Kräuter- und Gemüseanbau leicht gemacht

Erleben Sie Erntespaß ohne große Mühe mit unserer Anleitung für die Anzucht von Gemüse, Kräutern und Blumen auf Balkon und Garten. Ein Kräutergarten macht wenig Arbeit und mit den beliebtesten Kräutern wie Thymian, Rosmarin und Salbei gelingt auch dem Gartenanfänger der Kräuteranbau. Auch bei Gemüsepflanzen gibt es Arten, die einfach zu kultivieren sind und andere, die wiederum nur mit etwas Erfahrung zum Ertrag führen. Alles, was Sie über Aussaat und Pflanzung wissen müssen, erfahren Sie hier!

Welche Arten von Gemüsegarten gibt es?

Nutzgarten:
Hier werden in großem Stil Gemüse und Kräuter angebaut. Je nach Größe des Gartens kann es bis hin zur Selbstversorgung reichen. Für die dauerhafte Bewirtschaftung ist eine Planung empfehlenswert, so stellen Sie sicher, dass die Kulturen von Jahr zu Jahr auf anderen Flächen stehen. Diese Fruchtfolge ist wesentlich für den Erfolg im Gemüsegarten verantwortlich. Achten Sie auch auf die Bedürfnisse der einzelnen Arten. In unserem Beitrag "Balkongemüse, Kräuter und Obst mit Erfolg anbauen" erfahren Sie mehr zum Thema Stark- und Schwachzehrer. Wichtige Kulturen im Nutzgarten sind Kartoffeln, Kohl, Tomaten, Möhren und alle Arten von Salat. Häufig finden sich auch Rhabarber und Beerensträucher in dieser Art von Garten. 

Naschgarten:
Zwischen Sträuchern, Blumen, Hecken und Rasen gibt es einige Quadratmeter für Cocktailtomaten, Kräuter, Pflücksalat und Beerenobst. Mit einer Vielfalt an Pflanzen erleben Sie den puren Geschmack der saisonalen Ernte. Für große Mahlzeiten oder Vorratshaltung reicht die Fläche jedoch nicht. Haben Sie erstmal den Reiz eines eigenen Gartens entdeckt, wird aus manchem Naschgarten ein Nutzgarten. Besonders Erdbeeren, Feigenbaum, Radieschen, Basilikum, Petersilie, Pflücksalat und alle Arten von Zwergobst sind hier zu finden. Auch winterharte Kräuter, die Jahr für Jahr im Pflanzkübel stehen, sind beliebte Vertreter im Naschgarten. Ein Hochbeet ist die Lösung für den Balkon. Auch ohne Garten können Sie einen Naschgarten anlegen.

Ernten Sie Gemüse und Kräuter auch ohne Garten. Wohnen Sie in der Stadt und haben nur eine Terrasse oder einen Balkon? Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr eigenes Gemüse und aromatische Kräuter auf dem Balkon und Fensterbrett anbauen können. Mit kreativen Tricks können Sie den begrenzten Raum effektiv nutzen und mit der richtigen Sortenauswahl eine große Vielfalt ernten. Hochbeete in verschiedenen Ausführungen und Größen bieten sich hierfür bestens an. Auch in Blumenkübeln und Kästen lassen sich einjährige Kräuter und mehrjährige Gewächse anbauen. Lesen Sie mehr dazu in unserem Beitrag "Urban Gardening - Natur auf kleinstem Raum" und erfahren Sie, wie Sie auch mit wenig Platz groß rauskommen. 

Für welche der drei Gruppen Sie sich entscheiden, hängt wesentlich davon ab, wie viel Platz und Zeit Ihnen zur Verfügung stehen. Doch Achtung: Gärtnern macht süchtig!

Aussaat im Haus:
Die erste Aussaat im Jahr kann auf der Fensterbank oder im Zimmergewächshaus mit dem nötigen Pflanzenanzucht Zubehör erfolgen. Hierbei wird unterschieden in Direktaussaat und Vorkultur. Vor allem wärmeliebende Gewächse werden zunächst in einer Schale oder einem Topf im Haus kultiviert. 

Vorkultur:
Hierbei säen Sie das Saatgut in ein flaches Gefäß und stellen dieses auf einer Fensterbank auf. Nach dem Auflaufen vereinzeln Sie die Pflanzen und topfen sie in einzelne Töpfe. Somit erhalten Sie kräftigere Pflanzen, die dann je nach Art im Freien ausgepflanzt werden. Die Vorkultur wird vor allem bei Paprika, Tomaten, Kopfsalat und Auberginen angewandt.

