Kraut- und Braunfäule bei Tomaten erkennen und bekämpfen
Was ist Kraut- und Braunfäule?
Kraut- und Braunfäule ist eine Folge der Pilzinfektion durch Phytophthora infestans. Braunfäule an Tomaten ist vor allem in regenreichen Sommern ein massives Problem. Die Pilzinfektion führt innerhalb kurzer Zeit zu rapidem Verbräunen der Blätter und Früchte bis hin zum Verwelken der ganzen Pflanze und Totalausfall.
Wie entsteht Kraut- und Braunfäule und wie verbreitet sie sich?
Krautfäule entsteht durch Pilzsporen, die sich in der Erde rund um die Gemüsepflanzen befinden. Durch Regen oder beim Gießen gelangen die Sporen durch Spitzwasser auf die Blätter und infizieren so die Tomaten- oder Kartoffelpflanzen. Die Verbreitung der Pilzsporen findet hauptsächlich durch Wasser statt. Eine weiter Möglichkeit ist die manuelle Verbreitung bei Pflegearbeiten an den Tomaten. Außerdem werden die Sporen durch den Wind verbreitet.
Schadbild der Kraut- und Braunfäule
An Tomaten ist die Braunfäule meist an den untersten Blättern als erstes sichtbar. Allgemein weisen die Blätter von Tomaten oder Kartoffeln unregelmäßig große, graugrüne Flecken auf. Diese Flecken werden später braun und trocknen ein. Teilweise ist auf der Blattunterseite ein weißer Pilzbelag sichtbar. Im Anfangsstadium sind es nur Flecken an wenigen Blättern, bei guten Bedingungen folgt jedoch ein rapider Befall und die Gemüsepflanzen sind großflächig befallen. An den erkrankten Trieben stirbt der obere Teil zunächst ab und an den Tomaten sind ebenfalls braune Stellen sichtbar. Bei nasskaltem Wetter kann es bis hin zum Totalausfall bei Tomaten kommen, bei Kartoffeln stirbt das Laub ab und es werden keine Knollen gebildet.
Symptome der Braunfäule
- Blätter haben zunächst braune bis schwarze, feuchte Flecken und das Gewebe stirbt ab.
- Beginn an der Spitze der Blätter
- Rasche Ausbreitung auf dem einzelnen Blatt bis hin zur ganzen Tomatenpflanze Blätter beginnen zu welken.
- Teilweise ist auf der Blattunterseite ein weißlicher Pilzbelag, der an Mehltau erinnert.
- Auf den Stängeln sind schwarzbraune, scharf abgegrenzte Flecken. Teilweise verfärbt sich der ganze Stängel.
- Auf den Früchten sind gelbliche Flecken erkennbar, die sich später braun verfärben. Zuerst fühlen sich die Früchte an den braunen Stellen hart an, später verfaulen die Früchte.
Wie kann man Kraut- und Braunfäule bekämpfen?
Beim Sichtbarwerden der ersten Symptome ist es wichtig, dass Sie sofort die befallenen Blätter entfernen und über den Hausmüll entsorgen. Weiter sollten Sie alle bodennahen Blätter bis zum untersten Fruchtstand entfernen. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Sie beim Gießen das Wasser direkt an die Wurzel geben und das Laub trocken halten.
Unser Gärtnertipp: Entfernen Sie großzügig die betroffenen Tomatenblätter und Früchte. So unterbinden Sie eine weitere Verbreitung der Sporen. Achten Sie auf Hygiene und desinfizieren Sie Hände und Scheren nach der Kulturarbeit an den Tomaten. Stärken Sie die Tomatenpflanzen in nasskalten Sommern bereits vorbeugend ab Mitte Juni mit Kölle Bio Pflanzenkur.
Welche Spritzmittel und Hilfsmittel können bei Braunfäule eingesetzt werden?
