Kräuter haltbar machen: Konservieren Sie das volle Aroma der würzigen Kräuter
Kräuter vielseitig erleben und schmecken
Zum Sommer gehört – neben der Sonne – der einmalige Duft von frischen Kräutern. Direkt geerntet schmecken die Aromapflanzen am besten und sind im Vergleich zu gefrorenen Kräutern eine wahre Geschmacksexplosion. Bekannte mediterrane Klassiker wie Basilikum, Rosmarin und Thymian verleihen Fleisch- und Gemüsegerichten sowie Salaten und Dips ein unvergleichliches Geschmackserlebnis. Sommerliche Getränke erhalten beispielsweise durch Minzblätter den besonderen Pfiff. Ob als Zugabe zu Cocktails oder als Tee, Smoothie oder Infused Water genossen, frisch vom Garten in die Küche lassen sich sommerliche Getränke einfach gestalten. Genießen Sie jetzt das einmalige Aroma und erleben Sie die riesige Vielfalt der verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Doch meist wachsen die wohlschmeckenden Gewächse so üppig, dass ein restloser Frischverzehr gar nicht möglich ist. Für viele Kräuter ist eine regelmäßige Ernte oder ein Rückschnitt jedoch wichtig, um buschig wachsen zu können. Doch wohin mit den würzigen Blättern, Blüten und Zweigen aus dem eigenen Garten? Nehmen Sie das Aroma mit in den Winter und konservieren Sie jetzt den Geschmack des Sommers. Die bekannteste Konservierungsart für Kräuter ist das Trocknen, doch nicht für alle Kräuter ist es die ideale Art zum Haltbarmachen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Basilikum, Oregano und Co am besten haltbar machen.
6 Möglichkeiten Kräuter haltbar zu machen
1. Kräuter trocknen
Ideal für Teekräuter wie Zitronenmelisse, Pfefferminze, Salbei und Zitronenverbene sowie Würzkräuter wie Rosmarin, Thymian, Oregano und Bohnenkraut. Mediterrane Kräuter an der Luft zu trocknen ist eine der beliebtesten Möglichkeiten zur Aufbewahrung, um das beste Aroma zu erhalten. Um Ihre Kräuter zu konservieren sollten Sie Ihre frischen Kräuter vorsichtig waschen und durch ein Schütteln von Wasser befreien. Vergessen Sie nicht, die Zweige trocken zu tupfen. Ihre Zweige können beispielsweise mit Garn zu kleinen Bündeln zusammengebunden und an einem warmen, windgeschützten und zugleich dunklen Ort aufgehängt werden. Direkte Sonneneinstrahlung sollte vermieden werden, da die getrockneten Kräuter sonst an Aroma verlieren. Nach dem Trocknen können Sie Ihre getrockneten Kräuter aufbewahren und genießen. Wer eine schnellere Lösung möchte, kann beispielsweise sein Basilikum auch schonend im Dörrautomat oder im Ofen trocknen. Dieses Verfahren ist deutlich schneller, sollte allerdings bei möglichst niedrigen Temperaturen erfolgen, um die ätherischen Öle zu bewahren. Beim Trocknen im Ofen sollten Sie die Ofentür einen kleinen Spalt geöffnet lassen. Stellen Sie Ihren Ofen auf 30 bis maximal 40 Grad ein.
2. Kräuter in Essig oder Öl einlegen
Gut geeignet für zarte Kräuter wie Basilikum oder auch Dill, Salbei und Rosmarin. Für diese Methode werden die frischen Kräuter in einem sauberen und luftdichten Behälter wie eine Glasflasche oder kleine Gläser aufbewahrt. Die bevorzugt dunkle Flasche wird mit einem beliebigen Öl aufgefüllt. Wollen Sie ein intensives Aroma, verwenden Sie nur so viel Öl, um die Ernte zu bedecken. Gerne wird Rapsöl oder ein neutral schmeckendes Olivenöl verwendet, je nachdem, welche aromatisierten Öle Sie wünschen. Eine Flasche aromatisches Öl ist zudem ein schönes Geschenk. Optimal ist ein Aufstellen der Flaschen an einem kühlen Ort ohne direkte Sonne.
3. Kräuter einfrieren
Ideal für Petersilie, Basilikum, Schnittlauch, Bärlauch und Liebstöckel und Estragon. Bei dieser Methode Kräuter haltbar zu machen bleiben die ätherischen Öle, der Geschmack und das Aroma weitgehend – je nach Krautsorte – erhalten. Hierfür wird die Ernte vorsichtig unter kaltem Wasser abgewaschen sowie trocken getupft. Im Anschluss können Sie die ganzenBlätter und Zweige zerkleinernund die gehackten Kräuter in einen Gefrierbeutel legen. Wir empfehlen, die eingefrorenen Kräuter innerhalb eines Jahres zu verwerten. Gefrorenes Basilikum eignet sich hervorragend für Pesto.
Unser Tipp für das Einfrieren von Kräutern: Portionsweise in eine Eiswürfelform einfüllen, mit wenig Wasser bedecken und einfrieren. So kann der gesamte Würfel später entnommen und zum beim Kochen hinzugegeben werden.
