Die 10 wichtigsten Fragen zum Thema Aussaat
Erfahren Sie, wie aus Pflanzensamen kräftige Jungpflanzen werden
Wann Sie mit der Saat beginnen können, hängt wesentlich von der Pflanzenart und Sorte ab. Beim Blick in den Aussaatkalender sehen Sie jedoch, dass es in jedem Monat etwas auszusäen gibt. Kräftige Pflanzware aus eigener Aufzucht ist eines der vielen Ergebnisse, die ein Hobbygärtner zu schätzen weiß. Traditionell lebten die Menschen vor 200 Jahren noch vom Ackerbau und waren in der Natur zuhause. Das Kultivieren der Nutzpflanzen war ein wertvolles Gut, welches von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Durch Züchtungen sind immer mehr Sorten entstanden, aber das Wissen um die Bodenbearbeitung, Sortenwahl und Vorgehensweise geht immer weiter verloren. Es ist auch heute immer wieder ein faszinierendes Erlebnis, die Entwicklung vom Samenkorn zum fertigen Gewächs zu erleben. Doch wie säen Sie richtig aus, welche Temperaturen sind wichtig und welche Faktoren sollten Sie für eine erfolgreiche Anzucht beachten? Mit dem richtigen Wissen rund um die Vielfalt neuer Sorten gelingt Ihnen der Pflanzenanbau garantiert. Erfahren Sie nachfolgend, wie aus Samen kräftige Jungpflanzen für den eigenen Garten werden und welche Fachbegriffe es rund um das Thema Saatgut und Kultivierung zu wissen gilt.
Die fünf wichtigsten Wachstumsfaktoren
Wozu gibt es einen Aussaatkalender?
Je nach Jahreszeit können Sie unterschiedliche Pflanzensamen ausbringen. Viele Arten lassen sich direkt ab Mitte Mai im Freien ausbringen, andere benötigen niedrige Temperaturen für die Keimung. Damit Sie immer die richtige Zeit zum Aussäen kennen, entnehmen Sie weitere Informationen dem Aussaatkalender. Dieser verschafft Ihnen den Überblick über die Vielfalt an Samen und zeigt, ob eine Direktsaat oder eine Vorkultur zu empfehlen ist.
Was bedeutet Vorkultur?
Manche Pflanzensamen benötigen zum erfolgreichen Keimen gleichmäßig warme Bedingungen. Diese können Sie nur auf der Fensterbank, im Frühbeet oder im Gewächshaus gewährleisten. Ein Ausbringen dieser Samen direkt im Freiland würde zu einem schlechten Keimerfolg führen. Daher ist das Vorziehen für wärmeliebende Pflanzen wie beispielsweise Tomaten, Paprika, Auberginen, Gurken und Sommerblumen die beste Möglichkeit, kräftige Pflanzen zu erhalten. Diese Methode bedeutet also frühes Ausbringen von wärmebedürftigen Samen auf der Fensterbank. Hierbei säen Sie Gemüse wie Tomaten in Pflanzschalen oder direkt in Töpfe im Haus und decken diese mit Folie ab. Regelmäßiges Besprühen des Substrates ist eine wesentliche Voraussetzung für den Anbau. Sobald die Samen keimen, können Sie die Jungware im Haus etwas kühler stellen. Mit diesem Verfahren erhalten Sie starke Pflanzware, die zu reichen Ernten führt. Für bestimmte Pflanzenarten ist die Vegetationsperiode im Freien zu kurz, um mittels Direktaussaat gute Erträge zu erzielen. Ähnlich wie bei den wärmeliebenden Gemüsearten gibt es Sommerblumen oder exotische Pflanzen, die im Haus auskeimen und erst im Sommer im Garten wachsen können.
Wann ist eine Direktsaat sinnvoll?
Unempfindlichere Pflanzensamen können Sie direkt in den Boden säen. Wichtig ist, dass Sie nicht zu früh säen, denn der Erfolg Ihrer Pflanzenanzucht hängt wesentlich von den optimalen Bedingungen ab. Dies bedeutet, dass der Boden abgetrocknet und feinkrümelig sein sollte. Auch zu tiefe Temperaturen in der Nacht können ein gleichmäßiges Keimen verhindern. Zur direkten Aussaat in das Gartenbeet sind beispielsweise Kapuzinerkresse, Radieschen, Möhren, Erbsen, Bohnen, Rote Bete, Spinat oder Feldsalat geeignet. Bei Bedarf können Sie zu dicht stehende Exemplare noch ausdünnen.
Was benötige ich zur Aussaat?
Neben dem hochwertigen Saatgut sollten Sie folgende Materialien vorrätig haben:
- Anzuchtschalen, flache Gefäße, Pflanzschalen
- hochwertige Anzuchterde
- feinen Sand
- Wassersprüher
- Töpfe
- Pikierstab
- Etiketten zum Markieren der Sämereien
- Zimmergewächshaus
Sofern Sie kein Zimmergewächshaus haben, ist es leicht möglich, die Aussaaten mit einer Frischhaltefolie abzudecken. So erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und der Pflanzensamen keimt schneller. Wichtig hierbei ist, dass Sie die Folie regelmäßig zum Lüften abnehmen und sie komplett entfernen, sobald der Pflanzensamen gekeimt ist. Ein Befeuchten der jungen Pflanzen mit Sprühflaschen fördert die Vitalität.
Welches Substrat benötige ich zur Aussaat?