Zur Stärkung der Tomatenpflanzen eignet sich eine wöchentliche Spritzung mit Kölle Bio Pflanzenkur. Das biologische Sprühmittel stärkt das pflanzeneigene Immunsystem und hilft auf natürliche Weise, die Ausbreitung der Pilzinfektion zu minimieren. Ergänzend sollten Sie betroffene Gemüsepflanzen mit Kölle Bio Aktiv-Mittel Ackerschachtelhalm & Hafer mehrfach besprühen. Das rein pflanzliche Stärkungsmittel enthält Schachtelhalmextrakt und Hafer, welche die Stärkung der Tomatenpflanzen bewirken und bei Befall vor allem die Ausbreitung stoppen. Als Pflanzenschutzmittel steht Neudorff Fungisan® Rosen- und Gemüse Pilzfrei zur Verfügung. Das Konzentrat ist sehr ergiebig und wirkt bei optimalen Bedingungen. Achten Sie auf die sachgemäße Anwendung des Fungizides.
Unser Gärtnertipp: Das Fungizid Neudorff Fungisan® Rosen- und Gemüse Pilzfrei wirkt zuverlässig gegen die Pilzinfektion. Es ist nicht schädlich für Bienen oder andere Insekten. Wichtig ist, dass Sie nach Einsatz des Pflanzenschutzmittels die vorgegebene Wartezeit bis zur Ernte einhalten.
Braunfäule biologisch bekämpfen mit Hausmitteln?
Ergänzend zu den im Handel erhältlichen Produkten gibt es eine Vielzahl an Hausmitteln, die bei Kraut- und Braunfäule eingesetzt werden können. Die Wirksamkeit variiert je nach Befallsdruck und Standortbedingungen.
Mögliche Hausmittel gegen Kraut- und Braunfäule sind:
- Zwiebelschalentee
- Knoblauchtee
- Tee aus Schachtelhalmextrakt
Wichtig ist die mehrfache Ausbringung der Hausmittel im Abstand von 5 bis 7 Tagen. Besprühen Sie die Tomatenpflanzen großzügig. Und achten Sie darauf, dass auch die Blattunterseiten benetzt werden.
Was gilt es bei der Entsorgung der befallenen Pflanzenteile zu beachten?
Krautfäule wird durch den Pilz Phytophthora infestans verursacht. Um die Infektion einzudämmen, ist es wichtig, dass befallene Pflanzenteile großzügig entfernt und über den Hausmüll entsorgt werden. Eine Kompostierung der kranken Tomatenpflanzen oder des Kartoffelkrautes ist nicht ratsam, denn der Pilz überdauert den Winter und es kann zur erneuten Infektion im Folgejahr kommen.
Gibt es Unterschiede bei der Anfälligkeit bzw. gibt es resistente Tomatensorten?
Tomatensorten mit einer absoluten Resistenz gegenüber Kraut- und Braunfäule gibt es nicht. Grundsätzlich wird unterschieden in Sorten, die widerstandsfähig und unempfindlich sind, und Typen, die bei ungünstigen Bedingungen schnell Symptome der Krautfäule aufweisen. Somit ist die gezielte Auswahl der Tomatensorte die wichtigste Maßnahme beim Anbau der Fruchtgemüses. Lassen Sie sich beim Tomaten kaufen beraten und wählen Sie Sorten, die tolerant gegen Pilzkrankheiten sind aus. Vor allem Wildtomaten, Buschtomaten mit kleinen Früchten oder Kirschtomaten sind unempfindlicher gegen die Pilzinfektion.
Wie kann man Kraut- und Braunfäule vorbeugen?
Die Tomatenkrankheit Kraut- und Braunfäule lässt sich vorbeugen, in nasskalten, niederschlagsreichen Jahren jedoch nicht komplett vermeiden. Aber die beste Bekämpfung der Pilzkrankheit ist die Prävention!
15 Punkte, die Kraut- und Braunfäule vorbeugen:
- Beachten Sie die Fruchtfolge. Tomaten sollten nicht nach Kartoffeln, Paprika, Auberginen oder Physalis gepflanzt werden. Pflanzen Sie Tomaten auf Stellen, wo im Vorjahr Erbsen, Sellerie oder Porree gewachsen sind.
- Nicht alle Pflanzen begünstigen sich im Wuchs. Gute Nachbarn für Tomaten sind Knoblauch, Petersilie oder Basilikum. Erfahren Sie mehr dazu im Ratgeber Pflanzpartner im Gemüsebeet.
