Beerensträucher selbst anbauen und im Sommer richtig pflegen
Welche Pflege benötigen Erdbeeren und Co im Sommer?
Wichtig für alle Beerensträucher ist, dass sie gleichmäßig feucht gehalten werden. Besonders nach der Blüte und während der Bildung der Früchte schadet extreme Trockenheit und die Erntemenge wird minimiert. Staunässe darf jedoch auch nie herrschen. Für hohe Erträge müssen Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren auch genügend gedüngt werden. Ideal sind eine Startdüngung mit organisch-mineralischem Beerendünger im März/April und eine zweite Düngung im Juli/August. So erhalten die Sträucher zum Austrieb einen guten Start. Mit der Nachdüngung werden die Pflanzen während und nach der Ernte nochmals mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Der organische Bestandteil des Spezialdüngers für Beeren ermöglicht eine kontinuierliche Nährstoffnachlieferung über Monate und fördert das Bodenleben. Vor allem bei Erdbeerpflanzen ist die Nährstoffversorgung wesentlich für den Behang. Bei Blaubeeren kann auch Rhododendron-Dünger verwendet werden. Ferner hat der richtige Schnitt für alle Beerensträucher eine wesentliche Bedeutung.
Brombeeren
Nur durch einen regelmäßigen Schnitt tragen Brombeeren gut und das Pflücken fällt leicht. Es ist wichtig zu wissen, dass die Früchte an den Ranken wachsen, die im Vorjahr gebildet wurden. Daher werden Ruten, die Früchte haben, bereits im Herbst abgeschnitten. Im Juli/August erfolgt nur ein leichtes Einkürzen der wildwachsenden Triebe. Förderlich für die Fruchtgröße ist ein Wässern in extrem trockenen Phasen. Nehmen Sie nur Früchte, die sich leicht lösen. Nur diese sind richtig reif und lecker. Bei warmen Temperaturen kann ein Abzupfen alle 2 bis 3 Tage notwendig sein. Für die blaue Farbe sind Anthocyane verantwortlich.
Erdbeeren
Erdbeeren sind die ersten süßen Früchte in der Saison. Botanisch korrekt werden die Früchte der Erdbeeren als sogenannte Sammelnussfrüchte bezeichnet. Wichtig sind die erste Düngung im zeitigen Frühjahr und eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Sobald die Erdbeeren sichtbar sind, empfiehlt es sich, mit Erdbeer- und Gemüsewolle zu mulchen. So werden Schnecken ferngehalten und die Beeren bleiben sauber. Frische Erdbeeren sollten schnell verarbeitet oder gegessen werden. Studien zeigen, dass gepflückte Erdbeeren bei längerer Lagerung Vitamine verlieren. Ernten Sie reife Früchte und genießen Sie die frische Ernährung aus dem eigenen Anbau. Nach der Ernte der roten Früchte werden die alten Blätter bei Garten-Erdbeeren abgeschnitten und die Ausläufer auf dem Feld eingekürzt. Ferner ist ab Juli der optimale Zeitpunkt für eine Neuanlage mit frischen Jungpflanzen. Monats-Erdbeeren, die von der Wald-Erdbeere abstammen, sind sehr robust und liefern aromatische Früchte über viele Wochen. Mit der Pflanzung verschiedener Sorten verlängern Sie die Erdbeer-Saison.
Heidelbeeren
In Heidelbeeren sind viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe enthalten. Kulturheidelbeeren sind im Vergleich zur Wildform (heimische Waldheidelbeere) großfrüchtiger, schmecken saftig und haben ein helles Fruchtfleisch. Es ist mühsam, wilde Heidelbeeren zu pflücken und der blaue Farbstoff färbt ab. Leichter ist es, wenn die blaue Frucht im Hausgarten verfügbar ist und die frischen Heidelbeeren direkt verzehrt werden können. Durch die Pflanzung verschiedener Sträucher verlängern Sie die Heidelbeeren-Saison wesentlich. Achten Sie auf gleichmäßige Feuchtigkeit und humosen Boden ̶ nur so fühlen sich die Moorbeetgewächse wohl. Heidelbeeren werden nur selten geschnitten. Im Herbst werden zu dicht stehende Triebe entfernt und lange Triebe gekürzt, um die Blühfreudigkeit zu erhalten. Optimal für Heidelbeeren sind große Gefäße. So können auch bei schweren Lehmböden oder auf Balkon und Terrasse große Früchte als Naschobst für Groß und Klein wachsen. Pflanzen Sie die Heidelbeeren ausschließlich in Moorbeeterde.
Himbeeren
Himbeeren werden in Sommer-Himbeeren und Herbst-Himbeeren unterschieden. Die erste Gruppe trägt im Juni/Juli und wird dann im Anschluss so geschnitten, dass alle Ruten, die Früchte getragen haben, direkt am Boden abgeschnitten werden. Die alten Triebe, die entfernt werden müssen, sind im unteren Bereich verholzt und bräunlich. Die jungen Triebe werden belassen und bei Bedarf angebunden. Herbst-Himbeeren reifen bis spät in den Oktober. Hier ist der Schnitt ganz einfach, denn alle Triebe werden ebenerdig entfernt. Zur Belebung der Bodenorganismen und Humusbildung ist eine Schicht mit Kompost oder Mulch förderlich. Grundsätzlich gilt, dass Himbeeren nur kurz lagerfähig sind, nie unter fließendes Wasser gehalten werden sollten und am besten direkt verbraucht werden. Genießen Sie den Geschmack der leckeren Früchte und essen Sie die frischen Himbeeren direkt vom Strauch. Ferner lassen sich die roten Beeren (reich an Vitamin C und Provitamin A) vielseitig verwerten. Wichtig ist, dass Sie die Himbeeren nicht waschen. Als Klassiker gilt die Sorte "Autumn Bliss" (Herbst-Himbeere) mit kompaktem Wuchs, festen Früchten und guter Pflanzenvitalität.