Verwenden Sie bei der Saat in Vorkultur grundsätzlich spezielle Anzuchterde. Durch die lockere und luftdurchlässige Struktur dieses Substrates wird das Keimen optimiert, es bleibt gleichmäßig feucht und Staunässe wird verhindert. Mit einem geringen Gehalt an Nährstoffen ist die Spezialerde bestens für Aussaaten und Stecklingsvermehrung geeignet. Zudem ist die Spezialerde frei von Unkrautsamen und Krankheitserregern und die Zöglinge erhalten die besten Startbedingungen. Bei Direktaussaat im Freiland verteilen Sie eine 3 bis 4 cm hohe Schicht mit Aussaaterde auf die vorbereiteten Beete, ziehen die Saatrillen und geben den Samen in die Kultur-Erde.
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Welche Faktoren sind wichtig für eine erfolgreiche Sämlingsanzucht?
- Der richtige Zeitpunkt für das jeweilige Saatgut
- ausreichende Lichtmenge
- Qualitäts-Saatgut mit guter Keimfähigkeit
- hochwertige Anzuchterde
- korrekte Saattiefe
- optimale Temperatur für die Keimung
- gleichmäßige Gaben von Wasser
Wie tief wird der Samen ausgesät
Die Saattiefe richtet sich grundsätzlich nach der Pflanzenart. Größere Samen wie beispielsweise die von Erbsen oder Bohnen werden ca. 2 cm tief ausgesät. Feine Samen wie die von Möhren werden nur 0,5 cm tief in den Boden gegeben. Als Grundregel gilt: Die optimale Aussaattiefe ist immer die doppelte Saatgutstärke. Hohe Erträge erzielen Sie nur bei Beachtung der Saattiefe.
Unser Gärtnertipp: Mischen Sie feinen Samen mit etwas trockenem Sand oder Sägemehl. Somit erzielen Sie eine gleichmäßige Ausbringung des Saatgutes.
Was sind Lichtkeimer?
Für einige Samen ist es wichtig, dass sie nicht mit Substrat bedeckt sind, denn sie benötigen zum Keimen Licht. Der Samen wird nur auf die Anzuchterde gegeben und mit einem Holzstück angedrückt. Bei der Saat im Freiland wird ebenso vorgegangen. Hier ist es besonders wichtig, dass der Boden im Garten feinkrümelig ist. Bekannte Vertreter der Gruppe der Lichtkeimer sind Blumen wie Vergissmeinnicht oder Sonnenhut und Möhren, Kopfsalat, Dill, Bohnenkraut, Majoran und Salbei.
Was ist pikieren?
Bei erfolgreicher Keimung stehen die Sämlinge dicht an dicht. Für ein zügiges Wachstum ist es wichtig, dass die jungen Pflanzen vereinzelt werden. Dazu nehmen Sie die Pflänzchen vorsichtig auseinander und pflanzen die kleinen Pflanzen einzeln in kleine Töpfe oder sogenannte Jiffys. Die komprimierten Quelltöpfe sind praktische Hilfsmittel für die Pflanzenanzucht zuhause. Grundsätzlich gilt, dass durch ein Pikieren die Pflanzen mehr Abstand erhalten, die Wurzeln sich besser verzweigen und so einen kräftigen Wurzelballen entwickeln. Dies ist die beste Voraussetzung für eine kräftige Pflanzware.
Was versteht man unter dem Begriff "Abhärten"?
Bereits wenige Tage nach dem Pikieren etablieren sich die jungen Pflanzen in ihren neuen Gefäßen. Nach weiteren 2 bis 3 Wochen haben sich aus den Sämlingen kräftige Pflanzen entwickelt. Nun können Sie die Pflanzware an einen kühleren Ort mit 10 bis 15 °C stellen. Ausreichend Licht ist jedoch wichtig. Dieses schrittweise Angewöhnen an die Freilandbedingungen wird als Abhärten bezeichnet. Stellen Sie Ihre Pflanzware an Tagen mit Temperaturen über 15 °C an einen schattigen und windgeschützten Platz im Freien. Idealerweise werden die Pflanzen über Nacht noch im Haus aufgestellt. Diese Übergangsphase stärkt die selbstgezogenen Schätze und fördert die Widerstandskraft gegenüber den Freilandbedingungen.
Unser Gärtnertipp: Abhärten von Sämlingen kann idealerweise auch in Hochbeeten oder Frühbeeten mit Abdeckung erfolgen. Auch hier ist es wichtig, dass Sie Ihre Jungpflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung schützen.
Die Anzucht von Pflanzen aus Samen ist ein faszinierendes Erlebnis. Ideal auch für Kinder, um den Weg vom Samenkorn bis zur Ernte von Gemüse zu erleben. Immer mehr Menschen schätzen auch in der Stadt den Anbau von Gemüse und staunen über eine üppige Ernte. Wählen Sie je nach Vorliebe im Handel oder online: zertifiziertes Saatgut, alte Sorten oder Bio-Saatgut. Lesen Sie dazu mehr in unserem Blog Urban Gardening. Überraschen Sie doch Ihre Freunde oder Nachbarn mit einer Auswahl an Saatgut - ein Geschenk, welches nachhaltig Freude macht und lange in Erinnerung bleibt.
Ich liebe weiß blühende Pflanzen und schätze besonders Produkte, die Ressourcen schonen und die Umwelt nicht belasten.
Fakten zu Andreas Schulte:
- Ausbildung: Gartenbau-Techniker
- Im grünen Bereich tätig seit: 1975
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 1984
- Aufgaben: Produktmanager im Einkauf Gartenbedarf
- Für diese Pflanze schlägt mein Herz: Ich liebe weiß blühende Pflanzen
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Produkte mit hohem Kundennutzen und gleichzeitiger Schonung für Umwelt und Natur