- Achten Sie bei der Standortwahl darauf, dass Tomaten so gepflanzt werden, dass das Laub nach Regen gut abtrocknet. Halbschattige Standorte sind für den Anbau von Tomaten ungeeignet.
- Wählen Sie Tomatensorten, die eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Braunfäule haben.
- Pflanzen Sie die Tomaten mit einem Abstand von mindestens 50 bis 60 cm zwischen den Pflanzen und einen Reihenabstand von 80 bis 100 cm. Bei zu engem Stand trocknet das Laub nach dem Regen nur langsam ab und die Gefahr der Pilzinfektion steigt.
- Achten Sie darauf, dass Tomaten nicht direkt neben Kartoffeln gepflanzt werden. So vermeiden Sie, dass bei Befall durch Knollenfäule an Kartoffeln direkt eine Infektion der Tomaten stattfindet.
- Beim Freilandanbau hat sich die Pflanzung unter einem Dach zum Schutz gegen Regen bewährt. Spezielle Tomatenhäuser bieten die besten Bedingungen für einen sicheren Anbau.
- Pflanzen Sie die Tomaten in hochwertige Spezialerde. Mit Kölle Bio Tomaten- und Gemüseerde geben Sie dem Fruchtgemüse den besten Start.
- Verwenden Sie beim Einpflanzen Kölle Bio Tomaten-Dünger. Der organisch-mineralische Dünger ist speziell für Tomaten, Gurken und Paprika konzipiert. Nur gut ernährte Pflanzen sind wüchsig und widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Weiter hilft eine Düngung mit Kölle Bio Powerdünger die Tomatenpflanzen zu stärken und gut zu ernähren.
- Eine Schicht aus Mulch um die Gartenpflanzen minimiert die Verdunstung und vermeidet, dass Spritzwasser beim Gießen auf das Laub kommt.
- Gießen Sie Tomaten nie über das Laub, sondern geben Sie das Wasser direkt an den Wurzelhals auf den Boden.
- Entfernen Sie regelmäßig die Seitentriebe (=Ausgeizen) und entfernen die untersten zwei Blattpaare 4 Wochen nach der Pflanzung. Vorbeugend können Sie die Tomatenpflanzen mit Kölle Bio Pflanzenkur behandeln.
- Das Pflanzenstärkungsmittel fördert die Vitalität der Gemüsepflanzen. Wiederholen Sie den Pflegedurchgang wöchentlich.
- In jedem Bundesland gibt es Pflanzenschutz-Warndienste, wo Sie Informationen über aktuelle Infektionsgefahr zum Thema Kraut- und Braunfäule erhalten.
- Bei erstem Befall sollten Sie die betroffenen Blätter großzügig entfernen und das Werkzeug danach desinfizieren.
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Unser Gärtnertipp: Eine Düngung mit Gartenkalk, Steinmehl bzw. Urgesteinsmehl stärkt Tomatenpflanzen. Die enthaltene Kieselsäure fördert die Widerstandsfähigkeit und stärkt das Zellgewebe. Die erste Gabe findet direkt beim Pflanzen statt, die zweite Gabe nach 4 bis 6 Wochen.
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* Sie finden uns in: Berlin-Brandenburg (Borgsdorf, Dallgow-Döberitz, Hoppegarten, Teltow, Wildau), Hamburg, Heilbronn, München, Nürnberg, Stuttgart, Unterhaching und Wiesbaden.
Ich liebe weiß blühende Pflanzen und schätze besonders Produkte, die Ressourcen schonen und die Umwelt nicht belasten.
Fakten zu Andreas Schulte:
- Ausbildung: Gartenbau-Techniker
- Im grünen Bereich tätig seit: 1975
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1984
- Aufgaben: Produktmanager im Einkauf Gartenbedarf
- Für diese Pflanze schlägt mein Herz: Ich liebe weiß blühende Pflanzen
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Produkte mit hohem Kundennutzen und gleichzeitiger Schonung für Umwelt und Natur