Direktsaat:
Hier werden die Pflanzen so ausgesät, dass sie bis zur Ernte nicht vereinzelt werden müssen. Bei Kultur im Haus erfolgt die Direktsaat bei Asia-Salate, Kresse und Basilikum. Weitere geeignete Kräuter für die Vorkultur und Direktsaat sind Dill und Petersilie. Andere Kräuter wie Bohnenkraut oder Borretsch können Sie direkt im Beet oder Blumentopf im Freien aussäen. 

Aussaat im Freiland:
Sobald der Boden abgetrocknet ist und die Temperaturen steigen, kann ab Ende März mit der Kultur im Freien begonnen werden. Möchten Sie den Gemüse- oder Kräutergarten im Topf anpflanzen, dann ist die Aussaat ab Anfang März möglich. Starten Sie mit Saatgut von Pflanzen, die nicht so wärmeliebend sind. So eignen sich für die erste Aussaat im Freien vor allem Radieschen, Rettiche, Möhren, Pastinaken und Spinat. Mit dünnem Vlies schützen Sie die Aussaaten und beschleunigen die Keimung. Früher können Sie mit der Aussaat im Hochbeet beginnen, die Erde ist hier schneller erwärmt und die Samen benötigen weniger Zeit zum Keimen. 

Pflanzung 
Schneller zur reichen Ernte gelangen Sie mit Pflanzware, welche Sie als kräftige Jungpflanzen bei uns im Gartencenter erhalten. Je nach Sorte können Salat, Kohlrabi und Kraut ab Februar im beheizten Gewächshaus gepflanzt werden. Abhängig vom Witterungsverlauf können Sie ab Mitte März im Frühbeet, Hochbeet oder Folientunnel pflanzen. Im April, sobald sich die Gartenerde etwas erwärmt hat, ist ein Auspflanzen im Freien möglich. Achten Sie darauf, dass der Pflanztermin im Wesentlichen von der Gattung abhängt. Basilikum, Tomaten, Auberginen, Paprika, Zucchini und Melonen benötigen Nachttemperaturen von über 10 °C. 

Winterharte Kräuter wie Rosmarin, Oregano, Thymian, Bohnenkraut, Lavendel, Minze, Estragon und Salbei können Sie mit geringem Aufwand durch Stecklinge vermehren. Optimal ist die Vermehrung im Sommer, wobei jedoch darauf geachtet werden sollte, dass die Kräuter keine Blüten haben. Im Gemüsebau ist eine Stecklingsvermehrung nicht möglich. 

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Stecklingsvermehrung bei mehrjährigen Kräutern 

1. Verwenden Sie Töpfe mit Anzuchterde. Wie bei der Anzucht bei anderen Pflanzen ist es von Vorteil diese Pflanzerde einzusetzen. Sie ist optimal in der Struktur und enthält wenig Nährstoffe, ideal auch für den biologischen Anbau. 
2. Schneiden Sie die Triebspitzen ab (je nach Art 4 bis 8 cm lang). Hier finden Sie geeignete Gartenscheren. 
3. Streifen Sie die Blätter im unteren Drittel ab. 
4. Stecken Sie die Stecklinge einzelne in einen Topf und achten Sie auf ausreichend Abstand zwischen den Stecklingen. 
5. Als Verdunstungsschutz dient eine Plastikhaube. Ideal ist die Verwendung eines Anzuchtsets aus dem Bereich Pflanzen Anzuchtzubehör. 
6. Halten Sie das Substrat durch Gartenbewässerung gleichmäßig feucht. Vermeiden Sie ein Zuviel an Wasser und volle Sonne. 
7. Stellen Sie den Topf an einen warmen, halbschattigen Standort und achten Sie darauf, dass keine direkte Sonneneinstrahlung vorherrscht. 

Kräuteranbau im Kräutertopf 

Auch ohne Beete können Sie einen Kräutergarten auf dem Balkon oder der Terrasse anlegen. Mit Kräutertöpfen oder Kräuterspiralen ist es einfach, eigene Kräuter in größeren Mengen anzupflanzen. Generell lassen sich alle Arten im Kräutertopf halten, wichtig ist nur bei der Kombination, dass die Gewächse einen ähnlichen Standortanspruch und Wasserbedarf haben. Manche Arten ergänzen sich sogar und halten Schädlinge im Kräutertopf fern. Auch bei kleinen Flächen können Sie durch die geschickte Kombination auf chemischen Pflanzenschutz komplett verzichten. Pflanzen Sie daher möglichst nur gute Kombinationen in einen Kübel. 

Gute Kombinationen sind: 

• Salbei und Rosmarin 
• Rosmarin und Basilikum 
• Thymian und Salbei