Schutz für Vögel im Winter – so lässt sich ein Nistkasten selber bauen
Nistkästen – mehr als nur eine Bruthilfe im Frühling
Nistkästen sind eigentlich als Bruthilfe für Vögel gedacht, die dort im Frühjahr ihre Eier ablegen und ihre Jungen aufziehen. Im Winter erfüllen sie ebenfalls wichtige Aufgaben. Sie bieten kleineren Tieren im Garten oder im Wald Schutz vor der Kälte. Dabei ist die Gefahr, dass sich Parasiten auf die Schützlinge übertragen geringer, als die Gefahr in einer frostigen Nacht zu erfrieren. Die Körpertemperatur von Vögeln liegt etwas höher als die von Säugetieren und sollte zwischen 39 und 42 Grad Celsius sein. Um diese Temperatur aufrechtzuerhalten, müssen diese Tiere ihr Körperfett verbrennen. Dadurch verlieren sie sehr schnell an Gewicht, was sie sehr schwächen kann. Eine frostige Nacht auf einem schutzlosen Ast kann den Tieren da schnell zum Verhängnis werden. Sperlinge bauen sich im Winter richtige Winternester, in die sie sich einkuscheln können, wenn es richtig kalt ist. Zaunkönige sind in dieser Zeit dankbare Gäste in Nistkästen. Die Wildtiere sind im Winter dankbar für eine Vogelfütterung.
Nistkästen bereits im Herbst aufhängen
Wer im Keller noch einen Nistkasten hat oder einen neuen aufhängen möchte, sollte damit nicht bis zum Frühling warten. Sie dienen in kalten Herbst- und Winternächten als Schutz – vor allem dort, wo natürliche Höhlen und geeignete Nischen fehlen. Außerdem haben die gefiederten Freunde so die Möglichkeit, sich mit einem möglichen Nistplatz für die nächste Eiablage vertraut zu machen. Selbermacher können auch zum Werkzeug greifen und selbst hölzerne Nist- und Winterhilfen für die kalte Jahreszeit bauen. Einen Vogelkasten zu zimmern und aufzuhängen, ist übrigens auch eine spannende Beschäftigung mit Kindern und ein schönes Weihnachtsgeschenk.
Nistkasten selber bauen – diese Materialien sind notwendig
Als Baumaterial sind ungehobelte Bretter von 20 Millimeter Dicke am besten geeignet. Sehr haltbar sind Eichen-, Lärchen- und Robinienholz. Kiefern- oder Fichtenbretter lassen sich ebenfalls für das Bauen von Nistkästen verwenden. Buchenholz ist für den Außenbereich nicht geeignet, da es unbeständig ist. Sperrholz und Spanplatten eignen sich überhaupt nicht für den Bau von Nistkästen, da sie nicht witterungsbeständig sind. Mit einer Stichsäge sind die Holzbretter schnell auf die gewünschten Maße zugeschnitten.
- Um die Teile miteinander zu verbinden, sind Schrauben besser geeignet als Nägel. Dadurch entsteht eine stabilere Verbindung und zusätzliches Verleimen ist nicht notwendig.
- Vier etwa fünf Millimeter große Löcher im Boden sorgen für die notwendige Belüftung und Entfeuchtung des Nistkastens.
- Der Verzicht auf Holzschutzfarbe schützt die Gesundheit der Tiere. Um die Außenwände vor Feuchtigkeit und Pilzbefall zu schützen, ist Leinöl oder umweltfreundliche Farbe geeignet.
- Damit kein Wasser von oben eindringt, wenn es regnet oder taut, lässt sich ein Dach aus Bitumenpappe anbringen. Häufig führt dies jedoch dazu, dass der Nistkasten nur sehr langsam wieder trocknet. Daher lässt sich auf die Pappe ohne Weiteres verzichten.
Grundsätzliches für den Bau eines Nistkastens
Damit die Brut genügend Platz hat, sollte der Nistkasten eine Grundfläche von mindestens zwölf mal zwölf Zentimeter haben. Um die Brut vor den gefährlichen Krallen von Mardern oder Katzen zu schützen, ist das Loch so zu setzen, dass die Unterkante 17 Zentimeter über dem Kastenboden liegt.
Auch der Dachüberstand über dem Flugloch dient dem Schutz der Brut. Je größer der Überstand ist, umso geringer ist die Gefahr, dass die natürlichen Feinde von oben in das Einflugloch greifen können. Eine Ansitzstange unterhalb des Einflugloches ist nicht notwendig. Sie würde nur den Zugang für die Räuber erleichtern.
Den Nistkasten anbringen
- Der Nistkasten sollte in einer Höhe von zwei bis drei Metern hängen.
- Die Einflugöffnung liegt idealerweise nach Osten oder Südosten. Sie sollte niemals nach Westen zeigen, weil das die Wetterseite ist. Auch ist ein Platz zu wählen, der nicht über längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt sein kann.
- Wird der Nistkasten an einem Baum aufgehängt, sind Nägel oder Schrauben aus Aluminium am besten geeignet. Auch ein Drahtbügel kann hier hilfreich sein, damit der Baum keinen Schaden nimmt.
- Den Nistkasten so aufhängen, dass er sich auf keinen Fall nach hinten neigt, sonst könnte Regen eindringen. Besser ist es, wenn der Kasten leicht nach vorne überhängt.
- Die Nisthilfen, die für die gleiche Vogelart bestimmt sind, sollten in mindestens zehn Metern Abstand zueinander aufgehängt sein. Damit ist sichergestellt, dass die Vögel genügend Futter für ihre Brut finden. Die Ausnahme sind Koloniebrüter wie Stare, Schwalben oder Spatzen.
- Besteht die Nisthilfe aus einer Halbhöhle, ist ein geschützter Ort zu wählen, beispielsweise Hauswände, Balkone oder an Schuppen und Gartenhäusern, wo Katzen und Marder möglichst keinen Zugang haben.
Die Reinigung der Nistkästen
Nistkästen sind nach der Brutsaison zu reinigen. Die alten Nester sind meist voll mit Flöhen, Milben oder Lausfliegen. Die Reinigung empfiehlt sich im Spätsommer oder Ende Februar, so können Überwinterer ungestört bleiben. Es ist schwierig, den richtigen Zeitpunkt nach dem Winter und vor dem Beginn der neuen Brutperiode zu finden. Daher ist es empfehlenswert, mit der Reinigung ein Jahr auszusetzen und erst im Spätsommer den Nistkasten wieder zu säubern. Zum Reinigen sind Handschuhe wichtig. Da das Nistmaterial Flöhe und andere Tiere enthalten kann, die auf den Menschen übergehen können, sollte davon nichts in die Wohnung gelangen. Es ist vollkommen ausreichend, das alte Nistmaterial zu entfernen und den Kasten mit einer Bürste von stärkerer Verschmutzung zu befreien. Zum Reinigen kein Insektenspray oder chemische Reinigungsmittel verwenden. Während der Brutzeit ist es besser, den Nistkasten nicht zu öffnen, um Brut und Aufzucht nicht zu stören.
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Ich liebe alle Blumen und was man aus ihnen zaubern kann, aber ganz besonders Alocasien, Philodendren und Monsteras in jeglicher Sorte.
Fakten zu Jessica Göbel:
- Ausbildung zur Floristin
- Im grünen Bereich tätig seit: 2005
- Bei Pflanzen-Kölle seit: 2008
- Aufgaben: Warengruppenleiterin Verarbeitung, Social Media und Onlinekurse