4. Kräutersalz herstellen
Gut geeignet für Schnittsellerie, Liebstöckel, Dill, Petersilie, Estragon, Kerbel und andere Kräuter. Bei dieser Methode wird ein Salz aus verschiedenen Kräutern hergestellt. Um Kräutersalz herzustellen benötigen Sie getrocknete Kräuter und Salz im Verhältnis 1:10, das heißt 10g getrocknete Kräuter auf 100g Salz. Für das Salz können Sie zu ganz normalem Speisesalz greifen. Wer möchte, kann natürlich auch zu Meersalz, Steinsalz oder Fleur de Sel greifen. Vermischen Sie getrocknete Kräuter und Salz und füllen Sie die Mischung in ein kleines Schraubglas. Das selbst hergestellte Kräutersalz sollte stets an einem trockenen und nicht zu sonnigem Ort aufbewahrt werden.
5. Kräutersirup selber machen
Ideal für Melissenblätter, Stevia und Waldmeister. Ein Bund Kräuter wird mit zwei Liter Wasser aufgekocht und für 24 Stunden durchziehen gelassen. Nach weiteren 24 Stunden werden die Kräuter abgeiebt und der Kräutertee mit einem Kilo Zucker, 10 g Zitronensäure und 100 mg Zitronensaft aufgekocht. So entstehen einfache und schnell erfrischende Schorlen, die aus natürlichen und hochwertigen Zutaten hergestellt werden.
6. Kräuterpesto selber machen
Eine leckere Variante, um das Aroma einzufangen und für längere Zeit genießen zu können. Bekannt vor allem als Basilikum-Pesto aus aromatischen Basilikumblättern, aber auch als Besonderheit mit Estragon, Petersilie, Bärlauch oder Minze möglich. Um Kräuterpesto selber zu machen benötigen Sie 150 g Basilikum, 30 g geröstete Pinienkerne, 30 g Parmesan, 1 Knoblauchzehe, Olivenöl, Salz und Pfeffer. Alle Zutaten werden zusammen fein püriert. Das hergestellte Pesto ist meist mehrere Wochen im Kühlschrank haltbar. Machen Sie nun Ihr Basilikum oder auch speziellere Sorten wie Thai-Basilikum lange haltbar, indem Sie ein leckeres Pesto herstellen.
Jetzt ist die Zeit, in der man bei allen Kräutern aus dem Vollen schöpfen kann. Durch Sonne und ausreichend Wasser wachsen die würzigen Pflanzen bestens und die Ernte für den Winter kann beginnen. Ob Einfrieren, Trocknen oder Einlegen – mit der passenden Methode können Sie sich Ihre Kräuter haltbar machen.
Mit unseren Tipps erhalten Sie den höchsten Gehalt an wertvollen Inhaltsstoffen
- Ernten Sie nur Blätter, Triebe oder ganze Zweige von vitalen Pflanzen.
- Bei verholzenden Arten wie Rosmarin oder Thymian kappen Sie nur die Triebspitze. Die jungen Triebe sind aromatisch und durch die Ernte verzweigt sich die Pflanze dann besser.
- Idealerweise wird am späten Vormittag geerntet. Die Kräuter sind nicht mehr taunass und die Inhaltsstoffe sind am höchsten.
- Zum Ernten eignet sich am besten eine scharfe, saubere Gartenschere – idealerweise eine spezielle Kräuterschere. Wichtig ist, dass geschnitten und nicht gequetscht wird.
- Das würzige Erntegut wird dünn in einen flachen Korb oder Karton gelegt.
- Beachten Sie den richtigen Erntezeitpunkt. So wird Thymian, Melisse und Salbei kurz vor der Blüte geerntet und Oregano, Wermut und Basilikum besitzen während der Blüte den höchsten Wirkstoffgehalt.
- Um möglichst viel Geschmacks- und Inhaltsstoffe zu erhalten, ernten Sie am besten immer nur kleine Mengen und verarbeiten Sie diese sofort.
Ein reicher Vorrat an konservierten Kräutern macht Freude und lässt Sie die Kraft und das besondere Aroma des Sommers noch viele Monate später genießen.
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Als Bereichsleiter Bio Anbau schätze ich bei Pflanzen-Kölle besonders unseren Ressourcen- und Klimaschutz und unseren nachhaltigen Sortimente.
Fakten zu Quido Kleiner:
- Ausbildung zum Gärtnermeister, Fachrichtung Blumen- und Zierpflanzen
- Im grünen Bereich tätig seit: 1979
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1991
- Aufgaben: Bereichsleiter Bio Anbau in den eigenen Gärtnereien, Planung und Entwicklung der Bio Sortimente, Einhaltung und Umsetzung der Bio Verordnung
- Für diese Pflanzen schlägt mein Herz: Kräuter in all ihrer Vielfalt und Spathiphyllum (Einblatt)
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: fachliche Kompetenz, Zuverlässigkeit, lange Haltbarkeit unserer Produkte, Glaubwürdigkeit.