Johanisbeeren
Neben Erdbeeren und Himbeeren gehören Johannisbeeren zu den beliebtesten Obstsorten im heimischen Garten. Sie sind einfach im Anbau und tragen sicher Jahr für Jahr. Bei größeren Mengen finden sich leckere Rezepte für Kuchen, Marmelade oder Saft. Schwarze Johannisbeeren haben im Vergleich zu anderem Obst einen relativ hohen Gehalt an Vitamin C und sind somit lecker und aromatisch zugleich. Ein Klassiker im Sortiment ist Jonkheer van Tets als sehr frühe, rotfrüchtige Sorte. Weiße Johannisbeeren (z.B. "Weißer Versailler") sind im Geschmack milder und nur eine Farbvariante der roten Johannisbeere. Sie stellen somit keine eigene Art dar. Alle Johannisbeeren sind flachwurzelnde Pflanzen und gedeihen bestens mit einer Mulchschicht. Diese Schicht kann im zeitigen Frühjahr ausgebracht werden. Nach der Ernte müssen die Sträucher geschnitten werden. Entfernen Sie ältere und schwache Triebe und belassen maximal 10 gesunde Triebe. Rote und weiße Johannisbeeren fruchten hauptsächlich an zwei- und dreijährigen Hauptästen, schwarze Johannisbeeren dagegen an einjährigen Trieben.
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Jostabeeren
Der Name Josta setzt sich aus Johannisbeere und Stachelbeere zusammen. Die noch recht junge Pflanzenart reift von Ende Juni bis Juli mit leicht säuerlichen Früchten. Die fest am Strauch sitzenden Beeren sind größer als Johannisbeeren und kleiner als Stachelbeeren. Ohne weiteres können die schwarzen Früchte über Wochen als Naschobst dienen. Der Vorteil der Jostabeeren liegt vor allem im sehr hohen Vitamin C-Gehalt und den enthaltenen sekundären Pflanzenstoffen. Die säuerlichen Jostabeeren lassen sich gut im Kühlschrank lagern. Da es sich bei Jostabeeren um ein sehr starkwüchsiges Gewächs handelt, empfiehlt es sich, im August/September einen Rückschnitt durchzuführen. Hierbei werden vor allem zu dicht stehende Äste und alte Triebe entfernt. Ein Einkürzen von Seitentrieben ist nicht notwendig. Förderlich ist eine Mulchschicht zum Schutz der Wurzeln vor zu starkem Frost. Diese kann im Herbst mit verrottetem Kompost oder Mulch ausgebracht werden.
Stachelbeeren
Bei den Stachelbeer-Sorten wird zwischen grünen, roten und gelben unterschieden. Weiter können die Form der Beeren und der Grad der Behaarung der Stachelbeerfrüchte variieren. Vollreife Stachelbeeren bestechen durch ihr süßes Aroma. Neben Vitamin C enthält das Naschobst Vitamin B1, Eisen und Kalzium. Sie schmecken frisch sehr gut, eignen sich aber auch zum Backen und für Marmelade. Grüne Stachelbeeren haben ein festeres Fruchtfleisch und können daher auch kühl gelagert werden. Rote Stachelbeeren sind etwas herber im Geschmack, bringen jedoch Farbe in den Garten und auf den Tisch. Stachelbeeren reagieren empfindlich auf lange Trockenphasen. Abhilfe schaffen regelmäßiges Wässern und eine Mulchschicht. Ob als Hochstamm oder Busch gezogen: Wichtig bei Stachelbeeren ist, dass alte und zu dicht stehende Äste regelmäßig entfernt werden. Dieser Schnitt kann im Herbst oder zeitigen Frühjahr erfolgen. Ohne Schnitt bekommen Sie nur kleine Früchte und das Abzupfen ist mühsam, da dichte Ästchen dabei hinderlich sind.
Im Naschgarten wachsen Kräuter, Gemüse und Früchte mit unvergleichlichem Aroma. Ob für neue Rezepte oder pur: Das Ergebnis aus eigenem Anbau ist eine einmalige Erfahrung und ein Glücksgefühl. Gepflanzt werden kann fast das ganze Jahr und für jeden Garten findet sich das passende Gewächs. Auch in luftiger Höhe auf dem Balkon oder im Hochbeet fühlen sich viele Beerensträucher wohl. Starten Sie jetzt mit den leckeren Früchten und pflanzen so für die Zukunft!
Ich liebe alle Gehölze, aber für die Lagerstroemia indica ‘Dynamite‘ schlägt mein Herz ganz besonders.
Fakten zu Christian Wenk:
- Studium: Dipl. Gartenbauingenieur
- Im grünen Bereich tätig seit: 2009
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 2012
- Aufgaben: Produktionsleiter Baumschule
- Nachhaltigkeit bei Pflanzen-Kölle ist für mich: Umstellung der Eigenproduktion auf biologischen Anbau nach EU-Bio-Richtlinien.
- Qualität bei Pflanzen-Kölle ist für mich: gesunde, starke Pflanzen nachhaltig produziert