen oder fruchten. Somit erkennen Sie den richtigen Schnittzeitpunkt. Einen Überblick erhalten Sie auch durch die Übersicht auf dem Schnittkalender.
- Verwenden Sie zum Schnitt immer eine scharfe Gartenschere oder eine Heckenschere mit scharfen Klingen. Nur so können Sie einen sauberen Rückschnitt durchführen und es kommt nicht zu Quetschungen.
- Schneiden Sie regelmäßig, so bleiben die Pflanzen gut in Form und sind buschig und dicht. Zu seltenes und zaghaftes Schneiden führt zu vergreisten Pflanzen mit weniger Blüten und größerer Anfälligkeit gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
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Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.
Fakten zu Christian Wenk:
- Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
- Im grünen Bereich tätig seit: 2009
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
- Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
- Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert